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Soljanka: Wie aus praktischer Resteverwertung ein bis heute beliebtes Rezept wurde

Jane Vershinin/shutterstock.com

In der DDR waren viele Lebensmittel durch staatliche Subventionen zwar sehr billig, dafür gab es sie aber auch oft nicht in ausreichenden Mengen. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch – und so waren etliche DDR-Bürger im Lauf der Jahre zu Meistern der Resteverwertung geworden, denn Lebensmittel zu verschwenden und wegzuwerfen, konnte man sich schlicht nicht leisten. Wer nun an wild zusammengewürfelte Essensreste denkt, der täuscht sich gewaltig! Denn mit viel Kreativität und Liebe zum Kochen wurden Rezepte entwickelt, die auch hohen kulinarischen Ansprüchen genügen – selbst heute noch!

Wurst- und Fleischreste verwerten

Eines dieser Rezepte ist das das Original DDR-Rezept für Soljanka. Mit ihr wurden Reste von Wurst und Fleisch verwertet. Meist handelte es sich dabei um Jagdwurst, welche in Stücke geschnitten wurde, Kasslerscheiben oder um in Streifen geschnittene Schnitzel. Aber auch mit Rindfleisch oder anderen Wurstsorten konnte die Soljanka zubereitet werden – je nachdem, was eben gerade im Kühlschrank war.

Säuerliche Sauce mit ein wenig Schärfe

Die Sauce der Soljanka besteht traditionell aus Tomatenmark oder passierten Tomaten und Letscho. Letzteres ist eine Zubereitung aus Paprika, Zwiebeln und vielem mehr – je nach Zutaten kann sie pikant bis feurig scharf sein. Abgerundet wird das Ganze durch einen Schuss Sahne oder einen Löffel Schmand. Aber auch Naturjoghurt oder Crème fraîche harmonieren gut mit dem herzhaften Gericht! Für den leicht säuerlichen Geschmack der Soljanka sind Gewürzgurken unerlässlich: Sie sollten auf keinen Fall fehlen! Wer es noch ein wenig saurer mag, der kann auch einen Schuss Zitronensaft hinzugeben. Je nach Geschmack und Vorliebe kann die Soljanka schließlich mit Gewürzen und Kräutern abgerundet werden.

Was gibt es dazu?

Ebenso wenig wählerisch wie bei den eigenen Zutaten ist die Soljanka auch, was passende Beilagen betrifft. So schmeckt sie zu Reis ebenso lecker wie zu Makkaroni, aber auch mit Klößen, Knödeln oder Kartoffeln kann sie verzehrt werden. Ein echtes Resteessen eben, für das man nicht unbedingt einkaufen gehen muss. Wenn es schnell gehen soll, reichen auch Brot, Brötchen oder Baguette als Beilage. Diese können entweder mit Butter bestrichen, pur genossen oder in die Soljanka getunkt werden.

Essen für mehrere Tage

Soljanka ist übrigens nicht nur ideal zur Resteverwertung: Sie lässt sich auch prima vorkochen und muss dann nur noch aufgewärmt werden. Macht man gleich eine größere Portion, kann man sich so einige Tage lang das Kochen sparen. Diesen Vorteil nutzten zu DDR-Zeiten viele Frauen, da sie häufig neben Familie und Haushalt Vollzeit arbeiteten.

Weitere leckere Rezepte

Wer die Soljanka einmal nachkocht und dabei Gefallen findet an dem einfachen, aber leckeren DDR-Gericht, der findet hier weitere DDR-Gerichte. Die meisten haben eines gemeinsam: Sie benötigen weder besonders viel Aufwand noch exotische Zutaten. Ideale Mahlzeiten also für den stressigen Alltag!

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