Im April des Jahres 2022 dürfte ein Aufschrei durch die Wohnungen vieler Familien erklungen sein. Manch einer dürfte auch über kleine Panikattacken geklagt haben. Der Grund dafür war der Süßwarenhersteller Ferrero. Der macht jedoch nicht mit Sonderangeboten auf sich aufmerksam, sondern mit einem Produktrückruf. Denn in einigen Produkten wurden Salmonellen entdeckt. Wir zeigen dir, was dahinter steckte.
Salmonellen in Kinder Joy, Bueno & Co.: Was war passiert?
Der Schokoladenhersteller Ferrero betreibt auf der ganzen Welt Produktionsstätten, um uns regelmäßigen mit Naschereien zu versorgen. Das Werk in Arlon, Belgien, hatte es allerdings aus ganz anderen Gründen in die Schlagzeilen geschafft. Während routinemäßiger Eigenkontrollen wurden in zwei Rohstofftanks Bakterien nachgewiesen. Es handelte sich dabei um Salmonellen. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die nachgewiesenen Salmonellen mit etlichen Krankheitsfällen in Verbindung gebracht werden konnten. Davon ereigneten sich mehrere auch in Deutschland. Das Werk wurde daraufhin geschlossen und Ferrero startete aufgrund der Salmonellen in Kinder Joy und Co. eine Rückrufaktion verschiedener Produkte.
Welche Produkte waren konkret betroffen?
Im Grunde war das ganze Sortiment der Marke „kinder“ betroffen. Das betraf nicht nur die beliebten Überraschungseier des Süßwarenherstellers, sondern auch den Klassiker „kinder Schoko-Bons“. Allerdings galt der Rückruf auch für die Chargen des „kinder mix“. Dieser enthält sämtliche Variationen der Süßigkeiten. Da das Werk in Arlon nicht mit Sicherheit sagen konnte, dass es sich „nur“ bei einzelne Produktpaletten oder einzelne Schokoladenprodukte um potenziell gefährliche Produkte handeln könnte, wurden kurzerhand alle Chargen der Marke „kinder“ zurückgerufen. Das waren eine ganze Menge, denn es handelte sich nicht nur um Produkte, die innerhalb der EU verkauft wurden. In den USA wurde ebenfalls eine große Rückrufaktion gestartet.
Was steckt hinter der Erkrankung mit Salmonellen?
Bei Salmonellen handelt es sich um tückische Bakterien. Mit denen nicht zu spaßen ist. Wir haben die wichtigsten Fragen rund ums Thema Salmonellen für dich zusammengefasst.
Was sind überhaupt Salmonellen?
Bei Salmonellen handelte es sich um Bakterien, die überall auf der Welt vorkommen. Dabei ist eine Salmonellen-Erkrankung eine typische Lebensmittelinfektion, sie greift also vordergründig den Magen-Darm-Trakt des Betroffenen an. Dort vermehrt sich auch der Erreger. Allerdings kann er sowohl im Magen-Darm-Trakt von Menschen als auch Tieren vorkommen.
Auf welchem Weg werden Salmonellen übertragen?
Meist gelangen Salmonellen durch Nahrungsmittel in die Betroffenen. Das kann beispielsweise bei ungekühlten Lebensmitteln der Fall sein, da sich die Bakterien sehr schnell darauf vermehren. Folgende Lebensmittel sind dabei besonders betroffen:
- Rohe Eier oder Produkte aus solchen. (Mayonnaise, roher Kuchenteig, Cremes usw.)
- Speiseeis
- Rohes Fleisch (Hack, Mett, Salami usw.)
Allerdings können auch pflanzliche Lebensmittel mit Salmonellen belastet sein. Dabei erfolgt die Ansteckung mitunter auch von Mensch zu Mensch, da es sich um eine sogenannte Schmierinfektion handelt. Dabei reichen kleinste Spuren von Stuhlresten für eine Übertragung aus. Zwar ist es auch möglich, sich durch direkten Kontakt mit einem infizierten Tier anzustecken, das ist in Deutschland allerdings selten der Fall. Überwiegend ist der Tierkot beziehungsweise damit kontaminierte Flächen eine mögliche Ansteckungsquelle.
Welche Symptome äußern sich bei einer Infektion mit Salmonellen?
Die charakteristischen Symptome sind nach dem Verzehr von Speisen eintretende Magen-Darm-Beschwerden. Vorwiegend handelt es sich dabei um plötzlichen Durchfall, Bauchschmerzen und allgemeines Unwohlsein. Gelegentlich können auch Kopfschmerzen und Erbrechen hinzukommen. Größtenteils werden die Symptome von einem leichten Fieber begleitet. Die Beschwerden dauern mehrere Tage an und klingen in der Regel von selbst wieder ab. In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu schweren Krankheitsverläufen mit hohem Fieber und einer Sepsis kommen.
Zwar bricht die Krankheit zeitnah nach dem Verzehr aus, in der Regel innerhalb von 36 Stunden, aber auch nach dem Abklingen der Symptome können Erwachsene noch bis zu einem Monat ansteckend sein. Kleine Kinder und alte Menschen können sogar noch mehrere Wochen lang Überträger sein; in schweren Fällen bis zu einem Jahr.
Welche Personengruppen sind besonders gefährdet?
Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem, Senioren, Kleinkinder und insbesondere Säuglinge sind besonders gefährdet. Bei ihnen können durch die Salmonellen schwere Krankheitsverläufe ausgelöst werden. Denn der Durchfall löst bei ihnen einen Mangel an Flüssigkeiten und Salzen aus. Durch die fehlenden Möglichkeiten des Ausgleichs reagieren alte, kranke und junge Menschen besonders auf den akuten Mangel.
Lassen sich Salmonellen erkennen?
Die Bakterien lassen sich leider nur unter dem Mikroskop erkennen. Einen Schnelltest oder Ähnliches gibt es bislang nicht für den Privathaushalt. Daher sollte man im Zweifelsfall auf potenziell verdorbene Waren verzichten.
