Im Digitalzeitalter sind Daten das neue Gold. Ebenso wie der glänzende Rohstoff müssen Daten geschützt werden, zumal es für technisch versierte Kriminelle heutzutage ein Leichtes ist, ein unausgereiftes Sicherheitssystem von Websites und Programmen zu umgehen. Hinzu kommen zunehmende Aktivitäten autoritärer und totalitärer Staaten, sich der Informationen starker Akteure systemkritischer Branchen zu bedienen und diese für eigene Interessen nutzbar zu machen.
Der Informationssicherheitsmanagementsystemstandard ISO/IEC 27001 hilft Unternehmen bei der Einrichtung einer zuverlässigen Cybersecurity. Das Zertifikat schafft Vertrauen und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit erfolgreicher Absolventen.
Was ist ISO 27001?
ISO 27001 ist eine international anerkannte Norm für Informationssicherheit. Für den Erhalt des Zertifikats müssen Unternehmen ihre digitalen Systeme einer Reihe von 114 Sicherheitskontrollen unterziehen, die von einem bevollmächtigten Auditor durchgeführt werden. Die Testdurchläufe erstrecken sich auf sicherheitsrelevante Bereiche wie Incident-Management, Zugriffskontrolle, Risikomanagement, Sicherheitspraktiken, Verschlüsselung und Überwachung. Auf der Website des Sicherheitsexperten SECJUR, der Unternehmen bei der Umsetzung unterstützt, erhalten Sie einen Guide zum ISMS-Standard.
Letztendlich geht es darum, Unternehmen vor Cyberangriffen, Hackern, Sabotage, Spionage und Datenklau zu schützen und Standards zu etablieren, die solche Vorfälle unmöglich machen. Die Norm ISO 27001 wurde 2005 entwickelt und erfuhr eine wesentliche Überarbeitung in den Jahren 2015 und 2022. Hierbei wurden die Methoden und Prozesse zur Herstellung der Informationssicherheit von Unternehmen auf die modernen Entwicklungen im Digital- und KI-Zeitalter angepasst und erweitert.
Warum sich das Zertifikat lohnt
Warum sich das Zertifikat lohnt
Wie nötig der Schutz vor Hackern geworden ist, das zeigen Untersuchungen des Bundesverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom e. V. aus dem vergangenen Jahr, nach denen der deutschen Wirtschaft durch feindliche Cyberaktivitäten ein Schaden von 206 Milliarden Euro entstanden sei. Dabei ist zu beachten, dass sich der Schaden nicht nur materiell beziffern lässt. So können Vorfälle, bei denen die Daten von Kunden und Partnern gestohlen wurden, einen schweren Imageschaden hervorrufen, der zu deutlichen Umsatzeinbußen und einem Abbruch von Geschäftsbeziehungen führen kann.
Mit der Entwicklung eines standardisierten Informationssicherheitsmanagementsystems nach ISO 27001 können Unternehmen sensible und personenbezogene Daten sowie ihre Betriebsgeheimnisse und Innovationen vor dem Zugriff von Hackern schützen, das nötige Vertrauen von Geschäftspartnern herstellen und ihre Reputation entsprechend erhöhen.
Gleichzeitig beugen Unternehmen durch das Sicherheitsnetz empfindlichen Geldstrafen vor. Zu beachten ist beispielsweise, dass die EU mit der NIS2-Richtlinie den Kreis betroffener Unternehmer erheblich erweitert, die Sicherheitsanforderungen massiv verschärft und die Strafen für Gesetzesverstöße drastisch erhöht hat. Für das Testverfahren nach ISO 27001 spricht deshalb ebenfalls, dass Unternehmen mit dem erfolgreichen Testdurchlauf die Sicherheitskriterien nach der NIS2-Richtlinie erfüllen und ihre Compliance und Integrität langfristig sichern.
Weiterhin ist wichtig zu wissen, dass die Teilnahme am Testverfahren nach ISO 27001 kein einmaliger Prozess ist, weil die Norm darauf ausgelegt ist, Teilnehmer zu einer fortlaufenden und iterativen Verbesserung von Informationssicherheitsprozessen zu motivieren und sie zu einem selbstständigen Umsetzen der einzelnen Maßnahmen zu befähigen. Mit dieser Kontinuität bietet das Sicherheitssystem eine sichere Basis für die Zukunft, sodass die IT-Security des Unternehmens dauerhaft auf dem neuesten Stand bleibt.
Ablauf des Testverfahrens
Haben sich Unternehmen zu einer Teilnahme am Testverfahren nach der Norm ISO 27001 entschlossen, können sie sich an eine bevollmächtigte Teststelle wenden. Diese überprüft durch einen Auditor, ob die geforderten Sicherheitsmaßnahmen richtig umgesetzt wurden. Die Bewertung des Auditberichts entscheidet darüber, ob das Zertifikat vergeben wird. Mithilfe von spezialisierten Dienstleistern lässt sich die Implementierung des ISMS vereinfachen und automatisieren. Darüber hinaus müssen Teilnehmer mit Kosten im fünfstelligen Bereich sowie mit einer Dauer von 6 bis 18 Monaten rechnen.
Die Basis für kontinuierliches Wachstum ist gesetzt
Das Zertifikat nach der weltweit anerkannten Norm ISO 27001 bietet Kunden und Geschäftspartnern eine sichere Gewähr dafür, dass die Daten und Informationen beim Unternehmen vertraulich bleiben. Dies stärkt die Reputation und Integrität des Unternehmens und ist ein wichtiges Motiv für eine Zusammenarbeit und fruchtbare Geschäftsbeziehung. Pönalen und Hackerangriffen wird wirksam vorgebeugt, was letztendlich die Geschäfts- und Haftungsrisiken minimiert. Unternehmen erhalten die nötige Sicherheit für ein kontinuierliches und organisches Wachstum sowie die Wahrung von Innovationen und Geschäftsgeheimnissen, ohne Einbrüche infolge eines schwerwiegenden Cybervorfalls befürchten zu müssen.