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Rouladen aufwärmen: Welche Möglichkeiten gibt es?

aufgewärmte rouladen
Arkadiusz Fajer/shutterstock.com

Rouladen sind eine typische und sehr leckere Hausmannskost, die wir alle schon von der Oma kennen. Als Sonntagsbraten sind sie der Klassiker schlechthin. Sie schmecken mit Salzkartoffeln, Spätzle, Klößen und Rotkraut oder auch Grünkohl besonders gut. Das Gemüse kommt spätestens beim Servieren in die Soße, die übrigens auch püriert werden kann, was den Soßenbinder spart.

Ebenso verfeinern viele Köchinnen die Soße mit etwas Rotwein, indem sie die Rouladen mitsamt dem angedünsteten Gemüse mit dem Rotwein ablöschen und diesen für einen kurzen Moment einkochen lassen, bevor sie die Brühe dazugeben. Daran sollten diejenigen Familienmitglieder denken, die tags darauf die Rouladen aufwärmen. Der Rotwein dünstet dann etwas aus. Die aufgewärmte Roulade verträgt einen neuen (kleinen) Schuss davon.

Warum Rouladen aufwärmen?

Rouladen kauft man in einer bestimmten, meistens reichlich bemessenen Menge, die bei einer Mahlzeit nicht alle werden muss. Darüber hinaus eignen sich Rouladen (im Gegensatz zu einigen anderen Gerichten) besonders gut zum Aufwärmen, sie können dadurch sogar besser als nach der ersten Zubereitung schmecken. Also baut der kluge Hausmann vor, kauft etwas mehr und versorgt noch tagelang die Familie mit den Rouladen, die sich nämlich mehrmals aufwärmen lassen.

Klappt das wirklich?

In der Tat, jedoch sind dabei zwei Dinge zu beachten:

  1. Es muss jedesmal etwas Brühe oder auch nur Wasser hinzugegeben werden, denn die Rouladen trocknen aus.
  2. Das Aufwärmen muss schnell gehen und bei einer Mindesttemperatur von 70 °C (besser: 75°) erfolgen.

Kommen wir doch nun zu den Details beim Aufwärmen von Rouladen.

Rouladen aufwärmen: Was sollten Sie dazu wissen?

Grundsätzlich: Sobald ein (nicht völlig trockenes) Lebensmittel bei Normaltemperatur der Umgebungsluft ausgesetzt ist, können sich darin Keime entwickeln. Diese Keime vermehren sich nicht, wenn das Lebensmittel gut gekühlt und noch besser eingefroren ist. Daher sollten Sie schon beim Einkaufen darauf achten, die Kühlkette nur so kurz wie unabdingbar zu unterbrechen. Die Keime haben auch keine Chance, wenn die Nahrung aus dem gekühlten oder sogar gefrorenen Zustand sehr schnell erhitzt wird. Darauf kommt es an. Sie sollten also, wenn Sie Rouladen aufwärmen, diese

  • in 2 Minuten
  • auf 75 °C erhitzen.

Etwas mehr Temperatur schadet nicht, die Soße kann ruhig etwas köcheln. Das genügt dann auch. Diese Vorgehensweise bedeutet auch, dass Sie Rouladen nicht in der Mikrowelle aufwärmen sollten, denn diese erhitzt nicht alle Bereiche gleichmäßig. Waschen Sie sich auch gründlich die Hände, bevor Sie die Rouladen aus dem Kühlschrank nehmen, und verwenden Sie nur saubere Küchenutensilien.

rinderrouladen
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Wieso schmecken Rouladen aufgewärmt noch besser?

Nun, das behaupten viele Menschen, und es ist auch eine altbekannte Tatsache, auf die schon Wilhelm Busch in seinen Versen über Max & Moritz sowie die Witwe Bolte hinwies, die sich aus dem Keller eine Portion Sauerkohl holt,

  • „… wofür sie besonders schwärmt,
  • wenn er wieder aufgewärmt.“

(Wilhelm Busch, „Max & Moritz“, 2. Streich)

Was für den Sauerkohl der guten Witwe gilt, trifft erst recht auf die Rouladen zu: Gegarte Speisen nehmen das Aroma ihrer vielen Zutaten und Gewürze besonders gut an, wenn sie eine Weile ruhen durften. Sie können sich sogar zwei bis drei Tage lang verbessern und dürfen dementsprechend auch immer wieder aufgewärmt werden, wenn sie nach dem Verzehr sofort wieder ins Eisfach kommen. Allerdings sollten Sie das nicht unbedingt übertreiben, denn vielleicht setzt sich doch einmal ein Keim durch.

Doch kaum ein Mensch wärmt Rouladen dreimal auf. Wenn aber doch, gibt es durchaus Verfechter der Theorie, dass mit jedem Einfrieren und schnellen Erhitzen (wie beschrieben) wieder quasi der Urzustand der Keimfreiheit (resp. Keimarmut) hergestellt wird.

Was gibt es noch für einen Grund für das erneute Aufwärmen?

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund für das Aufwärmen von Rouladen: Sie sind schon ein besonderes Gericht, das einigen Aufwand erfordert und daher von der klugen Hausfrau beizeiten vorbereitet wird, wobei ihr der treu sorgende Gatte und die halbwüchsigen Kinder zur Hand gehen. Die Rouladen müssen geklopft, gefüllt, gewickelt, gespießt und nicht zu kurz gebraten werden.

Vielfach sind sie ein Festessen zu ganz besonderen Anlässen, so etwa zu Weihnachten und bei hohem Besuch der lieben Schwiegermutter und sonstiger ehrenwerter Verwandtschaft. Daher machen sich die heimischen Köche mindestens einen Tag vorher an die Arbeit, dann kühlen sie die Rouladen und wärmen diese am nächsten Tag zum Festmahl auf. Dabei heißt es dann: Gewusst wie!

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