Gesundheit & Medizin

Alpenkräuter für die Gesundheit: Heilpflanzen aus den Alpen

Alpenkräuter
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Die Natur der Alpen ist so vielfältig wie einzigartig. Viele der hier gedeihenden Pflanzen sind aber nicht nur für die Schönheit bekannt, sondern für den gesundheitlichen Nutzen. Hier gibt es entsprechend viele Kräuter zu entdecken und für die Gesundheit zu nutzen. Es gibt einen ständigen und anhaltenden Streit unter Pharmazeuten, inwiefern und ob Kräuter aus den Alpen ohne eine korrekte Behandlung eine hinreichende Wirkung entfalten können.

Alpenkräuter: Natürliche und heilende Wirkung

Gefährten der alten Schule schwören lediglich nur auf chemische Mittel und akzeptieren Alpenkräuter höchstens als Grundlage. Die Physiatrie lehrt die Menschen allerdings, dass Alpenkräuter ohne Zusatzstoffe unter gewissen Umständen in der Tat eine heilende Wirkung besitzen können. Es ist generell bekannt, dass der Saft mancher Pflanzen die Durchblutung steigert und zugleich wärmen kann. Einige Pflanzen stärken auch die Abwehrkräfte und den Appetit oder helfen bei der Verdauung. Wer generell an der Wirksamkeit von Alpenkräutern zweifelt, dem empfiehlt sich eine Anwendung der eine Brennnessel, denn hier ist die Wirkung unmittelbar zu spüren.

Natürlich können Alpenkäuter allein keine schwerwiegenden Krankheiten heilen, zur Besserung von Symptomen sind diese aber jedoch angebracht und oft viel verträglicher als chemische Wirkstoffe, die in der Apotheke gekauft werden können. Auch daher werden Alpenkräuter heute wieder beliebter und halten in vielen Haushalten mit anhaltendem Bewusstsein Einzug.

Was macht die Welt der Heilpflanzen in den Alpen so besonders?

Die Alpenflora ist sehr vielseitig, denn etwa 4.500 Pflanzenarten wachsen in diesen Regionen. Diese Anzahl ist erstaunlich, denn die Überlebensbedingungen über der Baumgrenzen sind sehr schwer. Je höher die Berge sind, umso extremer werden vor allem die Wetterverhältnisse. Schneedecken im Sommer und ein starker Wind, sehr kalte Nachtfröste mit viel Sonne tagsüber sind echte Extreme. Die Pflanzen, welche hier wachsen, sind an ein solches wechselhafte Klima jedoch gut angepasst. Um sämtlichen Gegensätzen zu trotzen, haben diese ihre eigenen Strategien entwickelt. So haben einige Arten dicht behaarte Stängel und Blätter, so wie zum Beispiel das Edelweiß. Ein solcher Flaum schützt vor Austrocknung und Kälte.

heilpflanzen aus den alpen
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Andere Pflanzen sind saftreich, wie zum Beispiel der Hauswurz. Mit den fleischigen Blättern ist dieser in der Lage, für eine längere Zeit Wasser abzuspeichern. Viele Vorteile bringen die wachsbeschichteten Blüten und die langen Pfahlwurzeln. Hier war die Natur erfinderisch, um die Alpenkräuter zu dem zu machen, was diese sind: nämlich echte Überlebenskünstler. Auf einige Alpenpflanzen trifft dies zu, denn in ihnen steckt die volle Kraft der Berge. So sind die Bergkräuter besonders stresserprobt und diese Stressresistenz gehört zu dem Wesen dieser Pflanzen.

Deshalb werden sie bei Krankheiten eingesetzt, welche vor allem durch expressive Belastungen entstanden sind. So ist der Rosenwurz zum Beispiel ein genügsamer Busch, der in schneebedeckten Spalten der Felsen wuchert. Wegen seiner Heilkraft ist der Rosenwurz besonders gefragt, auch in den heimischen Apotheken. Die Inhaltsstoffe, die sogenannten Adaptogene, wirken erleichternd auf die Nerven. Diese sollen helfen, stressige Zeiten zu überstehen. Einen ähnlich guten Ruf hat die Zirbelkiefer bzw. die Zirbe. Dieser Baum gilt als einer der kräftigsten Gewächse, welche die Alpen herausgebracht haben, und dieser hat ein sehr weit gefächertes Spektrum n der Wirkung.

