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Camembert einfrieren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Camembert einfrieren
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Grundsätzlich schmeckt Camembert frisch am besten. Zum Einfrieren ist er nur bedingt geeignet. Damit der Weichkäse trotzdem noch verwendbar ist und schmeckt, sind einige Dinge zu beachten.

Camembert richtig einfrieren: Grundlegende Informationen

Der klassische Camembert hat ein Gewicht von ungefähr 250 Gramm. Seine Form ist meistens rund, elliptisch, vier- oder dreieckig. Der Teig besitzt je nach Grad der Reifung einen appetitlichen hell-cremigen bis hell-gelben Farbton und oftmals unterschiedlich kleine Gärlöcher. Die reifen Sorten sind mit einer weißen Edelschimmelrinde überzogen. Der Geschmack reicht von mild über nussig bis würzig und streng würzig. Er verstärkt sich mit der Erhöhung des Reifegrades:

  1. Niedriger Reifegrad: Reift der Käse noch nicht lange, besitzt er im Inneren einen fast weißen, eher trockenen und eher bröseligen Kern. Die Schicht bis zur Rinde ist zart- cremig. Der Geschmack oft noch etwas eintönig und säuerlich.
  2. Perfekter Reifegrad: Ein Exemplar in diesem Stadium überzeugt vom Kern bis zur Rinde mit einer gleichmäßigen und cremigen Konsistenz. Der Geschmack ist vollmundig.
  3. Überreifer Grad: Je reifer der Camembert, desto weicher ist er. Beim Aufschneiden zerläuft er. Das Aroma wird zunehmend streng und erreicht sogar eine Note von Ammoniak.

Ab diesem Stadium ist der Käse für viele Gourmets nicht im Rohzustand zu genießen. Viele greifen dann zum „Obazda “, einen würzigen Aufstrich aus Camembert, Butter, Sahne, Zwiebeln und verschiedenen herzhaften Gewürzen.

Die Herstellung

Die Herstellung des traditionellen Weichkäses basiert auf Verwendung von frischer Kuh-Rohmilch. Sie dauert etwa drei Wochen. Zuerst wird die Milch gesäuert und bei Temperaturen von etwa 36° Celsius aufgewärmt. Durch die Zugabe von Lab, entsteht geronnene Dickete. Diese wird in fünf Schichten in einzelne Käseformen gepresst. Die vorhandene Molke gibt dem Camembert seine typische Cremigkeit. Wenn die Käselaibe angetrocknet sind, werden sie gewendet.

Bald darauf werden die Laibe ohne Formen in einem speziellen Raum mit Temperaturen von 18 bis 20° Celsius gelagert. Dort erhalten sie einen Mantel aus Salz. Für das Wachstum der samtigen Pilzflora auf der Oberfläche, erhält der Käse eine zusätzliche Behandlung mit weißem Edelschimmel (Penicillium camemberti). Zum Schluss reift der Camembert noch etwa 12 Tage in einem trockenen Raum mit Temperaturen von 10 bis 14° Celsius. Anschließend wird er verpackt und reift für weitere vier bis fünf Tage bei etwa 9° Celsius. Dann ist die Delikatesse schmackhaft und kommt in den Verkauf.

Übrigens: Ein Camembert aus Rohmilch besitzt ein deutlich würzigeres Aroma als aus einer pasteurisierten Milch. Da die Herstellung mehr Aufwand benötigt, ist der Preis entsprechend hoch.

Camembert Käse
Oksana Shufrych/shutterstock.com

Der Camembert ist ein alter Käse

Den Weichkäse gibt es schon seit den Jahren 1708. Erstmals wurde er in der Ortschaft Camembert in der Normandie in Frankreich hergestellt. Allerdings waren die Laibe noch deutlich kleiner und hatten eine bräunliche Farbe. Richtig bekannt wurde der Käse durch den französischen Kaiser Napoléon III. Dieser mochte seinen Geschmack und setzte ihn auf die kaiserliche Speisetafel. Außerdem gab er ihm nach seinem ersten Herstellungsort den Namen.

Im 19. Jahrhundert gelangte die Delikatesse in die Welt hinaus. Zuerst mit der Eisenbahn auf die Märkte in Paris und schließlich in andere Städte. Damit er beim Transport sicher verpackt ist, erhielt er die heute noch übliche runde Spanschachtel. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte der Camembert endlich auch nach Deutschland. Verantwortlich dafür war Agathe Zeis, die für die Meierei Heinrichsthal in Radeberg das Patent für die Herstellung erworben hat.

Camembert einfrieren: Diese Möglichkeiten gibt es

Wer den Weichkäse einfrieren möchte, darf nach dem Auftauen nicht die gleiche feste Sorte erwarten. Camembert leidet unter der Kälte und verliert seine cremig-feste Konsistenz. Tatsächlich wird er etwas schmierig und matschig. Schuld daran ist der hohe Anteil an Wasser, welches beim Einfrieren Kristalle bildet und die Struktur vom Käse verändert. Die richtigen Temperaturen beim Einfrieren liegen bei -18° Celsius. Dann bleibt der Käse am längsten frisch und der Geschmack leidet weniger stark. So geht’s:

  1. Den Weichkäse nur im frischen Zustand einfrieren: Je frischer der Käse ist, desto weniger leidet der gute Geschmack und die Struktur. Außerdem bleibt der er dann auch noch über einen langen Zeitraum von etwa 2 Monaten appetitlich. Dagegen sollte eine Sorte, die schon einige Wochen alt und zu reif ist, nicht mehr eingefroren werden. Diese leidet noch mehr unter der Kälte und baut auch deutlich schneller ab.
  2. Den Camembert luftdicht verpacken: Eine luftdichte Verpackung ist hygienisch, sorgt für maximale Haltbarkeit und verhindert schädlichen Gefrierbrand sowie den zusätzlichen Verlust von Aromen. Zu Verwenden ist eine dicht verschließbare Gefrierdose oder einen Gefrierbeutel mit Zippverschluss.
  3. Kleine Portionen einfrieren: Kleine Portionen können schneller und einfacher entnommen werden und sind praktischer beim Kochen. Sie lassen sich auch gefroren verwenden und ein schnelleres und unkomplizierteres Auftauen ist möglich.

Camembert nach dem Einfrieren verwenden

In der Regel eignet sich Camembert nach dem Einfrieren weniger zum direkten Verzehr. Besser wird er zum Kochen verwendet. Hier einige Anregungen:

  • Den gefrorenen bzw. angetauten Käse in herzhafte Koch- und Pfannengerichte aus Gemüse oder Fleisch beimischen.
  • Mit dem Käse herzhafte sowie süße Gerichten überbacken.
  • Das vollständig aufgetaute Exemplar zerdrücken und mit Butter, Kräutern und Gewürzen vermischen. Die Masse etwas durchziehen lassen und als pikanter Aufstrich aufs Brot streichen und genießen.

Bei richtiger Anwendung kann Camembert durchaus eingefroren werden. Dabei muss er zur Verwendung nicht erst aufgetaut werden, sondern macht auch gefroren einen guten Figur. Er ist etwa 2 Monate haltbar. Danach verliert er die Qualität und wird rasch ungenießbar.

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