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Blumen pressen: Mit diesen 3 Methoden gelingt es ganz einfach

Blumen pressen
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Blumen haben nur eine kurze Lebenszeit. Nach dem Pflücken welken sie und verlieren die Farbe und Form. Um Blütenblätter und Blätter von Pflanzen haltbar zu machen, muss ihnen Sauerstoff und Wasser entzogen werden. Durch das Pressen bleibt ihre natürliche Schönheit noch lange Zeit erhalten und die Blumen können zu individuellen Bastelarbeiten, Dekorationen oder feinen Duftspendern verwendet werden. Wir stellen Anleitungen vor, wie das Blumenpressen auf einfache Weise gelingt.

Blumen pressen: Welche Pflanzen eignen sich besonders?

Grundsätzlich lassen sich alle Pflanzen pressen. Doch am besten eignen sich Exemplare, die bei der Ernte wenig Feuchtigkeit enthalten. Fleischige oder dicke Pflanzen wie beispielsweise Tulpen oder Begonien beginnen rasch zu schimmeln, bevor sie trocknen konnten. In diesen Fällen sollten die Blütenköpfe vorher halbiert oder nur einzelne Blütenblätter Verwendung finden. Für das Pressen von ganzen Blumen eignen sich flach gewachsene am besten. Diese sollte frisch und perfekt gewachsen sein. Um eine abwechslungsreiche Gestaltung zu erreichen, sollten Pflanzen in verschiedenen Entwicklungsstadien ausgewählt werden.

Wenn sie gerade die Knospen öffnen, kurz vor der Blüte oder in voller Blüte stehen entfalten sie ihre gestalterischen Eigenschaften besonders schön. Bei einer guten Farbbeständigkeit bleibt die Farbe beim Trocknen besser erhalten und verwandelt sich nicht in ein langweiliges Braun. Die richtige Zeit für die wachsenden Blumen ist der trockene Morgen, direkt nach dem Tau. Dann sind sie am frischesten, stehen in voller Pracht und sind trocken. Eine Auswahl von geeigneten Blumen:

  • Anemone
  • Butterblume
  • Clematis
  • Dalie
  • Gänseblümchen
  • Holunder
  • Lavendel
  • Stiefmütterchen
  • Veilchen

Die Vorbereitung zum Pressen

Zum Schneiden der Blumen dürfen nur saubere und scharfe Messer oder Scheren Verwendung finden. Dadurch wird das Eindringen von Keimen und später Fäulnis verhindert. Damit die Blumen nach dem Pflücken bis zum Pressen ihre Form und Farbe behalten, sollten sie sofort in frisches Wasser gestellt werden. Zu viele, beschädigte oder schlaffe Blätter und Blüten sind zu entfernen und die Stile zu kürzen. Nasse Stellen an den Blumen müssen getrocknet werden. Um dicke gewachsene Blumen zu verwenden, können diese in der Mitte geteilt werden. Da die Pflanzen durch den Druck Flüssigkeit verlieren, muss diese beim Pressen aufgesaugt werden. Zu verwenden sind glatte und saubere Papiere, die keine Spuren auf den Blumen hinterlassen. Geeignet sind:

  • Löschpapier
  • unbehandeltes Pergamentpapier
  • Seidenpapier
  • rauer Pappkarton
  • glatte Papierrolle (Autopoliertuch)

Tipp: Bei Bedarf bleiben Blumen im Kühlschrank 2 bis 3 Tage frisch. Zum Lagern werden sie in einen Kunststoffbeutel gepackt.

Blumen mit einem Buch pressen

Um den notwendigen Druck zu erhalten, muss das Buch schwer sein. Außerdem müssen die innenliegenden Blumen vollständig abdeckt werden.

