Gesundheit & Medizin

Trockener Hals in der Schwangerschaft: Ursachen und Behandlung

schwangere frau mit trockenem hals
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Eine Schwangerschaft gilt als eine wunderschöne Zeit und ein großes Glück. Dennoch wird dieser Prozess oftmals auch mit verschiedenen Begleiterscheinungen in Verbindung gebracht. Die häufigsten sind etwa die bekannte Morgenübelkeit oder auch plagende Rückenschmerzen. Nicht selten tritt jedoch auch eine Nebenwirkung auf, die viele nicht auf dem Schirm haben – ein trockener Hals. Was harmlos klingt, kann zahlreiche Ursachen haben und sollte deshalb in jedem Fall behandelt werden.

Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und vermehrter Harndrang – die Liste der bekannten Schwangerschaftssymptome ist lang. Der Grund für das Entstehen dieser Beschwerden ist hCG, das humanes Chorion Gonadotropin. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Schwangerschaft aufrechterhalten wird und alle zugehörigen Vorgänge im weiblichen Körper ausgelöst werden. Durch das hCG werden auch andere Hormone, wie Östrogen und Progesteron beeinflusst. Dies löst ebenfalls eine Vielzahl an Veränderungen aus. Hierbei wird nicht nur die Gebärmutter erreicht, sondern auch den Verdauungstrakt, die Brüste sowie die Haut.

Worum handelt es sich bei einem trockenen Hals in der Schwangerschaft?

Der wissenschaftliche Begriff für einen trockenen Mund in der Schwangerschaft lautet „Xerostomie“, aus dem griechischen stammend. Dieses Vorkommen kann als Nebenprodukt der Hormone und ihrer Wirkungen im Körper angesehen werden. Am häufigsten lässt sich dies im ersten Trimester der Schwangerschaft beobachten. Nachts kommt es meist zu einer Verschlechterung dieser Trockenheit. Begleiterscheinungen sind unter anderem eine verstopfte Nase, ein metallischer Geschmack im Mund, Kopfschmerzen, Hitzewallungen oder auch rissige Lippen.

Die möglichen Ursachen

Es kann verschiedene Ursachen für einen trockenen Hals während der Schwangerschaft geben. Der individuelle Auslöser sollte mit einem Arzt ermittelt werden, um über weiteres Vorgehen zu beraten.

Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr

Grundsätzlich ist es wichtig jeden Tag etwa 2 Liter Wasser zu trinken. Doch auch wenn dies erfüllt ist, kann es zu einem trockenen Hals kommen, da der Bedarf des Körpers eventuell gestiegen ist. Dies ist auf den gesteigerten Aufwand des Körpers und allen Prozessen zurückzuführen, die während einer Schwangerschaft geleistet werden.

trinken in der schwangerschaft
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Die Einnahme von Medikamenten

Sowohl einige verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Medikamente weisen dies als Nebenwirkung auf. Hierzu zählen beispielsweise Diuretika, Antidepressiva oder auch Bronchodilatatoren. Dennoch ist es wichtig, die Einnahme der Medikamente nicht zu beenden oder einzuschränken. Ein Arzt sollte hierzu konsolidiert werden, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Ankurbelung des Stoffwechsels

Zahlreiche Zellaktivitäten nehmen während einer Schwangerschaft enorm zu. Dazu zählen unter anderem die Produktion von Energie und der Abbau von Nahrungsmitteln. Dies führt zu einem erhöhten Wasserverbrauch, sodass regelmäßig Wasser zugeführt werden muss. Geschieht dies nicht in ausreichender Menge, ist eine Trockenheit des Halses die Folge.

Das Blutvolumen steigt

Die Blutmenge im Körper einer schwangeren Frau steigt enorm im Vergleich zu vorher. Hierbei ist ein Anstieg von etwa 50 % gegenüber den Werten einer nicht-schwangeren Frau erwartbar. Da aufgrund dieser Entwicklung die Nieren vermehrt arbeiten, kommt es zu vermehrten Wasserlassen und somit auch zu Austrocknung. Folglich kann hierdurch ebenso eine Mundtrockenheit die Folge sein.

