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Cousin 3. Grades: Verwandtschaftgrad leicht verständlich erklärt

Cousin 3. Grades
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Der Terminus Cousin 3. Grades bezeichnet eine Verwandtschaftsbeziehung. Jede Kultur hat mit der Zeit komplexe Schemata entwickelt, um den genauen Typ der Verwandtschaft auszudrücken. Dies zeigt die Relevanz des Themas für die Menschen. Die deutschen Bezeichnungen der Verwandtschaftsbeziehungen herrschen in den meisten westlichen Gesellschaften vor. Eines der bekanntesten Systeme der Verwandtschaft im Westen ist das Eskimo-System. Es gehört zu den sechs Hauptsystemen weltweit, die Verwandtschaftsbeziehungen beschreiben.

Zu den engsten Verwandtschaftsbeziehungen, die in diesem System voneinander unterschieden werden, gehören Eltern, Kinder, Geschwister, Neffen, Nichten, Onkel, Tanten und Cousin und Cousine. Verwandtschaften 3. Grades werden noch als Familienmitglieder wahrgenommen. Zu diesem Grad zählen vor allem die Beziehungen Nichte und Neffe, Tante und Onkel sowie Urgroßeltern und Urenkel.

Was bedeutet Cousin 3. Grades nun genau?

Ein Cousin 3. Grades ist ein Sohn von der Tante oder dem Onkel 3. Grades. Eine Cousine 3. Grades ist die Tochter der Tante oder dem Onkel 3. Grades. Dies bedeutet, dass die letzten gemeinsamen Vorfahren die Ururgroßeltern waren. Die Verwandtschaft liegt also drei Generationen zurück. Der rechtliche Verwandtschaftsgrad ist acht.

Cousin 1. Grad, 2. Grad und 4. Grad

Ein Cousin ist der Sohn des Onkels oder der Tante 1. Grades. Die letzten gemeinsamen Vorfahren waren die Großeltern. Der rechtliche Verwandtschaftsgrad ist vier. Ein Cousin 2. Grades ist der Sohn des Onkels oder der Tante 2. Grades. Die letzten gemeinsamen Vorfahren waren die Urgroßeltern. Der rechtliche Verwandtschaftsgrad ist sechs. Ein Cousin 4. Grades ist der Sohn des Onkels und der Tante 4. Grades. Die letzten gemeinsamen Vorfahren liegen vier Generationen zurück. Generell ist dieser 4. Grad zeitlich bedingt schwer nachzuvollziehen. Das Wort Cousin stammt aus der französischen Sprache. Der französische Begriff wird von dem lateinischen Wort cōnsobrīnus abgeleitet. Er bedeutet so viel wie Geschwisterkinder.

Verwandtschaftssysteme und Verwandtschaftsgrade

Das Verhältnis zwischen zwei Personen, die biologisch voneinander abstammen oder gemeinsame Vorfahren haben, wird in Verwandtschaftsbeziehungen beschrieben. Grundsätzlich wird zwischen der Blutsverwandtschaft und der rechtlichen Verwandtschaft durch Adoption unterschieden. Rechtlich besteht zwischen den Verwandten von Ehepartnern keine Verwandtschaft, sondern nur eine Schwägerschaft. In den Kulturen haben sich umfangreiche Verwandtschaftssysteme entwickelt. Zudem werden in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz unterschiedliche Namen verwendet. Der Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Personen ist ebenfalls unterschiedlich. Es wird zwischen nah und entfernt unterschieden.

cousin und cousine
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Eine Verwandtschaft 1. Grades geht eine Generation zurück. Eine Verwandtschaft 2. Grades geht zwei Generationen zurück und eine Verwandtschaft 3. Grades drei Generationen. In Stammbäumen oder Ahnentafeln wird die Verwandtschaft einer Person zeitlich zurückverfolgt. Ein Stammbaum, arbor consanguinitatis, ist eine baumförmige Darstellung, die die Abstammung von Lebewesen veranschaulicht. In verzweigten Verbindungslinien werden die Nachfahren dargestellt. Diese Stammbäume gehören zur Genealogie, Familienforschung. Genealogen beschäftigen sich mit menschlichen Verwandtschaftsbeziehungen und der Darstellung. Vor allem im Erbrecht ist ein Verwandtschaftsverhältnis ein entscheidender rechtlicher Faktor.

Das Eskimo-System

Dieses Verwandtschaftssystem gehört zu den sechs Hauptsystemen der Verwandtschaft. Der amerikanische Anthropologe Lewis Henry Morgan entwarf dieses System. Er wurde am 21. November 1818 in Aurora, New York geboren. Morgan beschrieb im Jahr 1871 das „Systems of Consanguinity and Affinity of the Human Family“. In diesem System wird nicht zwischen mütterlichen und väterlichen Verwandten unterschieden. Aus dem Term Tante ist nicht ersichtlich, ob es sich bei der Frau um eine Schwester des Vaters oder einer Schwester der Mutter handelt.

Dies ist ein grundsätzliches Problem dieses Systems. In vielen anderen Systemen existieren unterschiedliche Begriffe für die Schwester des Vaters und der Schwester der Mutter. Übersetzt könnten sie als Mutterschwester/ Vaterschwester bezeichnet werden. Diese Begriffe machen die Unterschiede deutlich. Im Grunde genommen ist dieses System weniger differenziert. Im römischen Reich wurde das Sudan-System entwickelt, welches auch heute noch in China und der Türkei verwendet wird. Dieses System ist sehr präzise in der Beschreibung der exakten Verwandtschaftsbeziehung.

Cousin 3. Grades und das Thema heiraten

Früher durften Cousinen und Cousins auch im zweiten oder dritten Grad gesetzlich nicht heiraten. Dies wurde als Inzest betrachtet. Heutzutage hat sich die Gesetzeslage geändert und die Heirat zwischen Cousins und Cousinen erlaubt. Trotzdem ist dies eine Ausnahme und gesellschaftlich immer noch oft verpönt.

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