Familie & Kinder

Wenn Eltern studieren: Wie ein Studium mit Kind ablaufen kann

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Mit einem Kind ändert sich alles. Prioritäten werden verlagert, im Mittelpunkt steht das Kind. Eine besondere Herausforderung ist es, wenn man – aus welchen Gründen auch immer – alleinerziehendes Elternteil ist. Der Rückhalt von Familie, Freunden und Partnern ist ungemein wichtig. Jedoch heißt ein Kind zu bekommen nicht, dass man seine Identität und seine Träume über den Haufen werfen muss. Natürlich nimmt der Alltag eine ganz neue Form an und es gilt sich anzupassen.

Es gibt sogar viele Eltern, die die Ankunft ihres Kindes als Chance sehen, sich nicht nur persönlich sondern auch professionell weiterzuentwickeln. Schwangerschaft und Elternzeit werden als Möglichkeit gesehen, Zeit in die eigene Entwicklung zu stecken. Eine mögliche Form, die diese annehmen kann, ist ein Studium.

Studieren mit Kind?

Für viele gehen die ersten Gedanken in Richtung Skepsis: Wie soll denn das gehen – mit Kind studieren? Vor dem geistigen Auge sieht – und vor allen Dingen hört – man Mutter und Kind im Hörsaal und verurteilt die Idee, bevor sie überhaupt Fuß fassen kann. Ein Kind, ob gerade geboren oder auf allen Vieren unterwegs, ließe sich nicht mit der akademischen Welt vereinen. In der Tat wäre es reichlich schwierig, mit einem Baby oder Kleinkind im Hörsaal aufmerksam aufzupassen. Unmöglich ist die grundsätzliche Idee jedoch nicht. Tatsächlich bieten die Universitäten selbst Informationen an und laden zu Sprechstunden ein, um dabei zu helfen, die Herausforderung zu bewältigen.

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Zusätzlich wird von Vornherein empfohlen, das Studium in Teilzeit anzugehen. Je nachdem, wie viel Unterstützung und Betreuung von Seiten der Familie geboten ist, bleibt einem auch gar nichts anderes übrig. Dennoch ist es schwierig, ein Studium mit festen Präsenzzeiten, Seminaren und Lerngruppen mit einem Kind zu koordinieren. Auch, wenn die Universität eine entsprechende Betreuung und Räumlichkeiten wie Still-, Ruhe- und Wickelräume anbietet, ist das Vorhaben nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Flexibilität

Im Zeitalter des Internets sind die Dinge aber lange nicht mehr so stringent wie sie einst waren. Flexibilität steht an der Tagesordnung, auch wenn es um die Bildung geht. Insbesondere, wenn die persönliche Situation es uns nicht erlaubt, uns an das System anzupassen, bedarf es alternativer Modelle. So sind in den letzten Jahren Fernunis entstanden und haben sich zu einer beliebten Alternative zur gewöhnlichen Universität etabliert. Sie machen das Präsenzmodell obsolet und bieten den Studenten ein extremes Maß an Flexibilität.

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Besonders wichtig ist das Zeitmodell: Jede Fernuniversität bietet eine Reihe unterschiedlicher Zeitmodelle, mit denen der Student sein Arbeitspensum von vornherein festlegen kann. So können wöchentlich 10, 20 oder eben auch 40 Stunden (in Vollzeit) Arbeitsaufwand entstehen. Die Wahl hat natürlich einen Einfluss auf die Gesamtdauer des Studiums.

Vorbereitung ist der Schlüssel

Man beginnt ein Studium mit oder ohne Kind in der Regel nicht einfach so aus Lust und Laune. Man informiert sich, schmiedet Pläne und wiegt die Vor- und Nachteile gegeneinander auf. Mit Kind ist das umso wichtiger. Insbesondere sollte man sich über Fördermittel, Unterstützung und die zeitliche Planung im Klaren sein bevor man seine Entscheidung trifft. Dafür bieten viele Fernunis Informationsmaterialen und Beratungsstellen, wie zum Beispiel die iubh Internationale Fernhochschule.

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Bevor es losgehen kann muss natürlich auch ein Studiengang gewählt werden. Abgesehen von einigen besonders anspruchsvollen Studiengängen wie Medizin oder Physik kann man heutzutage so gut wie alles per Fernstudium studieren, selbst Architektur oder Psychologie. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Vorbereitung ist natürlich die Wahl der Hochschule. Die Auswahl ist groß und man sollte sicherstellen, dass die gewählte Fernuni und der gewünschte Studiengang akkreditiert ist, also offiziell anerkannt. Was bei der Wahl der Fernuni helfen kann sind Erfahrungsberichte. Auf Blogs und Foren tauschen sich viele Studenten über ihre Erfahrungen und Empfehlungen aus.

Ablauf eines Fernstudiums

Wie also sieht so ein Fernstudium aus und kann man es wirklich mit einem Kind bewältigen? Schließlich weiß man vorab nie, mit was für einem Kind an gesegnet wird. Grundsätzlich werden alle Lerninhalte eines Fernstudiums über das Internet bezogen. Das heißt, dass man Vorlesungen, Lernmaterialien und auch Unterstützung über die Plattform der jeweiligen Fernuni abrufen kann. Außerdem ist der Student nicht an konkrete Zeiten gebunden. Die Vorlesungszeit und auch die Lernzeit muss selbst eingeteilt werden.

Mit einem Baby oder Kleinkind daheim könnte das in etwa so aussehen: Spaziergang und Spielzeit werden gefolgt von Wickeln, Füttern und Nickerchen (in flexibler Reihenfolge). Schläft das Kleine, setzt man sich an den Computer und schaut sich eine Vorlesung an. Mit etwas Glück schläft das Kleine bis zum Ende durch. Mit etwas Pech muss man pausieren und später weiterschauen.

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Alternativ – und organisatorisch um einiges leichter – können der Partner oder Familie bei der Betreuung helfen. So kann man sich voll und ganz auf die Lerninhalte konzentrieren und braucht insgesamt weniger Zeit zur Aufnahme des Stoffes. Schläft das Kind schon etwas fester und länger, ist die Koordination bereits um einiges leichter. Das heißt aber keineswegs, dass ein Fernstudium – mit oder ohne Kind – leicht zu bewältigen ist. Die Anforderungen sind genauso hoch wie bei einem regulären Studium, schließlich erhält man am Ende einen entsprechenden Abschluss.

Wenn es zu viel wird

Sowohl beim Präsenzstudium als auch beim Fernstudium gibt es Möglichkeiten, Pausen einzulegen und die Situation neu auszuloten. Das Kind muss an vorderster Stelle stehen und das ist den Universitäten voll und ganz bewusst. Bevor sich die Mutter oder der Vater mit Studium und Kind überlastet ist es besser, einen Schritt zurück zu nehmen und sich um das Wichtigste zu kümmern. Dafür gibt es zum Beispiel Urlaubssemester, in denen man sich voll und ganz dem Kind widmen kann (insbesondere in der Zeit unmittelbar nach der Geburt des Kindes).

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Wenn es geschafft ist

Wer ein Studium mit Kind erfolgreich hinter sich gebracht hat, steht nicht nur mit einem Abschluss an der Ziellinie. Die Errungenschaft zeugt von hohem Organisationstalent, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit, was potentielle Arbeitgeber ohne Frage beeindrucken wird. Man setzt sich erheblich von der Masse ab und kann wirklich stolz auf sich sein.

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