Die ätherischen Öle, welche in den Nadeln und im Holz stecken, können vor allem das Einschlafen erleichtern. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Erkältungskrankheiten und Muskelverspannungen hat das Zirbenöl sich sehr gut bewährt. Vor allem wird die Zirbe zur Entspannung verwendet.

Alpenkräuter: Die wichtigsten Heilpflanzen

Die gebirgige Landschaft der Alpen, die sich zu weiten Teilen durch die Gebiete erstreckt, ist ein einmaliges Biotop und zugleich die Heimat vieler unterschiedlicher Pflanzenarten. Viele Kräuter, welche in den Bergregionen wachsen, lassen sich im flachen Land gar nicht oder wenigstens nicht in einer solch großen Zahl finden. In den Alpen gehören dieser aber schon immer fest zur dortigen Natur. Die Extrakte werden zu Cremes, Ölen, Tees und Likören weiterverarbeitet. Die Anwohner der Alpenregion schätzen und kennen die Kraft der Natur. So findet sich in so gut wie jedem Ort in den Alpen wenigstens ein Geschäft, das die Kräuter aus der Alpenregion und die heraus hergestellten Produkte erfolgreich vertreibt.

Die Brennnessel

Die vor allem in Mitteleuropa verbreitete kleine und große Brennnessel (Urtica urens) ist oftmals an stickstoff- und nährstoffreichen Böden anzutreffen. Diese wächst an Waldrändern sowie in der Nähe von Flussrändern, Teichen und Tümpeln. Das charakteristischste Merkmal sind dabei die Blätter dieser mehrjährigen Pflanze. Diese sind dünn zulaufend und zugleich herzförmig. Der Stängel und auch die Blätter enthalten die mit Ameisen- und Kieselsäure bestehenden Brennhaare. Hierbei ist die Ameisensäure für das Brennen sowie für die Bildung der roten Pusteln verantwortlich. Generell aber ist die Menge jener in die Haut gelangten Säure unbedenklich und wird daher vom Körper schnell wieder abgebaut.

Brennnessel
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Die Brennnessel wurde schon im Mittelalter als auferlegtes Hausmittel für viele Beschwerden im Alltag angewandt. Heute ist dieses Küchen- und Heilkraut ein bewährtes Mittel für Darmbeschwerden, Harnwegsinfekte, Appetitlosigkeit und Frühjahrsmüdigkeit. Sollen Brennnesseln in der Küche verwendet werden, werden die Blätter am besten geerntet, indem diese von unten nach oben gestrichen werden. Dann besteht nicht die Gefahr, dass die Haare die bekannte Hautreaktion auslöst. Beim Kochen. Dünsten oder Pürieren in Mixern werden die Haare zerstört und damit unschädlich gemacht, dass sich Brennnesselgerichte ohne Probleme zubereiten lassen.

Die Brennnessel lässt sich zudem hervorragend als Saft, Gemüse oder in Suppen anwenden. Das bekannteste Rezept ist Brennesselsuppe, welche oftmals im Frühjahr gegen die Frühjahrsmüdigkeit gegessen wird. Zubereitet wird diese Suppe mit roten Zwiebeln, Kartoffeln, Gemüse- oder Fleischbrühe, Créme fraiche und Brennesselblättern. Wer es spezieller mag, kann einen Brennnesselpesto zubereiten. Hierfür benötigt dieser außer Pinienkernen, Olivenöl, Zitronen, Salz frische Brennesselblätter, welche mit dem Mörser zerstoßen werden.

