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Welche Früchte werden mit Wasser geflutet?

Cranberrys
Anna Shepulova/shutterstock.com

Nicht nur für ein ideales Wachstum benötigen (fast) alle Pflanzen eine gewisse Menge an Wasser. Bei manchen spielt das kühle Nass auch bei der Ernte eine gehörige Rolle. Allen voran die Cranberry. Wir zeigen dir, welche Rolle Wasser bei der Ernte spielt und was es mit der roten Beere auf sich hat.

Des Rätsels Lösung: Cranberrys werden mit Wasser geflutet

Die Cranberry ist in Deutschland eine noch relativ „junge“ Frucht. Dabei schlummert in der roten Superfrucht eine große Menge an Potenzial. Denn die Pflanze verfügt nicht nur über eine gehörige Menge an wichtigen Vitaminen und gesundheitsfördernden Stoffen, sondern kann vielseitig eingesetzt werden. Wir versorgen dich mit allen wichtigen Informationen der roten Beere.

Alles über die Frucht

Rein biologisch betrachtet gehören die Cranberry zur Familie der Heidekrautgewächse und dort zur Gattung der Heidelbeere. Der lateinische Name der Cranberry lautet Vaccinum macrocarpon, was frei übersetzt so viel wie Kranichbeere bedeutet. Den Namen trägt die Frucht nicht umsonst, denn die gleichnamigen Vögel lassen sich bevorzugt auf den wasserreichen Feldern der Beere nieder. Auch wenn die Cranberry biologisch mit der Preiselbeere verwandt ist, haben die beiden Früchte nur wenig Gemeinsamkeiten.

Die Cranberry wächst zwar, genauso wie die Preiselbeere, an Sträuchern, aber die Cranberrysträucher tragen viel größere Früchte. Außerdem verfügen sie über ein anderes Blattwerk. Cranberrysträucher haben charakteristische Kronblätter und eine Vielzahl an Blüten. Die Pflanze ist dabei ein wahrer Überlebenskünstler. Sie ist immergrün und kann jährlich Früchte tragen.

Hier sind Cranberrys zu finden

In Deutschland und den umliegenden Nachbarländern sind Cranberrys kaum zu finden. In einigen Teilen Europas wie den Niederlanden und Polen wird die Pflanze zwar angebaut, aber der größte Teil der Cranberrys stammt aus Nordamerika und Kanada. Das liegt an den idealen Bodenbedingungen. Die Beeren benötigen für ein ideales Wachstum saure Humus- oder Moorböden. Zudem brauchen sie viel Wasser und einen milden Winter. Dabei benötigen die roten Früchte eine Reifezeit zwischen 70 und 100 Tagen.

So gesund sind die roten Beeren

Cranberrys gelten als wahres „Powerfood“ und das hat seine Gründe. Die Beere verfügt über einen hohen Anteil an Vitamin C. 100 Gramm der roten Frucht enthalten durchschnittlich 11 mg Vitamin C. Das Vitamin C wirkt vor allem antioxidativ und steht in dem Verdacht der Zellalterung entgegenzuwirken. Außerdem können Cranberrys Entzündungen vorbeugen.

Cranberrys im Eimer
Natalya Gregory/shutterstock.com

Bereits 1994 fanden Forscher der Harvard University heraus, dass der Konsum der Beeren das Harnweginfektionsrisiko um bis zu 42 Prozent senken kann. Grund dafür ist die Gerbsäure Tannin, die im großen Maße in den Beeren enthalten ist. Diese hemmt die Anhaftung der Bakterien an Zellen von Blase und Niere. Neuere Forschungen zeigen zudem, dass die Pflanze Magengeschwüren und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorbeugen kann.

Früchte mit Wasser fluten: So werden Cranberrys geerntet

Um die gesunden Beeren ernten zu können, werden gewaltige Mengen von Wasser benötigt. Schließlich werden die Felder im wahrsten Sinne des Wortes geflutet. Dazu werden die Sträucher etwa 30-40 cm unter Wasser gesetzt. Mit Besen oder anderen Hilfsmitteln werden die Beeren von den Sträuchern geschüttelt. Da die Cranberry über Hohlräume verfügt, schwimmen diese auf der Wasseroberfläche und können mit Netzen geerntet werden. Dabei hat sich diese Methode zu einer wahren Touristenattraktion entwickelt. Entsprechend wird die Methode von den jeweiligen Farmern zelebriert. Der Erfolg der Erntetechnik spricht für sich. Aktuell werden ca. 250.000 Tonnen der begehrten Frucht in den USA geerntet.

Diese Pflanzen sind ebenfalls auf große Wassermengen angewiesen

Nicht nur beim Anbau von Cranberrys wird eine Menge Wasser benötigt. Zugegeben, das Fluten der Felder stellt eine Besonderheit dar, die so vermutlich nur bei den roten Beeren vorzufinden ist. Aber auch andere Pflanzen sind bei Anbau und Ernte auf große Mengen des kostbaren Wassers angewiesen.

Reis

Der Reisanbau hat eine jahrtausendealte Tradition. Kein Wunder, schließlich stellt Reis in vielen Regionen der Welt seit Jahrhunderten ein Grundnahrungsmittel dar. Dabei darf man nicht vergessen, dass diese Form des Ackerbaus Unmengen von Wasser benötigt. Denn egal wie der Reis angebaut wird, auf Wasser kann die Pflanze dabei nicht verzichten. Schließlich steht die Reispflanze während ihrer Wachstumsphase nahezu ausnahmslos im Wasser. Um das zu gewährleisten, haben sich die Bauern bereits vor mehr als tausend Jahren komplexe Systeme zur Bewässerung ausgedacht. An der Systematik hat sich bis heute kaum etwas geändert.

Avocados

Damit ein Avocadobaum Früchte trägt, benötigt er Wasser. Und das nicht zu knapp. Um ein Kilogramm der Früchte zu ernten, werden durchschnittlich 1000 bis 1500 Liter Wasser vergossen. Das ist achtmal so viel wie für den Anbau einer vergleichbaren Menge an Kartoffeln. Daher stehen Avocados immer wieder in der Kritik. Denn die Frucht wächst meist nur in Ländern, in denen die Wasserreservoirs ohnehin knapp gefüllt sind. Daher müssen große Mengen an Trinkwasser verbraucht werden, die dringend von den ansässigen Menschen und Tieren benötigt werden.

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