Welches Brot sollte man bei einer Gichterkrankung essen? Die Frage klingt erst einmal banal und die meisten Menschen setzen sich damit nicht auseinander. Gichtpatienten wissen jedoch leider, dass eine falsche Ernährung die Symptome teilweise weiter verschlimmern kann.
Welches Brot essen bei Gicht und welche Stoffe sind schädlich?
Der Grund, warum Gichtpatienten manche Lebensmittel schlechter vertragen, liegt im Purinanteil in der Nahrung. Einige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Hefe, manche Getreideprodukte oder Samen, haben einen hohen Anteil. Das Problem bei einer Gichterkrankung ist, dass der Körper überschüssige Harnsäure nicht, wie bei einem gesunden Menschen, über den Urin ausscheiden kann. Die Harnsäure lagert sich überall im Körper ab, vor allem auch in den Gelenken, wo sie winzige Kristalle bildet. Dies führt dann zu den üblichen Gelenkschmerzen, mit denen sich ein Gichtpatient quält.
Lebensmittel enthalten immer eine bestimmte Menge Purin, ein Stoff, der im Körper als Harnsäure abgebaut wird. Genau hier haben Gichtpatienten das Problem und die Symptome können sich verschlimmern. Deshalb gilt: Bei Gicht sollte man gut auf die Ernährung achten! Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. sollten Betroffene nicht mehr als 500 Milligramm Purin am Tag bzw. maximal 3.000 Milligramm Harnsäure aufnehmen.
Achtung bei Gicht: Purin im Brot
Wie erwähnt, können einige Bestandteile von Brot problematisch werden. Hefe, aber auch viele Arten von Getreide, Kernen und Samen enthalten verhältnismäßig viel produzierbare Harnsäure, Sonnenblumenkerne zum Beispiel auf 100 Gramm gerechnet 157 Milligramm. Das könnte mit Hinblick auf den empfohlenen Tagesbedarf schon kritisch werden. Am besten sollte man also nicht zu Brot greifen, das zusätzliche Kerne oder Samen enthält.
Hier ist eine kleine Übersicht gängiger Brotsorten und ihr Anteil an dadurch im Körper gebildeter Harnsäure:
- Baguette: 44 mg / 100 g
- Brötchen: 74 mg / 100 g
- Glutenfreies Brot (Durchschnitt): 25 mg / 100 g
- Mischbrot: 49 mg / 100 g
- Schwarzbrot: 57 mg / 100 g
- Roggenvollkornbrot: 77 mg / 100 g
- Toastbrot: 104 mg / 100 g
- Vollkornbrot (Durchschnitt): 85 mg / 100 g
- Weißbrot: 73 mg / 100 g
Manche Vollkornmehle und vor allem Weizenmehl enthalten einen verhältnismäßig hohen Purinanteil. Vor allem Toastbrot sollte ein Gichtpatient am besten meiden. Besser ist es, zu Mischbrot zu greifen und vor allem Vollkornbrot gegenüber Toast- oder Weißbrot zu essen. Denn man sollte nicht außer Acht lassen, dass Vollkornbrote zwar auch viel Purin enthalten, aber mehr sättigen und dadurch die eine oder andere Scheibe weniger gefrühstückt wird.
In einigen Getreidearten, Samen und Kernen (wie zuvor erwähnt), steckt viel Purin. Leinsamen (mit 105 mg auf 100g), Sonnenblumenkerne (mit 157 mg auf 100g) und Mohnsamen (mit 170 mg auf 100g) sind besonders bedenklich. Daher sollte man bei einigen Mischbrotsorten oder Brötchen differenzieren und ein wenig aufpassen. Eiweißbrot kann eine gute Alternative zu den meisten Brotsorten sein. Mit seinen 25 mg produzierbarem Harnsäureanteil hat es einen sehr geringen Purinanteil.
Generelle Ernährung überdenken
Grundsätzlich sollte ein Gichtpatient den Purinanteil in seiner Nahrung vergleichen und sich entsprechend ernähren, um die Gichtanfälle und Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Wie bei jeder Krankheit ist es jedoch auch wichtig, sich insgesamt ausgewogen zu ernähren. Fettarmes Essen wirkt sich gut auf das Herz-Kreislauf-System aus. Auch unterstützen viele Vitamine aus Obst und Gemüse den Körper in seinen alltäglichen Funktionen.