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Metalldrücken ist ein höchst wirtschaftliches Verfahren zur Metallumformung, da die Herstellung teurer Werkzeuge, wie sie beispielsweise für das Tiefziehen nötig ist, wegfällt. Es eignet sich besonders zur Herstellung von Kleinserien und Einzelstücken sowie zur Herstellung von rotationssymmetrischen Hohlkörpern und erlebt in den letzten Jahren eine Renaissance.
Die Technik des Metalldrückens
Metallkugeln, Töpfe, Vasen, Aschenbecher und andere runde Gegenstände, bei denen keine Schweißnähte oder andere Verbindungen sichtbar sind, werden durch Metalldrücken, ein Jahrhunderte altes Handwerk, hergestellt. Mittels Metalldruck hergestellte Formteile zeichnen sich durch eine hohe Festigkeit aus und können sehr dünnwandig ausgeführt werden. Das Traditionsunternehmen Metalldrückerei Schmitt in Tirol verfügt beispielsweise über 90 Jahre Erfahrung in der Blechbearbeitung und ist spezialisiert auf Metalldrücken – www.mds-schmitt.de.
Metalldrücken ist ein kaltumformendes Bearbeitungsverfahren, dem auch das Projizieren, Fließdrücken und Rollen zugeordnet werden. Die Kombination dieser verschiedenen Bearbeitungstechniken ermöglicht die Fertigung hochkomplizierter Teile. Dabei werden kreisförmige Metallzuschnitte (Ronden) unter Zugabe von etwas Fett vor das formgebende Werkzeug (Drückfutter) gespannt. Dieses bildet die Bauteilgeometrie als Innenform ab. Je nachdem, ob das Drücken von Hand oder maschinell erfolgt, wird das Drückfutter dann zusammen mit der Ronde durch die Drückmaschine oder von Muskelkraft in Rotation versetzt.
Die Umformung des kreisförmigen Metallzuschnittes zum Bauteil erfolgt stufenweise durch ein universelles Drückwerkzeug, welches von der Mitte der Ronde zum Rand und wieder zurück bewegt wird. Eine thermische Behandlung der Materialien ist bei diesem Verfahren nicht nötig, die Ronde nähert sich durch die fortschreitende Bewegung in axialer Richtung Schritt für Schritt der Geometrie des Futters an.
Materialien für den Metalldruck
Mittels Metalldrücken können hochwertige Formteile aus Edelstahl, Kupfer, Zinn oder anderen Materialien hergestellt werden. Grundsätzlich eigenen sich nachstehende Materialien für den Metalldruck:
- Corten-Stahl
- Edelstähle
- Buntmetalle
- Aluminium
- Blech
Durch händisches Drücken können Aluminium bis zu einer Stärke von 3 mm, Messing bis 1,5 mm, Stahl bis 1,2 mm und Edelstahl bis max. 1 mm Blechstärke bearbeitet werden. Drückautomaten werden für dickere Bleche bis max. 6 mm sowie für höhere Stückzahlen eingesetzt.
Vorteile des Metalldrückens
Das Verfahren des Metalldrückens eröffnet zahlreiche Möglichkeiten. Trotz einfacher Werkzeuge können komplexe Geometrien mit Hinterschneidungen bzw. Kugelabschnitte realisiert werden. Hier die wichtigsten Vorteile des Metalldrückens:
- kostengünstige Fertigung von Null- und Kleinserien sowie von Prototypen
- verglichen mit dem Tiefziehen günstigere Werkzeugkosten
- verglichen mit anderen nahtlosen Fertigungstechniken rasche Fertigung
- Eignung für die Herstellung von Teilen, die mit anderen Verfahren schwierig zu fertigen sind
- geeignet für die Verarbeitung sämtlicher umformfähiger Metalle und Legierungen