Wirtschaft & Finanzen

Kredite umschulden: Worauf muss man achten?

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Immer mehr Deutsche kennen das Dilemma: Das alte Auto ist kaputt, eine neue Waschmaschine wird benötigt, der Herd ist defekt – und kein Geld für etwas Neues ist da. Weil manche Dinge eben trotzdem dringend benötigt werden, haben viele Menschen einen oder gleich mehrere Kredite laufen. Auch durch plötzlich notwendige Reparaturen, Umzüge oder familiäre Probleme können völlig unverschuldet Schulden entstehen.

Diese Schulden müssen natürlich zurückgezahlt werden. Während für die einzelnen Kredite oft horrende Zinsen fällig sind und gerade der Dispo- oder Überziehungskredit des Girokontos ordentlich zu Buche schlägt, gibt es inzwischen viele Angebote zur Umschuldung. Solche Angebote können dabei helfen, die Laufzeit zu verringern oder die monatlichen Fixkosten ein wenig niedriger zu halten.

Wie funktioniert ein Umschuldungskredit?

Das ist an sich recht einfach: Die Zinsen des neuen Kredites sind niedriger als die der bisherigen Darlehen. Das Geld aus dem Umschuldungskredit wird eingesetzt, um die alten Gläubiger auszuzahlen. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Umschulden im besten Fall nur noch eine einzige Rate im Monat fällig wird. Das ganze macht die Kontoführung übersichtlicher und es können keine Überweisungen vergessen oder mangels Deckung zurückgebucht werden.

Welche Pluspunkte hat ein Umschuldungskredit noch?

Neben dem meist viel günstigeren Zinssatz kann je nach individueller Situation entschieden werden, ob die Laufzeit verkürzt werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man sich höhere Raten leisten kann. Wer sowieso wenig im Geldbeutel hat, kann die ursprünglichen Laufzeiten der vorherigen Kredite beibehalten, bezahlt aber kleinere Raten pro Monat.

Hat ein Umschuldungskredit auch Nachteile?

Da mit einem Umschuldungskredit gespart werden soll, muss vorher genau berechnet werden, ob das neue Darlehen mit allen Kosten wie Zinsen, Versicherungen im Fall von Todes- oder Krankheitsfall sowie Arbeitslosigkeit etc. tatsächlich billiger ist als die vorherigen Kreditverträge. Zudem muss vor einer Umschuldung geprüft werden, ob eine Auslösung der Restsumme oder fälliger Raten überhaupt gewünscht und erlaubt ist – bei einigen Anbietern geht das nicht, bei anderen müssen dafür extra Gebühren gezahlt werden.

Dies nennt man Vorfälligkeitsentschädigung; fällt diese zu hoch ein, wäre der Spareffekt wieder futsch. Hier lohnt sich gründliches Nachrechnen – bei einer niedrigen Vorfälligkeitsentschädigung ist ein Umschuldungskredit nämlich hin und wieder dennoch empfehlenswert. Viele Gläubiger hingegen freuen sich über eine einmalige, vollständige Zahlung. Um noch mehr zu sparen, kann man ihnen oft einen Vergleich anbieten, mit dem man eine zwar kleinere Summe zahlt, diese aber eben sofort. Im Zweifelsfall lohnt es sich immer, zumindest nachzufragen – meist genügt ein kurzes Telefonat, um sich zu informieren.

Ist das alles nicht viel zu kompliziert?

Auf den ersten Blick erscheinen all diese Berechnungen und das Ausfüllen neuer Kreditanträge für viele sehr schwierig, sodass sie sich lieber mit viel zu hohen Zinsen abfinden. Doch das muss gar nicht sein: Moderne Rechner im Internet benötigen für die Berechnung nur die wichtigsten Informationen, die sich im alten Kreditvertrag schnell finden lassen. Danach lässt sich alles mit wenigen Klicks erledigen, und schon ist wieder mehr Geld übrig für notwendige Ausgaben oder Hobbys.

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