Gesundheit & Medizin

Kopfschmerzen: Der Zusammenhang zwischen Wetter und Migräne

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Migräne ist eine typische neurologische Erkrankung mit umweltbedingten Auslösern. Dabei werden Nahrungsmittel oft als Hauptauslöser angesehen, aber auch das Wetter kann, vor allem bei älteren Menschen, ein wichtiger Faktor sein. Für viele Migränepatienten ist das Erkennen der eigenen Auslöser schon eine wirksame Form der Prävention.

Es gibt eine Reihe von wetterbedingte Faktoren, die oft zu Migräne führen:

  • Temperaturschwankungen
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Starker Wind
  • Stürme
  • Trockenheit
  • Grelles Sonnenlicht
  • Luftdruckschwankungen

Manche Experten vermuten, dass Menschen mit häufigen Kopfschmerzen generell eine niedrigere Schmerzschwelle haben, oder empfindlicher auf Veränderungen in der Umwelt (wie Temperatur- und Luftdruckschwankungen) reagieren. Andererseits zeigen die Forschungen keinen einheitlichen Zusammenhang zwischen Wetterveränderungen und Migräne.

Das Migräne-Tagebuch

Wer unter Migräne leidet und vermutet, dass das Wetter einer der Hauptauslöser sein könnte, sollte ein Migräne-Tagebuch führen und diese Informationen mit einem Neurologen teilen. Wichtige Informationen sind die genauen Zeitpunkte von Beginn und Ende eines Anfalls, wo genau man den Schmerz spürt, ob verschiedene Stellen am Kopf schmerzen oder der Schmerz den ganzen Kopf betrifft. Auch die Wetterlage, Luftfeuchtigkeit und Temperaturen können aufschlussreich sein. Weiters sollte man die Art und Intensität der Schmerzen schildern. Sind sie eher pochend oder pulsierend? Wie stark sind sie auf einer Skala zwischen 1 und 10?

Manchmal kommen ungewöhnliche Symptome vor Beginn der Schmerzen vor. Dazu gehören Übelkeit, Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Lichtempfindlichkeit, Geräuschempfindlichkeit und Sehstörungen (Muster oder blinkende Lichter). Weiters sollte der Arzt erfahren, welche Behandlungen man in der Vergangenheit schon ausprobiert hat.

Umgang mit wetterbedingter Migräne

Auch wenn wir das Wetter nicht so gut kontrollieren können wie unsere Ernährung, können wir doch bis zu einem gewissen Grad unsere Pläne anpassen. Wenn sich bestimmte Muster zeigen, wie bestimmte Wetterveränderungen Migräne auslösen, sollten die Betroffenen darauf achten, in diesen Zeiten genug zu schlafen und andere Auslöser zu vermeiden. Außerdem sollten sie ihre Akutmedikamente immer bereit haben. Viele Migränepatienten sagen, dass bei ihnen extreme Hitze oder Sonne Kopfschmerzen auslösen. Menschen, auf die das zutrifft, sollten versuchen, sich während der heißesten Zeit des Tages möglichst wenig im Freien aufzuhalten.

Wenn man weiß, dass man in die pralle Sonne gehen muss, sollte man wenigstens andere Auslöser vermeiden. Auch das Tragen eines Hutes und einer Sonnenbrille ist empfehlenswert. Weiters sollte man immer genug Wasser trinken. Dehydrierung ist ein wichtiger Faktor bei hitzebedingter Migräne. Die wohl wichtigste Vorbeugung besteht darin, die Migränemedikamente immer bei sich zu haben. Triptane wie Sumatriptan, Almotriptan und Rizatriptan sind die gebräuchlichsten Wirkstoffe für eine Akuttherapie. Sobald man eines der frühen Symptome einer Migräne verspürt, sollte man ein Medikament einnehmen, um die Schwere der Kopfschmerzen zu lindern.

Generelle Tipps zum Umgang mit Migräne

Sehr wichtig sind ausreichender Schlaf, wobei man idealerweise jeden Tag zur selben Zeit einschlafen sollte. Regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend Wasser können eine Migräne verhindern, die durch einen Abfall des Blutzuckerspiegels oder Dehydrierung verursacht wird. Beim Kaffee sollte man vorsichtig sein. Koffein kann Migräne sowohl lindern als auch ein Auslöser sein. Es ist nicht nur in Kaffee und Tee, sondern auch in Schokolade und manchen Medikamenten enthalten. Alkohol sollte man nur in Maßen trinken, weil er die Durchblutung des Gehirns steigert. Es gibt eine ganze Reihe von Lebensmitteln, die Migräne auslösen können, etwa Erdnüsse, andere Nüsse und Samen, Schokolade, Käse und Wurstwaren.

Regelmäßiger Sport kann eine gute Vorbeugung sein. Eine Studie des Universitätsklinikums Kiel hat gezeigt, dass regelmäßiger, moderater Ausdauersport bei vielen Menschen die Schwere, Dauer und Anzahl der Migräneanfälle verringert. Regelmäßiger Sport hilft auch, Stress zu kontrollieren. Stress ist ein häufiger Auslöser. Wer unter Migräne leidet, sollte sich jeden Tag Zeit zum Entspannen nehmen. Dabei helfen Meditation, Yoga, und Autogenes Training, aber auch lange Spaziergänge. Eine gute Zeitplanung kann verhindern, dass Stress entsteht.

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