Was steckt hinter einem trockenen Hals während der Schwangerschaft?

Da eine ernste Erkrankung hinter einem trockenen Hals in der Schwangerschaft stecken könnte, gilt es diesbezüglich schnellstens einen Arzt aufzusuchen. Im schlimmsten Fall ist die Gesundheit der werdenden Mutter und des Ungeborenen bedroht.

Anämie

Sollten zu einem trockenen Symptome wie Brennen an der Zunge und Schnittwunden an den Lippenecken auftreten, wird häufig eine Anämie diagnostiziert. Hierbei liegt ein Blutmangel vor, da die Konzentration des Proteinkomplexes Hämoglobin verringert ist. Die sogenannte Sauerstoff-Transport-Fähigkeit des Blutes ist vermindert, sodass den Organen weniger Sauerstoff zukommt als nötig wäre. Als Konsequenz reagiert der Körper mit einer erhöhten Herzmuskelfrequenz, wobei die vermehrte Herzaktivität eine Belastung darstellt.

Schwangerschafts-Diabetes

Die Schwangerschafts-Diabetes ist auf eine Störung des Glukosestoffwechsels zurückzuführen und wird erstmalig während einer Schwangerschaft diagnostiziert. Aufgrund der Schwangerschaftshormone verändert sich der Stoffwechsel, sodass die Körperzellen den Zucker aus der Nahrung, der im Blut gelöst wird, langsamer aufnehmen. Infolgedessen steigt der Blutzuckerspiegel an. Werden hierbei anhaltend bestimmte Werte überschritten, liegt eine Schwangerschafts-Diabetes vor. Da es zu einem vermehrten Wasserlassen und einem Wassermangel kommt, treten Symptome wie Durst und brennende Lippen auf.

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Hypertonie

Bei einem trockenen Hals in Kombination mit Kopfschmerzen kann eine Hypertonie vorliegen. Dies bedeutet, dass die Blutdruckwerte dauerhaft zu hoch sind. Auf Dauer werden wichtige Organe wie Herz, Nieren oder Gehirn geschädigt und lebensbedrohliche Erkrankungen potenziell ausgelöst.

Trockener Hals in der Schwangerschaft: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Da nicht immer genau eine Ursache für einen trockenen Hals vorliegt, gibt es keine einheitliche Vorgehensweise. Dennoch gibt es einige Tipps, die zu einer Besserung beitragen können. Zunächst ist es von besonderer Bedeutung, regelmäßig und ausreichend Wasser zu trinken. Eiswürfel schaffen ebenso Abhilfe, um einem trockenen Mund schnell entgegenzuwirken. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, auf Alkohol, Kaffee und Rauchen zu verzichten. Während einer Schwangerschaft gilt es grundsätzlich diese Punkte zu beachten, aufgrund der vielen schädlichen Auswirkungen.

Doch auch bei einem trockenen Hals wirken diese Faktoren eher gegensätzlich. Um eventuellen Krankheiten entgegenzuwirken, ist es auch wichtig auf eine ausgewogene, gesunde und vitaminreiche Ernährung zu achten. Natrium sollte hierbei lieber vermieden werden, da es den trockenen Hals verstärkt. Weitere Maßnahmen stellen die Verwendung von Luftbefeuchtern und regelmäßige Dampfgesichtsbäder dar.

Wann ein Gang zum Arzt angebracht ist

Tritt ein trockener Hals in Kombination mit Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen, Brennen in der Mundhöhle sowie einer extremen Müdigkeit auf, ist ein Gang zum Arzt empfehlenswert. Da es sich hierbei um ernsthaftere Erkrankungen handeln kann, die potenziell gefährlich für die Gesundheit der werdenden Mutter und des Ungeborenen sind, ist es wichtig das weitere Vorgehen und Behandlungsmöglichkeiten mit einem Mediziner abzustimmen.

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