Hautausschläge im Gesicht werden von den betroffenen Personen als besonders unangenehm empfunden. Ihre Ursachen sind sehr vielfältig. Daher können sie auch auf unterschiedliche Weise behandelt werden.
Hautausschlag im Gesicht: Das Exanthem
Kommt es auf dem Gesicht zu Ausschlägen wie Bläschen, Pusteln, Quaddeln oder Flecken, sprechen die Ärzte meist von einem Exanthem. Manchmal bilden sich sogar Knötchen. Nicht selten dauert es einige Tage oder sogar Wochen, bis die Erscheinungen auf der Haut wieder verschwinden. Die Patienten leiden meist sehr unter den Symptomen im Gesicht, weil sie sich nur schwer verbergen lassen. Häufig fühlen sie sich von anderen Menschen angestarrt.
Welche Ursachen kommen für einen Hautausschlag im Gesicht infrage?
Die Urheber von Hautausschlag im Gesicht sind überaus verschieden. So kann es sich um harmlose Erscheinungen, Infektionen oder Erkrankungen handeln. Nach der jeweiligen Ursache richtet sich dann die entsprechende medizinische Behandlung. Zu den häufigsten akuten Auslösern von Hautausschlag zählen:
- Ringelröteln
Als Ringelröteln (Erythema infectiosum) wird eine Erkrankung bezeichnet, die vorwiegend Kinder zwischen 3 und 8 Jahren betrifft. Dabei zeigen sich rötliche Hautausschläge, die mit leichtem Fieber einhergehen. Sie beschränken sich nicht nur auf die Wangen, sondern können sich auf den Rumpf und die Gliedmaßen ausbreiten. Von den Ausschlägen verschont bleiben jedoch Stirn, Nase und Mund.
- Herpes simplex
Bei Herpes simplex handelt es sich um eine Infektion, für die Herpes-simplex-Viren verantwortlich sind. Herpes kann nicht nur an den Lippen auftreten, sondern auch an Mund, Nase und Augen.
- Die Borkenflechte
Zu den Kinderkrankheiten gezählt wird auch die sogenannte Borkenflechte (Impetigo), die vor allem im Gesicht durch Knoten in Erscheinung tritt, die Flüssigkeit absondern. Später bedeckt Schorf die Knoten. Neben Gesicht, Nase, Ohrläppchen und Mundwinkeln können sie auch an den Gelenken und weiteren Körperstellen vorkommen.
- Hitzepickel
Ist es sehr warm und besteht außerdem eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, können die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopft werden. Die Folge davon sind kleinere Pickel und Bläschen, die sich auch im Gesicht bilden. Sie gelten jedoch als harmlos und gehen in der Regel von ganz allein wieder zurück, wenn sich der Hitzestau auflöst.
- Allergische Reaktionen
Zu den häufigsten Urhebern von Hautausschlag im Gesicht gehören allergische Reaktionen. Sie werden nicht von einer Krankheit hervorgerufen, sondern sind die Folge einer Unverträglichkeit auf bestimmte Stoffe (Allergene), mit denen der Mensch in Berührung kommt. Dies können zum Beispiel Pollen, bestimmte Lebensmittel, die Einstrahlung der Sonne oder kosmetische Produkte wie Lotionen oder Cremes sein.
Die typischen Auslöser
- Fotoallergische Reaktionen
Eine fotoallergische Reaktion zeigt sich u. a. bei einer Interaktion von bestimmten Arzneimitteln, die oral verabreicht oder auf die Haut aufgetragen werden, sowie dem Sonnenlicht. Dabei treten immunologische Reaktionen auf. Diese Reaktion bewirkt einen Sonnenbrand, obwohl dieser durch die mäßige Sonneneinstrahlung gar nicht entstehen dürfte. An der Haut, die der Sonne ausgesetzt war, wie zum Beispiel im Gesicht, bilden sich infolge einer Entzündung kleine, rote Bläschen. Dieser Vorgang kann erst einige Tage später auftreten.
- Das Sonnenekzem
Das Sonnenekzem, in der Medizin auch als polymorphe Lichtdermatose bekannt, entsteht am häufigsten im Frühling. Oft ist das Gesicht betroffen. Das Ekzem entsteht, weil die Patienten noch nicht genügend Schutz durch Pigmentierung besitzen. Bei empfindlichen Menschen kann das Sonnenekzem aber grundsätzlich auftreten. Bemerkbar macht es sich durch kleine rote Blasen an Gesicht und Körper, die Juckreiz verursachen.
