Gesundheit & Medizin

Haferflocken bei Bauchspeicheldrüsenentzündung essen?

haferflocken
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Die Bauchspeicheldrüse oder Pankreas ist ein Organ, welches für die Insulinproduktion verantwortlich ist. Sie reguliert daher den Blutzuckerspiegel. Bei einer Entzündung dieser Drüse, die als Pankreatitis bezeichnet wird, ist auch der Blutzuckerhaushalt beeinträchtigt. Allerdings dürfen Patienten während einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung eine Zeit lang keine feste Nahrung zu sich nehmen. Klingt die Entzündung ab, ist Schonkost erforderlich. Hier kommen dann Haferflocken ins Spiel.

Bauchspeicheldrüsenentzündung: Wie Haferflocken helfen können

Haferflocken sind ein Produkt, das aus Vollkorn-Getreide besteht. Für die Herstellung wird Rohhafer gereinigt, gedämpft und anschließend getrocknet. Sie schmecken nussig und leicht süßlich. Im Handel sind sie abgepackt in Form von ovalen Flocken erhältlich. Haferflocken enthalten Ballaststoffe, Spurenelemente und reichlich Vitamin B1. Diese Stoffe spielen bei vielen Vorgängen im menschlichen Körper eine wichtige Rolle. Haferflocken haben einen hohen Nährwert, regen die Verdauung an und wirken sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus. Aus diesem Grund werden Haferflocken als Schonkost bei Pankreatitis empfohlen.

Was ist eine Bauchspeicheldrüsenentzündung eigentlich genau?

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Pankreatitis ist ein entzündlicher Prozess der Bauchspeicheldrüse. Diese Entzündung verschwindet bei entsprechender Behandlung relativ rasch, kann aber unter Umständen auch lebensbedrohlich werden. Im Gegensatz dazu ist bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung das Organ dauerhaft entzündet und wird langfristig schädigt. Hier werden Zellen, welche für die Produktion von Verdauungsenzymen zuständig sind, mit der Zeit zerstört.

Bauchspeicheldrüsenentzündung
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Die Ursache für eine akute Pankreatitis liegt meist in der Galle, wenn sich dort Gallensteine bilden. Die Bauchspeicheldrüse oder Pankreas produziert Verdauungssäfte, welche durch den Pankreasgang in den Zwölffingerdarm fließen. Der Pankreasgang ist jedoch mit dem Gallengang verbunden. Gallensteine können diesen Gang verstopfen und führen zu einem Rückstau der Verdauungssäfte. Da diese Säfte ätzend sind, können sie die Bauchspeicheldrüse akut entzünden.

Eine chronische Pankreatitis ist hingegen seltener. Sie wird hauptsächlich durch übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum verursacht. Eine chronische Pankreatitis kann ferner genetisch bedingt sein. Das ist bei Patienten der Fall, welche unter einer zystischen Fibrose leiden. Auch Autoimmunerkrankungen wie eine HIV-Infektion können eine chronische Pankreatitis auslösen.

Wann sind Haferflocken bei Pankreatitis sinnvoll?

Hafer ist eine Getreideform und enthält vor allem Vitamin B sowie wichtige Spurenelemente. Dazu zählen in erster Linie Kalzium, Magnesium und Zink. Darüber hinaus enthalten Haferflocken auch wertvolle Proteine. Bei der Nutzung von Haferflocken im Rahmen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist jedoch Vorsicht geboten. Entscheidend für die Anwendung von Haferflocken ist hier die Art der Entzündung. Es gibt chronische und akute Bauchspeicheldrüsenentzündungen.

Bei akuter Pankreatitis

Bei akuten Phasen sollten Haferflocken jedenfalls vorerst vermieden werden. Erst nach einiger Zeit dienen Haferflocken als Nahrungsmittel, wenn sie entsprechend zubereitet werden. Nach einer medizinischen Diät infolge einer akuten Entzündung kann man Haferflocken beispielsweise in Form von Haferflockenmehl zu sich nehmen. Dieses Mehl wird in Wasser ohne Zucker angerührt. Nach einigen Tagen kann man auf normale Haferflocken umsteigen. Durch den Verzehr von Haferbrei während der Entzündungsphase werden die Verdauungsorgane entlastet. Flüssiges Haferflockenmehl ist auch bei der Entstehung einer Pankreatitis sinnvoll. Dazu wird ein Teelöffel Mehl in kochendem Wasser aufgelöst und danach in lauwarmen Zustand getrunken.

Bei chronischer Pankreatitis

Bei einem chronischen Verlauf können Haferkekse mit ungesüßtem Tee verzehrt werden. Hier sind auch Haferflockensuppen oder ein Auflauf aus Haferflocken sinnvoll. Zudem kann man Haferkekse genießen.

Warum sind Haferflocken bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung hilfreich?

Haferflocken enthalten neben Vitamin B1 und Spurenelementen auch sogenannte Beta-Glucane. Das sind Ballaststoffe, die lange satt halten. Außerdem verhindern diese Ballaststoffe, dass der Blutzuckerspiegel nach der Mahlzeit zu rasch ansteigt. Das wiederum entlastet die Bauchspeicheldrüse. Ferner schützen die Ballaststoffe der Haferflocken die Magen- und Darmschleimhaut.

haferbrei
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Wann sollte man keine Haferflocken essen?

Natürlich gibt es auch im Rahmen einer Pankreatitis einige Kontraindikationen, bei denen man auf Haferflocken verzichten sollte. Eine Pankreatitis wird in manchen Fällen auch von einer Entzündung der Gallenblase begleitet. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt zu fragen, ob man Haferflocken essen darf. Da Hafer auch eine stimulierende Wirkung auf die Produktion von Gallenflüssigkeit hat, muss die Dosierung des Hafers gewissenhaft erfolgen. Auch hier kann ein Arzt Auskunft geben, welche Dosis geeignet ist. Haferflocken sind weniger geeignet, wenn man an Zöliakie leidet. Darunter versteht man eine Glutenunverträglichkeit. Industriell hergestellte Haferflocken enthalten jedoch meist auch eine gewisse Menge an Gluten.

Wie erkennt man eine Bauchspeichelentzündung rechtzeitig?

Eine akute Pankreatitis kennzeichnet sich durch heftige Schmerzen im Oberbauch. Diese Abdominalschmerzen strahlen oft bis in den Rückenbereich aus. Nehmen die Schmerzen periodisch zu und ab, wurde die Bauchspeicheldrüsenentzündung meist durch Gallensteine ausgelöst. Weitere Symptome einer akuten Pankreatitis sind Übelkeit und Erbrechen, Fieber, Blähungen sowie bläuliche Verfärbungen der Haut rund um den Bauchnabel.

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