Individualismus, neue Dinge ausprobieren, neue Geschmäcker testen – in einer Zeit, in der Menschen immer mehr durch Regeln und Verbote eingeengt werden, ist es Trend, Produkte auf einen selbst abzustimmen und sich so ein bisschen Freiheit zurückzuholen: nun auch bei den Liquids für E-Zigaretten. Denn diese elektrischen Varianten für Raucher werden immer beliebter. Welcher Geschmack, welche Aromamischung, welche Konsistenz, wie hoch soll der Nikotingehalt sein, jeder Kunde kann nun sein persönliches Liquid komponieren.
Warum überhaupt selber mischen?
Die offensichtliche Tatsache: Den Inhalt einer E-Liquid-Flasche selbst mischen ist deutlich günstiger als fertige Liquids kaufen. Doch das ist für Viele nicht das einzige Argument. Die Geschmackssinne eines Jeden sind unterschiedlich ausgeprägt, ein fertiges E-Liquid trifft daher nicht unbedingt auf Begeisterung. Mit einer geschmacksneutralen Basis kann der Kunde seine gewünschten Aromen kombinieren, in unterschiedlicher Konzentration, abgerundet mit der richtigen Nikotindosis. Es ist wie beim Kochen: Das Rezept ist die Basis, doch jeder wählt schließlich die Zutaten und die Menge der Kräuter, die seinen Gaumen erfreuen.
Liquid selber Mischen: Die Anleitung
Bleiben wir beim Bild vom Rezept: Erst braucht man die richtigen Utensilien, dann kann man loslegen.
Werkzeug und Sicherheit
Die Arbeitsfläche sollte durch eine Unterlage geschützt sein, da hier mit sehr kleinen Mengen und Flaschen gearbeitet wird, geht schnell mal was daneben. Hygiene ist wichtig bei der Herstellung! Die Liquidfläschchen sollten lebensmittelecht sein und verfügen am besten über eine Skala auf der Seite, damit die einzelnen Komponenten genau eingefüllt werden können. Bei sehr kleinen Mischmengen hilft auch eine feine Einwegspritze oder eine Pipette beim Dosieren.
Natürlich gibt es andere Mittel und Wege, die Zutaten abzumessen, diese sind in der Regel aber deutlich aufwendiger zu handhaben. Zudem brauchen die Behälter einen dichten Verschluss, da sich die einzelnen Bestandteile am besten durch Schütteln vermischen lassen. Bevor es dann ans Werk geht unbedingt Handschuhe anziehen: Nikotin ist ein Kontaktgift und wird über die Haut schnell aufgenommen.
Die Basis
Nun die Zutaten. Misch-Anfänger fühlen sich schnell überfordert bei den Angaben, die bei den zahlreichen Misch-Bases aufgeführt sind. Daher ein kleiner Leitfaden:
- Propylenglykol (PG): Je mehr PG in einer Mischung, desto weniger Aroma ist nötig, denn PG ist der Geschmacksträger im Liquid. Da Aromen teuer sind, kann der Mischer hier sparen. Doch zu viel verursacht oft ein unangenehmes Gefühl beim Dampfen, daher sollten Einsteiger darauf achten, dass nicht mehr als 50% PG in der Basis sind.
- Pflanzliches Glyzerin (VG): Je mehr davon, desto mehr Dampf und umso zähflüssiger das Liquid. Daher immer etwas Wasser hinzufügen.
- Nun muss nur noch entschieden werden, wie viel Nikotin die persönliche Mischung enthalten soll. Die sogenannten Nikotin Shots, die hierfür verwendet werden, gibt es von 3 bis 20 mg/ml.
Das Aroma
Erlaubt ist, was gefällt – hier kann auch ein Einsteiger nichts falsch machen. Jedes Aroma ist beliebig mischbar, alle Aromen sind lebensmittelecht. Manche wählen den Duft von Zuckerwatte, andere komponieren gewagte Kreationen und lassen ihre Umgebung schnuppern und raten. Hier sei noch angemerkt, dass nicht jedes Aroma sich schnell mit der Base vermischt und manche Eigen-Liquids erst nach einer Woche und mehrmaligem Schütteln ihre Aromakraft entfalten.
Das Verhältnis richtig berechnen
Hier kommt Mathe ins Spiel. Da das richtige Mischverhältnis nicht immer einfach zu berechnen ist, kann der Laie sich eines E-Liquid-Rechners bedienen.
Darauf sollte man beim Selbermischen achten
Selbermischen ist günstiger, aber nicht ganz ohne Tücken. Wichtig ist, sich im Fachhandel das Angebot genau anzusehen, auf die eigene Sicherheit zu achten und nicht schnell, schnell zu einem Ergebnis kommen wollen. Hygiene und Schutz vor Hautkontakt sind wichtige Voraussetzungen um mit dem DYS-Liquid später Freude zu haben. Wenn die Fakten bekannt sind und für Sicherheit gesorgt ist, dann sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.