Jeden Sommer freuen Sie sich auf die Kirschernte. Wenn mit der warmen Jahreszeit nämlich auch die süßen Früchte am Baum reifen, wird es Zeit zum Ernten, Sortieren und Verarbeiten. Doch dieses Jahr sieht es anders aus. Wenn die Kirschen am Baum bereits schimmeln, zieht natürlich ein Schatten über das Kirschjahr.
Die Fäulnis verbreitet sich nämlich so schnell, dass bald ein Großteil aller Kirschen befallen ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie schnell handeln und die Ursache herausfinden. Dabei geht es nicht nur darum, die heurige Kirschernte zu retten. Wird jetzt nämlich nicht gehandelt, kann in den nächsten Jahren dasselbe Problem auftreten.
Faulige Kirschen am Baum: Schlechte Wetterbedingungen häufig der Grund
Natürlich wird das Gärtnerjahr auch weitgehend vom Wetter beeinflusst. Denn überdurchschnittlich heißes Frühlingswetter oder viel Regen im Sommer beeinflussen auch das Wachstum. Bei ungünstigen Wetterbedingungen kann es also auch durchaus passieren, dass die Kirschen bereits am Baum faulen. Dies passiert meistens dann, wenn Sie platzen und daraufhin noch am Baum verweilen. Ist das Wetter beispielsweise frühzeitig warm, verhärtet auch die Kirschhaut früher.
Folgt daraufhin eine Regenperiode, saugt sich der Baum voll und gibt das Wasser natürlich auch an die Früchte ab. Das Ergebnis: Die Kirschen platzen und können im weiteren Verlauf auch verfaulen. Dabei ist es natürlich klar, dass Sie die Fäulnis nicht verhindern hätten können. Ein Gartenjahr gleicht nun mal keinem anderen.
Monilia-Fruchtfäule
Sind es nicht die Wetterbedingungen, ist wohl ein anderer Faktor ausschlaggebend für die verschimmelten Kirschen am Baum. Faulen die Kirschen bereits am Baum, ist nämlich meistens eine bestimmte Krankheit daran schuld: die Monilia-Fruchtfäule. Die Pilzkrankheit, welche in erster Linie Steinobstbäume angreift, befällt vor allem die Triebspitzen. Genauso sorgt sie aber für ein Verfaulen der Früchte. Das Problem ist dabei, dass sich diese Fäulnis sowie der Pilz sehr schnell verbreiten. Handeln Sie also nicht schnell genug, kann bald der ganze Baum befallen sein.
Monilia erkennen: Anzeichen
Die Anzeichen für die Monilia sind in der Regel einfach zu erkennen. Denn abgesehen von der Pilzkrankheit und schlechten Wetterbedingungen gibt es kaum Ursachen für faulige Kirschen am Baum. Ein klares Zeichen ist dementsprechend natürlich Fäulnis an den Kirschen. Dennoch gibt es zwei grundlegende Symptome bei Monilia. Werden die Triebe befallen, macht sich dies durch das Abbrechen von diesen deutlich. Mehrere Wochen nach der Blütezeit verwelken dabei die Blüten, wobei sie genau an der Triebspitze verbräunen. Im weiteren Verlauf brechen die jungen Spitzen dann ab. Deswegen macht sich Monilia am Kirschbaum auch durch ein generell ungesundes Aussehen bemerkbar.
Wirkt der Baum also schwach und sind die Äste ausgedünnt, deutet dies auf die Krankheit hin. Bei Süßkirschen kann es außerdem vorkommen, dass die Fruchtspieße absterben. Eine Unterart der Monilia ist aber auch die Monilia-Fruchtfäule. Es ist jener Pilz, welcher vor allem zu den verfaulten Früchten führt. Dies macht sich an graugelber Fäulnis bemerkbar. Dabei werden Sie feststellen, dass die verfaulten Kirschen auf den Boden fallen. Andernfalls verbleiben sie als Fruchtmumien am Baum – aber genau das muss vermieden werden.
