Geht es um die Wahl eines Vinylbodens, stößt man schnell auf die Begriffe „Klick-Vinyl“ und „Klebevinyl“. Die beiden Böden unterscheiden sich – wie der Name schon sagt – hauptsächlich in der Verlegungsmethode. Aber Vorsicht: so einfach ist die Unterscheidung nicht. Wer bei der Verlegung Zeit sparen will, sollte nicht einfach mir nichts dir nichts zu einem Vinylboden mit Klick-System greifen. Berücksichtig werden sollte immer, wo der sogenannte Designboden verlegt werden soll und welchen Belastungen er hier standhalten sollte.
Die Verlegung
Klick- oder Klebe-Vinyl? Geht es um die zeitsparende und unkomplizierte Verlegung, lässt sich diese Frage schnell beantworten. Im Gegensatz zu einem Vinylboden mit Klick-System muss ein Klebevinyl vollflächig mit dem Untergrund verklebt werden. Hierzu wird ein Klebebett aus Dispersionsklebstoff auf den Untergrund aufgetragen. Da dieser sehr eben und sauber sein muss, gestaltet sich die Verlegung von Klebevinyl deutlich zeitaufwendiger, damit sich etwaige Unebenheiten später nicht durchdrücken. Denn Klebevinyl ist teilweise nur 2 mm dick.
Zwar muss der Untergrund wie bei allen anderen Bodenbelägen auch bei Klick-Vinyl vorbereitet werden. Vor allem Hobby-Handwerker und Handwerkerinnen in den heimischen vier Wänden setzen jedoch auf Klick-Vinyl, da die Verlegung weniger Präzision erfordert und der Boden nach der Verlegung sofort begangen und mit Möbeln ausstaffiert werden kann.
Klebe- und Klick-Vinyl in intensiv genutzten Bereichen: Welcher Vinylboden ist der Richtige?
Bei der Wahl von Klick- oder Klebe-Vinyl sind nicht nur Faktoren wie das Getrappel und Toben von Kindern oder Katzen- und Hundepfoten zu beachten, sondern auch die Einwirkung von Nässe, Temperaturschwankungen oder hohe Druckbelastung. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Vinylboden zum Kleben etwas besser für die Verlegung in stark begangenen Arealen wie im Gewerbe- oder Objektbereich. Der Grund hierfür liegt auf der Hand: durch die vollflächige Fixierung mit dem Untergrund können die einzelnen Vinyl-Planken oder -Fliesen nicht verrutschen.
Heutzutage bieten Hersteller aber auch Vinylböden mit Klick-System, die sich für die Verlegung in stark frequentierten Bereichen gut eignen. Für die Verlegung in den heimischen vier Wänden reicht ein Designboden der Nutzungsklassen 21, 22 oder 23 aus, wobei die Klasse 23 für Wohnbereiche mit starker Nutzung ausgelegt ist.
Klebe- oder Klick-Vinyl im Badezimmer?
Ein Vinylboden eignet sich theoretisch deutlich besser für die Verlegung in Feuchträumen als zum Beispiel ein Holzparkett, denn Vinyl ist wasserfest. Allerdings besteht die Gefahr, dass Wasser zwischen die Fugen läuft. Aus diesem Grund wird als Vinylboden im Badezimmer gerne ein Klebevinyl empfohlen, da die Verklebung mit dem Untergrund plus einer entsprechenden Versiegelung einen sehr guten Schutz vor dem Eindringen von Wasser bietet.
Aber auch Klick-Vinyl ist dank innovativer Produktaufbauten in Badezimmern nutzbar. HDF-Vinyl sollte man grundsätzlich nicht im Badezimmer verlegen, da die zusätzlich verbaute und meist aus Holzfasern bestehende Faserplatte im Inneren bei Nässe aufquellen kann. Ein Rigid-Klick-Vinyl oder SPC-Vinyl eignet sich in der Regel wunderbar für Feuchträume. Am besten achtet man beim Kauf von Klebe- wie Klick-Vinyl für Badezimmer und Küche auf Merkmale wie „Feuchtraumeignung“ oder „Quellgeschützt“.
Der Wohnkomfort
Einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswahl eines neuen Bodenbelags ist der Wohnkomfort. Ein Fußboden aus Vinyl wird wegen seiner guten akustischen und wärmenden Eigenschaften gefeiert. Der thermoplastische und elastische Stoff sorgt für eine angenehme Raumakustik und bietet dank Fußwärme ideale Eigenschaften für Barfußläufer. Sowohl Klick- als auch Klebe-Vinyl lassen sich wegen des geringen Wärmedurchlasswiderstandes in der Regel auf Warmwasser-Fußbodenheizungen verlegen.
Klebevinyl hat wegen der direkten Verbindung mit dem Untergrund hier die Nase leicht vorn. Da ein Klick-Vinyl schwimmend verlegt wird, bleibt immer ein gewisser Abstand zwischen Vinyl-Fußboden und Untergrund. Daher sollte vor der Verlegung von Klick-Vinyl auch eine Trittschalldämmung verlegt werden. Wer sich die Mühe sparen will, kann einfach zu einem Rigid-Klick-Vinyl greifen. Bei dem dimensionsstabilen Rigid-Boden ist eine Trittschalldämmung oftmals integriert. Außerdem müssen die Vinyl-Dielen oder -Fliesen vor der Verlegung weniger oder gar nicht akklimatisiert werden.
Die Optik: Klebe- und Klick-Vinyl für jeden Geschmack
Egal, ob Klick- oder Klebe-Vinyl – Vinylböden begeistern durch eine reichhaltige Dekorauswahl. Von Vinyl-Fliesen im Retro-Look über klassischen Designboden im Eichendekor bis hin zu stilvollen Naturstein-Optiken ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Mit Verfahren wie Synchronprägung und umlaufender V-Fuge können die Hersteller natürliche Strukturen sehr realistisch nachempfinden.