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Farn als Zimmerpflanze: So gelingt die richtige Pflege

farn als zimmerpflanze
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Bei vielen Zimmergärtnern führen Farne ein echtes Schattendasein. Völlig zu Unrecht, schließlich erfreuen ihre filigranen Wedel das Auge des Betrachters ganzjährig mit frischem Grün. Bei einem passenden Stand und der richtigen Pflege können die Gewächse viele Jahre alt werden. Je nach Art unterscheiden sich ihre Ansprüche, die nachfolgend näher erläutert werden.

Farn als Zimmerpflanze: Herkunft

Bereits vor über 400 Millionen Jahren besiedelten Farne weltweit unsere Erde. Dies lässt sich anhand von Versteinerungen nachweisen. Sie trugen Wedel bis zu einer Länge von sechs Metern und ähnelten einander in ihrem Aussehen. Inzwischen existieren ungefähr 220 Gattungen mit über 9.000 Arten. Zu ihnen gehören unter anderem die Schachtelhalme sowie die Bärlappgewächse. Gärtner züchteten Arten, die sich für vergleichsweise kleine Areale im Freiland eignen. Darüber hinaus stehen diverse Zimmerfarne für die Verschönerung der eigenen vier Wände zur Auswahl. Sie würden den ganzjährigen Aufenthalt im Freien hierzulande nicht überleben.

Aussehen und Charakteristik

Wie auch ihre Verwandten, die im Freien leben, besitzen Zimmerfarne mit Sporen behaftete Wedel. Die Blätter erscheinen grün oder getüpfelt, gefiedert und je nach Sorte gedreht, gekräuselt, glatt oder gewellt. Blüten bildet der Zimmerfarn nicht. Trotzdem ist er bei guter Pflege eine Augenweide. Da er Schadstoffe aus der Raumluft eliminiert, trägt er zur Verbesserung der Wohnqualität bei. Deshalb sollten Zimmerfarne Büros, Badezimmer und andere Wohnräume bereichern.

Verwendung von Farn

Als Zimmerpflanze wirkt der Farn bei einer entsprechenden Größe in Solitärstellung. Sorten mit herabhängenden Wedeln erscheinen in Ampeln besonders attraktiv. Ansonsten trägt der Farn zur Auflockerung des Ensembles bei, wenn er mit anderen Zimmergewächsen in der Gruppe steht. Anfänger wissen bestimmte Arten wegen ihrer Anspruchslosigkeit zu schätzen. Selbst leichte Pflegefehler nehmen sie nicht übel. Für andere Arten sollte der Zimmergärtner hingegen einen grünen Daumen besitzen oder zumindest den optimalen Standort bieten können, damit die Pflanzen üppig gedeihen und im Laufe der Jahre immer schöner werden.

Standort auf die Art abstimmen

Der passende Standort lässt sich für Zimmerfarne nicht festlegen. Während die einen den lichten Schatten bevorzugen, kommen andere mit direktem Sonnenlicht zurecht. Die meisten Arten sind ursprünglich in den tropischen und subtropischen Regionen beheimatet, wo sie zum Beispiel in den Regenwäldern gedeihen. Um diese Verhältnisse zu imitieren, dürfen sie nicht der grellen Sonne ausgesetzt werden. Zum Gedeihen benötigen sie aber dennoch eine gewisse Menge Licht. Deswegen sollten sie im Halbschatten aufgestellt werden. Steht ein solcher Platz für sie nicht zur Verfügung, kommen sie auch auf der südlichen Fensterbank zurecht.

Allerdings sollten die Wedel zur Mittagszeit schattiert werden. Zu den Arten, die nicht zu weit ins Zimmerinnere gerückt werden sollten, zählen hingegen der Pellefarn, der bei einem zu dunklen Stand die Wedel abwirft sowie der Schwertfarn. Da viele Zimmerfarne eine hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugen, gilt das Badezimmer als idealer Aufenthaltsort. Besitzt dieses kein Tageslichtfenster, kann eine Pflanzenlampe dessen Aufgabe erfüllen.

Die Beleuchtungszeit sollte 16 Stunden am Tag nicht unterschreiten. Der Pellefarn, der Ilexfarn oder der Gold- und Silberfarn sind auf eine hohe Luftfeuchte nicht angewiesen, doch auch sie sollten nicht in überheizten Zimmern mit trockener Heizungsluft stehen.

zimmerfarn
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Ansonsten müssen sie täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht werden. Hinsichtlich der Temperaturansprüche bevorzugen Farne für das Zimmer im Allgemeinen zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Wer sich für beleuchtete Pflanzenvitrinen oder Flaschengärten begeistern kann, erfüllt seinem Zimmerfarn alle Bedürfnisse. In so einem geschlossenen System verdunstet das einmal zugefügte Gießwasser über die Wedel der Farne. Es setzt sich als Kondensat an den Glasscheiben ab und rinnt zum Substrat zurück, wo es die Wurzel der Pflanze erneut mit Wasser versorgt.

Ist der Flaschengarten einmal richtig eingerichtet, muss er nur selten zum Entfernen von Abgestorbenem geöffnet werden. Ansonsten versorgt sich das kleine Biotop allein. Geeignete Arten für Standorte mit einer hohen Luftfeuchte und somit für Flaschengärten sind der Schildfarn, der Streifenfarn und der Saumfarn.

