Gesundheit & Medizin

Haushalt nach Schulter-OP: Darauf sollte geachtet werden

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Eine Schulter-OP ist meist mit einer zeitweisen Einschränkung der Beweglichkeit verbunden. Zwar gewinnt man durch eine entsprechende Rehabilitation einen Großteil oder auch die gesamte Beweglichkeit zurück, aber das kann einige Zeit dauern. In der Zwischenzeit muss man aber den eigenen Haushalt weiterführen. Wie man nach einer Schulter-OP den eigenen Haushalt managt und worauf man besonders achten sollte, klärt dieser Beitrag.

Nach einer Schulter-OP nur langsam mit dem Haushalt beginnen

Unabhängig davon, welcher Eingriff an der Schulter durchgeführt wurde, hat eine Schulter-OP immer auch Auswirkungen auf den jeweiligen Arm. Benutzt man ihn, wird die Schulter und das Schultergelenk mehr oder weniger beansprucht. Je größer der Eingriff an der Schulter war, desto wichtiger ist es, diese anschließend zu schonen, was nur gelingt, wenn man auch den Arm nicht zu stark belastet.

Ordentlich gekleidet in die Hausarbeit stürzen

Ein nach Schulter-OPs oft auftretendes Problem besteht darin, dass es durch die eingeschränkte Beweglichkeit schwierig sein kann, sich anzuziehen. Damit man den Haushalt angezogen in Angriff nehmen kann, sollte man:

  • Kleidung wählen, die sich einfach über den Kopf ziehen lässt
  • Hosen und Hemden mit vielen Knöpfen vermeiden
  • Anziehhilfen nutzen, um sich anzuziehen
  • Kleidung für den nächsten Tag am Abend vorher bereitlegen

Als Anziehhilfen für Schuhe eignen sich vor allem Schuhanzieher mit langem Stiel. Manche lassen sich auch beim Schuhmacher Gummischlaufen am Schuh befestigen, mit deren Hilfe man in den Schuh schlüpfen kann. Schuhtypen, die beim An- und Ausziehen sehr wenig Körpereinsatz erfordern, sind Slipper oder Hausschuhe mit offener Rückseite. Im Sommer eignen sich auch Flip-Flops mit strukturierter Sohle. Alle drei Schuharten ersparen einem das Hinunterbeugen und Schnüren der Schuhe.

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Neuorganisation des Haushalts nach einer Schulter-OP

Hat man eine Schulteroperation hinter sich, ist es sinnvoll, den Haushalt neu zu organisieren und an die gegebene Situation anzupassen. Ziel ist es, die operierte Schulter zu schonen, den Arm der betreffenden Seite zu entlasten und so den Heilungsprozess zu fördern. Bei einer Neustrukturierung des Haushalts ist es hilfreich:

  • Belastung insgesamt zu reduzieren
  • Bewegungsabläufe schonend auszuführen
  • Pausen einzuplanen
  • Aufgaben neu zu verteilen
  • Hilfsmittel zu nutzen

Am besten lässt sich für Entlastung sorgen, indem man anfallende Aufgaben an Familienmitglieder, Freunde oder sogar Haushaltshilfen delegiert. Hat man diese Möglichkeit nicht, sollte man zwischen den einzelnen Aufgaben genügend Zeit einplanen, um Schulter und Arm auszuruhen. Eine für die Genesung elementar wichtige Maßnahme ist es, mit der operierten Schulter keinerlei schwere Gegenstände anzuheben, sie nicht einseitig zu belasten und mit dem entsprechenden Arm keine über den Kopf reichenden oder drehenden Bewegungen auszuführen.

Um Schulter und Arm zu entlasten, können auch Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Beim Greifen kann man beispielsweise Zangen verwenden, um das Schultergelenk nicht zu weit nach vorne drehen zu müssen. Auch Flaschenöffner mit Hebelmechanismus, Schneidebretter mit Haltegriffen oder ergonomisch geformte Küchenutensilien entlasten Schulter und Arm. Um Stürze auf die operierte Schulter zu verhindern, kann man rutschfeste Unterlagen auf dem Boden auslegen, vor allem im Badezimmer oder der Küche, ist dies sinnvoll.

tisch putzen
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Tipps fürs Putzen und Waschen: So gehen Aufgaben einfacher

