Gesundheit & Medizin

Creme Fraiche in der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?

Creme Fraiche in der Schwangerschaft
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Sind Sie schwanger, möchten Sie natürlich alles richtig machen. Immerhin wissen Sie, dass Sie jetzt nicht nur für sich selbst, sondern ebenso für Ihr ungeborenes Kind essen. Die Schwangerschaft ist somit auch eine Zeit, in welcher Sie gerne Ihre Ernährung umstellen. Gleichzeitig passiert es jetzt auch, dass Sie quasi jedes Lebensmittel hinterfragen.

Immerhin sind immer wieder Speisen und Zutaten, welche Sie nicht als bedenklich eingestuft hätten, für Schwangere nicht zu empfehlen. So bereiten gerade Milchprodukte oft Kopfzerbrechen, da hierbei von einer Gefahr ausgegangen wird. Doch wie sieht es mit Milchprodukten sowie Creme Fraiche in der Schwangerschaft wirklich aus?

Darf man Creme Fraiche in der Schwangerschaft essen?

Mit Blick auf die Herstellung lässt sich auch schnell analysieren, ob Creme Fraiche für Schwangere geeignet ist. Da sie nämlich aus pasteurisierter Milch hergestellt wird, stellt sie grundsätzlich kein Risiko dar. Sie kann also bedenkenlos auch von Schwangeren roh verzehrt oder zum Verfeinern von Saucen, Suppen und anderen Gerichten genutzt werden. Auch der hohe Fettgehalt, welcher mindestens 30 % betragen muss, stellt kein weiteres Problem dar. So muss auch das Ungeborene über die Mutter mit Fett versorgt werden.

Während die Creme Fraiche, genauso wie andere Rahmerzeugnisse, also kein Problem darstellt, muss dennoch auf ein paar Dinge geachtet werden. Der Fokus liegt hier auf der richtigen Lagerung und den Hygienebedingungen, welche in der Schwangerschaft besonders beachtet werden müssen.

Was ist Creme Fraiche?

Creme Fraiche ist ein Milcherzeugnis, welches in der Regel aus pasteurisierter Milch hergestellt wird. Sie ist eine Art Sauerrahm und wird einfach aus Sahne hergestellt, welcher Milchsäurebakterien zugesetzt werden. Im Laufe der Fermentation entsteht der eigene Geschmack, welcher sich durch eine feine säuerliche Note auszeichnet.

Creme Fraiche
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Listerien und Taxoplasmen: Gefahren in der Schwangerschaft

Koffein, Nikotin, Schadstoffe – während der Schwangerschaft versuchen Sie, diese Dinge stets zu vermeiden. Doch auch von Gemüse, Fleisch und Milchprodukten geht eine Gefahr aus. Denn die gefürchtetsten Dinge während der Schwangerschaft sind wohl Listerien und Taxoplasmen. Bei Listerien handelt es sich um Batterien, während Taxoplasmen sogenannte Parasiten sind. Beide können schwere Behinderungen oder Früh- sowie Totgeburt herbeiführen. Dabei sind die gesundheitsschädlichen Organismen in erster Linie über rohe Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte übertragbar, aber auch über Obst und Gemüse. Bei Letzterem ist es nämlich wichtig, dass dieses gut gewaschen wird.

So befinden sich die Taxoplasmen in der Erde und kommen somit mit Feldgemüse, Kräutern und Co in Berührung. Die Zahl der jährlichen offiziellen Fälle von Toxoplasmose oder Listeriose, welche von den genannten Erregern ausgelöst werden, in der Schwangerschaft ist dabei nur sehr gering. Dennoch wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist und somit viel mehr Früh- und Fehlgeburten dadurch ausgelöst werden. Doch nicht alle Produkte mit Milch sind auch wirklich belastet.