Farn als Zimmerpflanze: Das passende Substrat wählen

Zimmerfarne gedeihen nur in hochwertiger Blumenerde. Sie muss Wasser sowie Nährstoffe speichern und durchlässig sein. Dennoch müssen die Farne in ihr einen festen Halt finden. Entweder besorgt man sich eine Spezialerde für Farne oder man fertigt das Substrat selbst an. Dazu mischt man Lauberde aus dem Buchenwand mit reifem Kompost, Kiefernrinde, Sand oder Kies und gibt Nadelstreu hinzu. Letztere verhilft der Erde zu einem leicht sauren pH-Wert. Werden ältere Exemplare umgetopft, kann dem Substratgemisch zusätzlich etwas Lehm hinzugefügt werden. Eine Ausnahme bilden Zimmerfarne, die als Epiphyten auf einem Aststück oder Stamm aufsitzen. Sie werden mit Torfmoos umwickelt und aufgebunden.

Als Alternative kann, um die Torf-Ressourcen zu schonen, Moos vom Waldspaziergang mitgebracht werden.

Richtig gießen

Aufgrund ihres natürlichen Standorts gehen viele Zimmergärtner davon aus, dass Farne eine gleichmäßige Feuchtigkeit benötigen. Deswegen gießen sie häufig. Leider übertreiben sie in ihrer Fürsorge und versorgen sie mit zu viel Wasser. Staunässe können Zimmerfarne allerdings nicht vertragen. Ihre Wurzeln faulen und die Pflanzen gehen ein. Werfen Farne ihre Wedel ab, kann es ebenso sein, dass sie zu selten gegossen wurden. Bestenfalls trocknet der Wurzelballen nie ganz aus. Wann der richtige Gießzeitpunkt ist, lässt sich anhand der Daumenprobe feststellen. Dazu drückt man den Daumen einige Zentimeter tief in das Substrat.

Fühlt es sich feucht an, ist in der Erde noch ausreichend Flüssigkeit vorhanden. Kommt es trotz regelmäßiger Kontrolle doch einmal vor, dass man das Gießen vergessen hat, kann das Tauchen des Wurzelballens die Pflanze retten. Wichtig ist, nach dem Gießen oder Tauchen angesammeltes Gießwasser aus den Übertöpfen zu entfernen. Wer das Risiko der stehenden Nässe vermeiden möchte, füllt einen Untersetzer mit Blähton und stellt auf diesen den Blumentopf.

Diese Maßnahme besitzt gleichzeitig den Vorteil, dass verdunstendes Wasser aufsteigt, wodurch die Luftfeuchtigkeit für den Farn steigt. Zum Gießen verwendet man weiches Wasser aus der Regentonne. Steht dieses im Winter nicht zur Verfügung, sollte Leitungswasser mindestens einen Tag abstehen, bevor es zum Gießen der Farne verwendet wird.

Zimmerfarne düngen

Im Freien wachsenden Farnen steht eine große Menge an nährstoffreichem Substrat zur Verfügung. Die Blumenerde im Topf hingegen reicht nur für wenige Monate zur Nährstoffversorgung der Farne. Deswegen werden sie gedüngt. Junge Exemplare bilden allerdings eine Ausnahme. Ab dem zweiten Jahr verabreicht man zwischen März und September alle 14 Tage einen Flüssigdünger. Bei der Dosierung hält man sich an die Angaben des Herstellers, setzt die Nährlösung allerdings etwas schwächer an. Viele Zimmerfarne reagieren mit dem Vergilben ihrer Wedel, wenn sie einer zu hohen Salz-Konzentration ausgesetzt werden.

Farn als Zimmerpflanze: Umtopfen nicht vergessen

Zimmerfarne gehören zu den Gewächsen, die sich vergleichsweise stark entwickeln. Deswegen müssen jüngere Pflanzen ein- bis zweimal pro Jahr umgetopft werden. Später reicht es aus, wenn der Farn erst dann einen größeren Topf erhält, wenn die Wurzeln das Abzugsloch durchstoßen oder wenn sie das Substrat fast verdrängt haben. Der Durchmesser des neuen Topfes sollte fünf Zentimeter größer sein als der des alten. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr.

Zimmerfarne vermehren

Am einfachsten lassen sich Zimmerfarne durch das Teilen der Wurzelballen vermehren. Ausläufer werden von der Mutterpflanze entfernt und neu eingesetzt, wenn sie eigene Wurzeln gebildet haben. Auch das Abmoosen, das Teilen von Bulbillen und Speicherknollen sowie die Aussaat sind möglich. Diese Methoden sollten aber den Pflanzenprofis vorbehalten bleiben, da sie ein gewisses Know-how erfordern.

Krankheiten und Schädlinge

Zimmerfarne werden gelegentlich von Blattläusen und Schildläusen befallen. Gegen Letztere hilft es, die Luftfeuchtigkeit durch das Einsprühen der Wedel zu erhöhen. Einzelne Blattläuse werden mit dem scharfen Wasserstrahl abgespült. Reicht diese Maßnahme nicht aus, hilft der Einsatz von Nützlingen. Pilzkrankheiten lassen sich durch die Einhaltung der allgemeinen Hygiene vermeiden.

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