  • Das Buch im unteren Drittel aufklappen. Es muss ausreichend Druck auf die Pflanzen entstehen
  • Ein Blatt Einlegepapier plan auf die Buchseite legen
  • Die Blume auf das Papier verteilen. Sind es mehrere, dürfen sie sich nicht berühren
  • Ein Blatt Papier darüber legen und das Buch schließen
  • Um den Druck auf die Pflanzen zu erhöhen, Gewichte auf das geschlossene Buch legen
  • Nach ein paar Tagen, kann das Ergebnis des Pressens geprüft werden
getrocknete pflanzen
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Blumen in der Mikrowelle pressen

Diese Methode geht rasch, aber die Pflanzen werden nicht so schön:

  • Zwei Keramikfliesen, 2 Einlegepapiere und zwei Pappen bereitlegen
  • Die Pappe und darauf ein Papier auf die Innenseite einer Kachel legen
  • Auf das Papier die Blumen verteilen
  • Das zweite Papier, die zweite Pappe und die zweite Fliese auf die Blumen schichten
  • Den Stapel mit Gummibändern fixieren
  • Die Keramik- Presse in die Mikrowelle legen
  • Die Mikrowelle auf die höchste Stufe stellen. Eine Minute laufen lassen

Eine Pflanzenpresse verwenden

Bei einer Blumenpresse kann der Druck nach Bedarf leicht eingestellt werden. Deswegen sind auch etwas fleischige Blumen verwendbar:

  • Die einzelnen Holzplatten der Blumenpresse auseinander legen. In die vier Bohrlöcher der untersten Platte die vier langen Schrauben mit den vier Flügelmuttern belassen
  • Ein Stück Pappe und ein saugfähiges Einlegepapier auf die Platte legen
  • Die Blumen, Blüten und Blätter auf das Papier verteilen. Sie dürfen die Nachbarpflanze nicht berühren
  • Das zweite Papier über die Blumen legen. Darauf die Pappe und das Holz legen. Nächste Lage befüllen
  • Zum Schluss die letzte Holzplatte auf die Blumenpresse legen. Das Ganze mit den vier Flügelschrauben und den Unterlegschrauben festdrehen

Je nach Art der Blumen benötigen sie ein bis vier Wochen bis sie vollständig ausgetrocknet und gepresst sind.

Eine Blumenpresse selber bauen

Der Handel bietet fertige Blumenpressen an. Doch auch die eigene Herstellung gelingt einfach und macht eine individuelle Form und Größe möglich. Die Materialien:

  • Mindestens zwei Holzplatten. Größe 25 x 30 cm und der Dicke 2,5 bis 5 cm
  • 4 lange und dicke Flügel- Schrauben, um die Platten zusammenzuschrauben
  • 8 Unterlegscheiben, die zum Schraubendurchmesser passen
  • Ein Holzbohrer. Diese sollten circa 1 mm Stärke als die verwendeten Schrauben sein 180er Schleifpapier
  • Bienenwachslasur und Pinsel
  • Pappe und Einlegepapiere
  • Schere

Die Presse zusammenbauen

  1. Löcher für die Schrauben in die Holzplatten bohren: Mit einem Holzbohrer in jede Ecke in jede Platte ein Loch bohren. Damit die Holzplatten beim Stapel gleichmäßig übereinander liegen, müssen die Bohrlöcher im gleichen Abstand zueinander und in ausreichend Abstand zum Rand sitzen.
  2. Schleifen: Die Kanten und Bohrlöcher mit dem Schleifpapier glatt schleifen.
  3. Lasieren: Holzplatten mit Bienenwachslasur gleichmäßig versiegeln. Trocknen lassen.
  4. Die Einlagen herstellen: Die Pappe und die Einlegepapiere in der Größe der Holzplatten zurechtschneiden. Die Ecken abschneiden, sodass die Bohrlöcher frei liegen.

Die Pflanzen aus der Presse nehmen

Sind die Blumen fertig gepresst, fühlen sie sich zart und pergamentartig an. Beim Herausnehmen aus der Presse ist Vorsicht geboten, da sie jetzt empfindlich sind und etwas am Papier festkleben können. Mit Hilfe einer Pinzette oder einem Messer lassen sich die Pflanzen schadlos vom Papier lösen. Gepresste Blumen sehen besonders dekorativ in einen Glasrahmen gestaltet aus. Sie können in mehreren, verschiedenen oder gleichen Sorten auf einem weißen oder farbigen Karton mit Klebstoff befestigt werden.

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