Woher Rosenkohl eigentlich kommt verrät sein englischer Name Brussels Sprouts. Erstmals in Kochbüchern Erwähnung fand das Wintergemüse im Jahr 1587 in den ehemals spanischen Niederlanden, die heute zu Belgien gehören. Seit dem 19.Jahrhundert werden sie im großen Stil rund um Brüssel angebaut und haben von hier ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Zum Großteil stammt Rosenkohl, den es in heimischen Supermärkten zu kaufen gibt, aus den Niederlanden.
Rosenkohl dünsten: Grundlegende Informationen
Die Saison für Rosenkohl beginnt bereits im September. Feinschmecker warten jedoch mit dem Einkauf bis zum ersten Frost. Durch die Kälte gewinnt das Gemüse nämlich deutlich an Geschmack und wird milder. Dann wird ein Teil der Stärke im Gemüse in Zucker umgewandelt. Wie der Name schon vermuten lässt gehört das Gemüse in die Kohlfamilie. Auffallend ist der Wuchs des Kreuzblüters: Die Röschen wachsen nämlich direkt am Blattansatz, bis zu 40 Röschen kann eine Pflanze ausbilden. Obwohl es sich um ein typisches Wintergemüse handelt, kann gedünsteter Rosenkohl rund um das Jahr serviert werden. Er lässt sich nämlich ausgezeichnet tiefkühlen.
Gedünsteter Rosenkohl ist gesund
Gedünsteter Rosenkohl ist nicht nur lecker, sondern überzeugt auch mit vielen positiven Inhaltsstoffen. Mit 112 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm enthält er deutlich mehr des wichtigen Inhaltsstoffs wie andere Kohlsorten. Somit schützt regelmäßiger Genuss das Immunsystem und die Blutgefäße. Darüber hinaus gilt es als Antioxidans und hilft dabei, freie Radikale von den Zellen fernzuhalten. Außerdem liefert Rosenkohl Eisen, das unter anderem für die Blutbildung wichtig ist.
Dank des hohen Ballaststoffgehalts trägt gedünsteter Rosenkohl zu einer guten Verdauung bei. Auch für den Magen hat das Gemüse einiges zu bieten: Die enthaltenen Bitterstoffe besänftigen das gereizte Verdauungsorgan. Anders als andere Kohlsorten ist Rosenkohl gut verträglich: Er versucht nur selten unangenehme Blähungen. Gedünsteter Rosenkohl ist darüber hinaus ein wahrer Schlankmacher: 100 Gramm enthalten nämlich gerade einmal 36 Kalorien.
Tipps für den Einkauf und die Vorbereitung
Wer frischen Rosenkohl kauft, sollte die Merkmale von Frischware kennen. Meistens wird das Gemüse in einer Plastikschale angeboten. Ein eingehender Blick lohnt sich, denn die äußeren Blätter sollten eine satte grüne Farbe aufweisen. Sind sie bereits gelb verfärbt, wurden sie möglicherweise zu spät geerntet. Wichtig ist auch dass die kleinen runden Köpfchen fest verschlossen sind. Schneidet man den Rosenkohl auf, zeigt eine helle Schnittfläche darauf hin, dass der Rosenkohl frisch im Supermarkt gelandet ist. Um gedünsteten Rosenkohl zuzubereiten, werden zunächst die äußeren Blätter entfernt. Es zahlt sich auch aus, den Strunk zu kürzen, da er mitunter etwas bitter schmeckt.
Sind die Röschen groß, fördert ein kreuzförmiges Einschneiden des Strunks das gleichmäßige Garen. Nach dem Putzen werden die Röschen gründlich gewaschen. Rosenkohl muss nicht unbedingt sofort verarbeitet werden, Frischware hält sich rund 5 Tage im Kühlschrank. Als Alternative bieten sich Tiefkühlprodukte an: Sie enthalten bereits geputzten Rosenkohl. Auch frischer Rosenkohl kann eingefroren werden. Dafür werden die Röschen geputzt und gewaschen und rund fünf Minuten in Salzwasser blanchiert. Wenn man sie anschließend kalt abschreckt, bleibt die grüne Farbe erhalten.
Rosenkohl dünsten: Zubereitungstipps & Co.
Rosenkohl ist roh nicht zum Verzehr geeignet, die Röschen müssen stets gegart werden. Um die richtige Menge für gedünsteten Rosenkohl zu berechnen sollte bedacht werden dass beim Putzen rund ein Fünftel im Biomüll landet. Welke Blätter müssen ebenso entfernt werden wie zu lange Strünke. Für die Zubereitung gibt man Rosenkohl in einen Topf und bedeckt das Gemüse mit Wasser. Rund ein Teelöffel Salz kommt dazu. Gar ist das Gemüse nach rund 12 bis 15 Minuten.
Ein Tipp für bessere Bekömmlichkeit: Eine Prise Zucker macht das Aroma milder. Die Zugabe von Kümmel zahlt sich für Feinschmecker mit einem empfindlichen Magen-Darmtrakt aus. Gedünstet werden kann Rosenkohl auch mit Fett: Dazu rund einen Esslöffel Butter in eine Topf zerlassen. Nun kommen die Röschen und etwas Salz dazu. Bei geschlossenem Deckel ist das Gemüse nach rund 15 Minuten fertig. Gedünsteter Rosenkohl eignet sich perfekt als Beilage. Es harmoniert unter anderem mit Rindsbraten oder -rouladen, aber auch mit anderen Fleisch- und Fischspeisen. Gedünster Rosenkohl kann auch gut weiterverarbeitet werden.
Doch auch als vegetarisches Hauptgericht macht Rosenkohl eine ausgezeichnete Figur: Er kann zum Beispiel mit Butterbrösel serviert werden. Darüber hinaus lässt sich gedünsteter Rosenkohl auch perfekt weiterverarbeiten. Gemeinsam mit Kartoffeln und anderen Gemüsesorten in eine Auflaufform geschichtet und mit einer Ei-Milch Mischung übergossen entsteht eine unkomplizierte Hauptmahlzeit aus dem Ofen. Als traditionelles Gewürz für Rosenkohlgerichte bietet sich frisch geriebener Muskatnuss. Italienisches Flair erhält das Gemüse, wenn man es mit Thymian zubereitet. Egal ob pur oder mit etwas Parmesan serviert, Rosenkohl ist vielseitig einsetzbar.