Mit relativ einfachen Tricks lässt sich die Hausarbeit sehr viel einfacher und schulterschonend erledigen. Es ist beispielsweise schon hilfreich, einen Staubsauger mit nicht zu kurzem, ergonomischem Griff zu benutzen. Durch die Höhe und die Form des Griffs lässt sich die Schulter beim Saugen entlasten. Reinigungswerkzeuge wie Besen oder Wischmopps mit langem Stiel sind prinzipiell gut geeignet, schwer zugängliche Stellen zu putzen, ohne die Schulter zu sehr zu belasten. Auch die Einteilung der Wohnung in einzelne, nicht zu große und gut erreichbare Abschnitte sowie das Einlegen einer Pause nach jedem Abschnitt hilft dabei, die operierte Schulter nicht zu überlasten.

Mit Mikrofasertüchern beziehungsweise antistatisch aufgeladenen Tüchern kann man Oberflächen auch ohne großen Krafteinsatz gründlich säubern. Dies regelmäßig zu tun, hilft nicht nur bei der Vermeidung von Allergien und verbessert die Luftqualität, sondern macht auch häufiges Putzen überflüssig. Was nach einer Schulter-OP für spürbare Entlastung sorgen kann, ist die richtige Höhe von Haushaltsgeräten wie Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner. So muss man sich nicht zu sehr vorbeugen und dadurch die Schulter belasten. Extrem hilfreich sind auch mit Rollen ausgestattete Wäschewagen oder Wäschekörbe. Sie lassen sich ohne übermäßige Kraftanstrengung transportieren.

wäscheständer
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Eine heikle Aufgabe nach einer Schulteroperation ist das Aufhängen von Wäsche. Hier ist es sinnvoll, einen Wäscheständer zu nutzen, zu dem man sich weder weit hinunterbeugen noch zu weit nach oben strecken muss. Auch die Verwendung von Wäscheklammern ist hilfreich, denn mit ihnen kann man Wäsche schnell, ordentlich und ohne Belastung aufhängen. Ein mechanischer oder elektrischer Wäschefalter erleichtert nach dem Abnehmen der Wäsche das Zusammenlegen und schont auch die Schulter.

Wichtiger Hinweis: Der Heilungsprozess kann beschleunigt und gefördert werden, wenn man während der Erledigung der Aufgaben im Haushalt seine Körperhaltung kontrolliert und immer wieder korrigiert, falls notwendig. So lassen sich Fehlhaltungen vermeiden, die wiederum zu gesundheitlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen führen können. Wann immer es möglich ist, sollte man auch versuchen, die operierte Schulter vorsichtig zu belasten. Dies sollte man im Vorfeld aber unbedingt mit dem Physiotherapeuten absprechen. Er wird einem sagen, wie stark man die Schulter belasten darf.

Einsatz von Stützkissen und anderer Hilfsmittel sorgt für Entlastung und Komfort

Man soll eine operierte Schulter entlasten, nicht nur bei der Hausarbeit, sondern auch in den Ruhephasen dazwischen. Dazu dienen spezielle Stützkissen, die man auf dem Sofa oder einem Stuhl platzieren kann. Durch ihre Form entlasten sie nach einer Schulter-OP den entsprechenden Bereich und fördern so den Heilungsprozess. Auch das konsequente Tragen einer Schulterbandage oder einer Armschlinge hilft der Schulter dabei, sich vom Eingriff zu erholen und schnellstmöglich die ursprüngliche Bewegungsfähigkeit zurückzuerlangen.

Haushalt & Co.: Befolgung ärztlicher Anordnungen nach einer Schulter-OP!

Auch die Einnahme der von den Ärzten verordneten Medikamente sowie das Erscheinen zur Physiotherapie tragen dazu bei, die Heilung nach erfolgter Schulter-OP zu beschleunigen und den Haushalt wieder alleine zu bewältigen. Hat der Arzt oder Physiotherapeut Übungen für zu Hause verordnet, beispielsweise mit Thera-Bändern oder sonstigen Hilfsmitteln, sollte man diese konsequent ausführen, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Die Rehabilitation dauert eine gewisse Zeit, wie lange genau, das ist vor allem abhängig von der Schwere des Eingriffs. Hier ist ein hohes Maß an Geduld erforderlich und man sollte die operierte Schulter auf keinen Fall zu schnell durch Haushalt & Co. wieder zu stark belasten.

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