Creme Fraiche & Co.: Milchprodukte in der Schwangerschaft

Grundsätzlich können Sie Milchprodukte bedenkenlos in der Schwangerschaft essen. Sie versorgen Sie zudem mit wichtigen Nährstoffen und stellen kein weiteres Problem dar. Dennoch gilt dies nicht für alle Milchprodukte und jede Situation. Die Milch sollte für die Produktion von Käse, Joghurt, Creme Fraiche und anderer Lebensmittel nämlich gut erhitzt, also pasteurisiert werden. Dadurch werden etwaige Keime abgetötet und stellen keine weitere Gefahr dar. Dennoch sollten Sie verschiedene Käsesorten, insbesondere Weichkäse, komplett vermeiden.

Gorgonzola und Camembert, aber auch Käse mit Oberflächenschmiere, beispielsweise Limburger, sollte nicht gegessen werden. All diese Sorte neigen nämlich eher zur Belastung durch Listerien und stellen somit eine Gefahr für Schwangere dar. Sollten Sie aus irgendeinem Grund keinesfalls auf einen der genannten Käsesorten verzichten wollen, sollten diese gut erhitzt werden.

Vorsicht bei Rohmilchprodukten

Milchprodukte in der Schwangerschaft sind kein Problem, sofern die Milch pasteurisiert wurde. Rohmilch, welche das Erzeugnis direkt nach dem Melken darstellt, kann wiederum mit Listerien und anderen Keimen belastet sein. Da sie sich nur rund 24 Stunden hält, wird sie abgekocht. Durch die Erhitzung auf rund 73 Grad werden Keime getötet und die Milch haltbar gemacht. Dennoch bestehen noch lange nicht alle Milchprodukte aus pasteurisierter Milch.

Joghurt, Butter und Käse können ebenso aus Rohmilch hergestellt werden – und da müssen Sie in der Schwangerschaft vorsichtig sein! Wurden Milchprodukte aber aus Rohmilch hergestellt, ist dies meistens genau deklariert. In diesem Fall machen Sie einen Bogen um derartige Produkte und greifen zu Milcherzeugnissen aus pasteurisierter Milch. Diese sind öfter vorhanden, weswegen Rohmilchprodukte eher die Ausnahme darstellen.

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Milchprodukte richtig lagern

Milchprodukte müssen stets richtig gelagert werden, um ein Verderben zu vermeiden. Denn neben Listerien stellen ebenso Salmonellen und andere Keime ein Risiko für Schwangere dar. Es ist daher wichtig, dass Milchprodukte grundsätzlich immer gekühlt werden. Lagern Sie Milch, Käse, Creme Fraiche, Joghurt und andere Milcherzeugnisse daher immer im Kühlschrank und stellen Sie sie nach der Verwendung auch direkt in diesen zurück. Sollten Sie gerade aus dem Supermarkt kommen, räumen Sie die Milchprodukte ebenso schnell aus und vermeiden Sie gerade im Sommer lange Wege mit den Supermarkttüten. Anders sieht dies natürlich mit Haltbarmilch aus, welche homogenisiert und ultrahocherhitzt ist.

Dadurch ist sie auch bei Raumtemperatur lagerbar. Dies gilt aber nur, wenn die Packung noch nicht geöffnet wurde. Geöffnete Milchprodukte verwenden Sie am besten bald. Sollten Sie einen unangenehmen Geruch oder Verfärbungen vernehmen, schmeißen Sie die Packung direkt weg. Dabei reicht es nicht, dass die betroffenen Stellen einfach entfernt werden. Gerade in der Schwangerschaft sollte nämlich die Berührung mit allerhand Keimen unbedingt vermieden werden.

Creme Fraiche in der Schwangerschaft: Unser Fazit

Creme Fraiche stellt in der Schwangerschaft kein weiteres Risiko dar und kann als Erzeugnis aus pasteurisierter Milch bedenkenlos verzehrt werden. Wichtig ist jedoch, dass Sie die Creme Fraiche richtig lagern und keine abgelaufenen Produkte zu sich nehmen.

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