Wirtschaft & Finanzen

Abmahnung erhalten? So hilft ein Rechtsanwalt

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Immer wieder wird die Bundesrepublik von wahren Mahnwellen überrollt, die jedoch nicht immer auf tatsächlichen Sachverhalten beruhen. Anstatt ein zu Unrecht erhaltenes Schreiben aber einfach in den Müll zu werfen, sollte den Forderungen in jedem Fall zügig widersprochen werden.

Ist die Abmahnung mit Unterlassungsansprüchen verbunden, werden laienhaft formuliert häufig Verpflichtungen auf sich genommen, welche ein Fachanwalt durch korrekte Wortkombination einfach aus dem Weg räumen kann. Landet die Angelegenheit zur Erklärung vor einem Gericht, können sich zudem diverse Verfahrensfehler einschleichen, welche zu einer ungünstigen bis fehlerhaften Urteilsfindung führen. In so einem Fall muss dann fristgerecht ein Revisionsverfahren angestrebt werden.

Was eine Revision vor Gericht bewirkt

Geht es um juristische Präzision, sollte sich niemand auf die eigene Wortgewandtheit verlassen und sich stattdessen am besten sofort an einen Rechtssachverständigen wenden. Für eine erfolgreiche Revision ist ein tiefes Verständnis bei Gericht üblicher Vorgänge und Prozesse notwendig. Fehlen wesentliche Punkte in einem Revisionsantrag, wird dieser vom zuständigen Gericht einfach abgelehnt. Dabei spielt es keine Rolle, ob die beanstandeten Verfahrensfehler tatsächlich vorliegen. Anders als in einem Berufungsverfahren ändert sich das eigentliche Strafmaß nach einer Revision kaum, in der Regel gar nicht. Wer befürchtet, zu Unrecht durch ein deutsches Gericht zu einer viel zu hohen Strafe verurteilt worden zu sein, geht also nicht in Revision, sondern legt Berufung ein.

Fake-Abmahnungen erkennen

Flattert plötzlich eine Abmahnung ins Haus, deren Inhalt zunächst nicht nachvollzogen werden kann, bieten viele Internetforen eine schnelle Hilfe. Hat es sich beispielsweise eine dubiose Anwaltskanzlei auf die Fahnen zu schreiben, das eigene Budget durch die Zahlungen aus Fake-Abmahnungen aufzubessern oder sind andere Gauner gerade aktiv auf einen groß angelegten Betrug aus, steht dies oft schon im Internet. Polizei, Verbraucherschützer oder andere Betrugsopfer nutzen öffentliche Kommunikationskanäle, um andere Menschen vor den Konsequenzen unrechtmäßiger Forderungen zu bewahren.

Finden sich im Netz keinerlei Hinweise zum Absender des Schreibens oder dem Inhalt, kann das Schriftstück intensiv auf Schreibfehler sowie untypische Formulierungen, fehlerhafte Redewendungen, falsche Grußformeln usw. untersucht werden. Oftmals nehmen Betrüger es mit der deutschen Rechtschreibung nicht so genau, vergessen die Anrede oder schreiben ganze Sätze auf Englisch.

Richtig auf missbräuchliche Abmahnungen reagieren

Wer online im E-Mail Postfach eine fragwürdige Zahlungsaufforderung findet, sollte die Nachricht am besten gar nicht erst öffnen. In jedem Fall ist es aber zu vermeiden, Anhänge herunterzuladen oder Links anzuklicken, denn dahinter befindet sich häufig eine getarnte Schadsoftware. Diese kann den PC lahmlegen oder sensible Daten ausspionieren, mit denen unbefugte Dritte dann bei Internetgeschäften auftreten können. Digitale Abmahnungen aus unseriösen Quellen können oftmals beim E-Mail Provider gemeldet werden oder auf eine Blacklist gesetzt werden.

Auch beim Verschieben in den Spam-Ordner werden alle weitere Kontaktversuche dieses Anbieters automatisch gelöscht und in den Spam verschoben. Liegt die unrechtmäßige Abmahnung im Briefkasten, steckt zu den Betrügern meist noch eine Anwaltskanzlei dahinter, eventuelle Angaben können jedoch ebenfalls gefälscht sein. Es lohnt sich, zunächst auf eigene Faust herauszufinden, ob es den in der Abmahnung benannten Absender überhaupt unter der angegebenen Anschrift im Branchenbuch zu finden gibt.

Wie ein Rechtsanwalt auf Abmahnungen reagiert

Nicht immer wird im Fall von bundesweiten Abmahnwellen ein persönliches Beratungsgespräch beim Fachanwalt nötig. Sind die Betrüger bereits aufgefallen und die angewandte Betrugsmasche schon veröffentlicht, reicht meist ein treffendes Anschreiben des Anwalts. Finden sich aber keinerlei Hinweise auf Fake-Abmahnungen nach der angewandten Masche, kann es für Betroffene nötig werden, sich persönlich mit einem Strafverteidiger seines Vertrauens auszutauschen und das weitere Vorgehen in Ruhe zu besprechen.

In jedem Fall wird ein beauftragter Anwalt ein Antwortschreiben verfassen, in dem insbesondere auch Unterlassungsansprüchen oder geforderten Entschädigungen vollumfänglich widersprochen wird. Volljuristen sind dabei ebenso sachkundig wie ein qualifizierter Rechtsbeistand aus den entsprechenden Fachrichtungen.

Tipps gegen Betrug: Das raten Verbraucherschützer

Immer wieder hört und liest man von Menschen, die findigen Betrügern auf den Leim gehen. Es werden online gezielt Bankdaten erfragt, Ausweisdaten gestohlen oder hohe Geldsummen transferiert. Die Täter sind häufig in Deutschland nicht greifbar und bedienen sich immer neuer Techniken und Vorgehensweisen, welche an das Betrugsopfer angepasst werden. Die Verbraucherbehörden warnen vor allem vor allzu billigen Angeboten an Elektrogeräten oder auch Wohnungen im Internet, denn dahinter könnten sich betrügerische Absichten verbergen.

Außerdem sollte man auf eine richtige Einstellung von Firewall und anderen PC-Schutzmaßnahmen achten, da eine kriminelle Webseitenprogrammierung ebenfalls als Einfallstor für Cyberangriffe genutzt werden kann. Am sichersten ist es zum eigenen Datenschutz, interaktive Javascript-Inhalte selten benutzter Internetseiten am besten vollständig zu deaktivieren und erst bei Bedarf eine Ausnahmeregel anzulegen.

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