Faulige Kirschen am Baum: Ist der Kirschbaum noch zu retten?
Bei Fäulnis ist es wichtig, dass Sie schnell handeln. Denn keinesfalls handelt es sich bei Monilia lediglich um eine Krankheit, welche die Kirschen einmalig in Mitleidenschaft ziehen wird. Wird der Pilz nicht behandelt, werden Sie die folgenden Jahre vor demselben Problem stehen. Der Kirschbaum ist daher nur zu retten, wenn Sie bald handeln. Bei sehr ausgeprägter Monilia, welche auch noch jedes Jahr auftritt, wird der Kirschbaum bald dem Ende nah sein. In diesem Fall sollten Sie ihn fällen lassen.
Baum von Monilia befallen: Das müssen Sie tun
Entdecken Sie, dass ein Großteil Ihrer Kirschen am Baum fault, nehmen Sie sich direkt einen Tag Zeit, um dagegen vorzugehen. Jetzt geht es darum, dass sich der Pilz nicht weiter ausbreiten und somit den kompletten Baum in Mitleidenschaft ziehen kann. Gehen Sie daher wie folgt vor:
- Ernten sie alle befallenen Früchte und jene, welche im näheren Umfeld der verfaulten Kirschen sind. Wichtig ist, dass Sie auch vor Einläuten der kalten Jahreszeit alle Fruchtmumien entfernen. Andernfalls wird sich der Pilz von diesen aus weiterverbreiten.
- Sammeln sie alle Kirschen von Boden auf, da sich der Pilz auch hier in Richtung Ihres Baumes verbreitet.
- Nun ist es wichtig, dass Sie auch die befallenen Triebe entfernen. Unter Umständen ist es ratsam, alle Triebe zu kürzen. Der Baum sollte sich wieder davon erholen.
Beachten Sie bei all diesen Schritten jedoch, dass kein anderer mit Monilia befallener Baum in der Nähe sein darf. Ist dies nämlich der Fall, wird die Behandlung wohl keinen Erfolg erzielen.
In diesem Fall sollte der Kirschbaum gefällt werden
Liegt die Fäulnis der Kirschen an den Wetterbedingungen, müssen Sie in der Regel keine weiteren Maßnahmen in Angriff nehmen. Trägt jedoch eine Pilzkrankheit die Schuld und verbreitet sich diese Jahr für Jahr mehr, sollten Sie den Kirschbaum wohl fällen. In diesem Fall ist nämlich keine Genesung in Sicht und der Baum wird keinen weiteren Ertrag mehr für Sie bringen. Auch wenn Sie den Kirschbaum aus anderen Gründen im Garten schätzen, ist außerdem Vorsicht zu walten. Denn befindet sich ein mit Monilia befallener Baum in umfassender Nähe von anderen Steinobstbäumen, können sich diese ebenso nicht erholen. Sie sollten bei anhaltender Pilzkrankheit also nicht nur um den Willen Ihrer eignen Obstbäume, sondern auch zugunsten der Bäume Ihrer Nachbarn an das Fällen denken.
Kirschen faulen am Baum: Fruchtfäule vermeiden
Damit es gar nicht erst zum Befall durch Monilia kommt, sollten Sie im Vorfeld darauf achten, dass die Baumkrone ausgelichtet und aufgelockert ist. Denn eine gute Durchlüftung ist wichtig, damit der Kirschbaum nach Niederschlägen auch schnell wieder trocknet. Andernfalls kommt es zum Platzen der Früchte, wodurch der Pilz sich besser einnisten kann. Sie sollten in diesem Sinne immer darauf achten, dass es zu keinen Verletzungen an den Früchten kommt. Während das Wetter nicht kontrollierbar ist, sollten Sie Schädlinge, wie Kirschfruchtfliegen, sofort bekämpfen. Die Maden sorgen andernfalls für beschädige Früchte und der Pilz hat leichtes Spiel.