Der Alpen-Ampfer

Der Alpen-Ampfer ist eine Pflanze, welche auf ungedüngten Wiesen vorkommt. Vor allem in den Voralpen ist dieser so häufig, dass er einst bei den Bauern als Unkraut verschrieben war. Trotz dieser Beobachtung als ein Unkraut, wird der Ampfer als Speisepflanze und zugleich in der Volksmedizin verwendet. Seine Blätter sind gekocht, roh als Salat oder in Essig eingelegt essbar. Die Blätter, vor allem der Wurzelstock besitzen eine abführende Wirkung. Diese enthalten Oxalsäure und sind daher für Menschen mit rheumatioden Krankheiten damit nicht geeignet.

Der Alpen-Ampfer vertrocknet auch nicht so schnell wie andere Pflanzen, dass dieser bei der Heumahd störend wirken kann. Zudem hat die Pflanze ein besonders widerstandsfähiges Rhizom. Zudem können die Samen 13 Jahre lang keimfähig bleiben. Dieser gilt daher als schwer auszurottendes und lästiges Weideunkraut. Zu früherer Zeit wurden die Blätter des Alpen-Ampfers wie Sauerkraut eingekocht. So lieferten diese ein eiweißreiches und wertvolles Schweinefutter, aber auch eine Notkost für die Hungerjahre, da dieser vor allem in Gruben einige Jahre haltbar gewesen war.

Alpenkräuter: Der Spitzwegerich

Der Spitzwegerich ist auch unter dem Namen Ripplichrut oder Spießkraut bekannt und zählt zu den bedeutsamsten Alpenkräutern. Bereits in der Antike wurde dieses Heilkraut sowohl für äußere und innere Beschwerden verwendet, die heilsame Wirkungsweise des Spitzwegerichs wird heute auch noch weitgehend geschätzt. Der Spitzwegerich ist vor allem durch seinen langen und dünnen Halm sowie die an der Rosette eingeteilten Laubblätter. Sehr auffällig sind hierbei die deutlichen Blattrippen, die parallel verlaufen und am Ende des Blattes zusammentreffen.

Spitzwegerich
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In der Natur ist duese winterharte und mehrjährige Pflanze nicht nur an Waldlichtungen, Wegrändern, Wiesen und an nährstoffreichen Flächen zu finden, sondern der Spitzwegerich besiedelt zudem Höhen von etwa 2.200 Höhenmetern. Der Spitzwegerich wird schon lange als Arzneimittel für Bronchialerkrankungen verwendet, aber auch für Sonnenbrand, Insektenstiche und Mund- und Rachenraumentzündungen eignet dieser sich sehr gut. Die in diesem Heilkraut enthaltenen Schleim-, Gerb- und Bitterstoffe wirken entzündungshemmend, antibakteriell, reizlindernd und hustenstillend, antiviral und krampflösend. Die essbaren Blätter sind besonders reich an Vitamin C und lassen sich auf vielfache Weise verarbeiten.

Die zarten Blätter, welche immer im Frühjahr ausjagen, schmecken pilzartig und sind eine gute Zutat für einen Wildkräutersalat. Zudem eignen sich die Blätter sehr gut für die Verfeinerung von Kräuterquark oder Smoothies (zum Beispiel mit Banane, Feldsalat, Apfel, Spinat oder Zitrone). Für einen Wildkräuterpesto sind die Spitzwegerichblätter sehr geeignet.

Alpen-Mutterwurz

Die Alpen-Mutterwurz ist eine besondere Heilpflanze, welche vor allem in den Alpen vorkommt. Diese lässt sich gegen unterschiedliche Beschwerden einsetzen. Als Alpen-Mutterwurz wird eine Pflanze bezeichnet, welche zur Gattung der Doldenblütler gehört. Diese kommt als Heilpflanze und auch in der Küche beim Kochen zur Anwendung. Die Mutterwurz hat eine sehr gute wärmende Wirkung, die in der Küche und in der Volksheilkunde Anwendung findet. Als Aphrodisiakum ist sie ebenfalls bekannt. Gegen eine Grippe oder Erkältung die Wurzel und das Kraut zu einem Tee gekocht.

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