- Ein akutes Kontaktekzem
Ein akutes Kontaktekzem ruft kleinere Bläschen und Knospen, Rötungen auf der Haut sowie Ödeme hervor. Im weiteren Verlauf wird die Haut geschält. Es entsteht zumeist durch die Anwendung von Hautpflegeprodukten und Kosmetika, die im Gesicht eingesetzt werden.
- Neurodermitis
Gerade bei Kindern zeigt sich häufig Gesichtsausschlag durch Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt. Dabei leiden die Kinder oft zusätzlich unter Juckreiz. Die Neurodermitis zeigt sich nicht selten in Verbindung mit Allergien wie Heuschnupfen oder Asthma. Leider lässt sich die Neurodermitis nicht heilen, aber zumindest gut behandeln. So kann durch die Gabe von Medikamenten das Ausmaß von Ausschlag und Beschwerden deutlich reduziert werden.
Häufige chronische Erkrankungen
Es gibt außerdem einige chronische Erkrankungen, die ebenfalls für Hautausschlag in der Gesichtsregion verantwortlich sein können. Typische Auslöser sind:
- Akne, die sich oftmals bei Jugendlichen zeigt und in erster Linie in Gesicht und Oberkörper vorkommt
- das seborrhoische Ekzem, von dem vor allem junge Erwachsene betroffen sind und häufig an Nasenflügeln und Augenpartien zu finden ist
- die periorale Dermatitis bei jungen Frauen mit Ausschlag an Mund und Augen
- Rosazea, die sich auf Nase, Kinn und Wangen beschränkt und bei Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auftritt
- die solare Keratose bei sonnengeschädigter Haut
- Hautkrebs
Seltene Ursachen
In manchen Fällen wird der Hautausschlag im Gesicht durch seltene Krankheiten hervorgerufen. Dabei handelt es sich um:
- diskoiden Lupus erythematodes, der zu 90 Prozent bei Frauen vorkommt und zu den gutartigen Hautleiden zählt
- systemischen Lupus erythematodes, unter dem besonders Frauen im jüngeren und mittleren Lebensalter leiden und der von weiteren Beschwerden begleitet wird
- Porphyria cutana tarda, eine Erkrankung, bei der ein Fehler beim Abbau der roten Blutkörperchen besteht
- bösartiger schwarzer Hautkrebs
Hautausschlag im Gesicht: Wann muss ein Arzt zu Rate gezogen werden?
In den meisten Fällen verschwindet der Hautausschlag im Gesicht von selbst wieder nach einigen Tagen. Hält er jedoch über einen längeren Zeitraum an oder ist sehr intensiv ausgeprägt und weitet sich auf andere Stellen des Körpers aus, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, um die Gründe dafür abzuklären. Gleiches gilt, wenn sich der Ausschlag verändert oder weitere Beschwerden wie Schwellungen, starke Schmerzen oder Juckreiz auftreten. Zeigt sich der Ausschlag im Gesicht bei einem Baby oder Kleinkind, ist prinzipiell ein Arztbesuch erforderlich.
Was unternimmt der Arzt?
Der Arzt erfasst zunächst einmal die Krankengeschichte seines Patienten und erkundigt sich danach, wie lange der Ausschlag bereits anhält, ob andere bekannte Hauterkrankungen vorliegen und ob vor kurzem eine Virus-Infektion bestand. Von Interesse sind zudem eventuelle weitere Erkrankungen sowie die Einnahme von Medikamenten. Er überprüft im Rahmen einer körperlichen Untersuchung, ob neben dem Gesicht noch zusätzliche Körperstellen vom Ausschlag betroffen sind und ob der Patient möglicherweise unter einer Grunderkrankung leidet.
Besteht Verdacht auf eine bestimmte Grunderkrankung, können weitere Untersuchungen wie zum Beispiel die Abnahme einer Blutprobe stattfinden. Falls notwendig, findet die Überweisung an einen Facharzt statt.
Wie sieht die Behandlung von Hautausschlag aus?
Hat der Arzt die Ursache für die Hautausschläge im Gesicht herausgefunden, kann die Behandlung beginnen. Wurde der Ausschlag zum Beispiel durch eine Infektion ausgelöst, reicht es normalerweise aus, diese zu behandeln. Sind Bakterien für die Erkrankung verantwortlich, werden zumeist Antibiotika verabreicht, die den Keimen zu Leibe rücken. Handelt es sich dagegen um eine virale Infektion, erweisen sich die antibiotischen Arzneimittel allerdings als wirkungslos. Daher erfolgt in der Regel eine Therapie der Symptome wie beispielsweise Juckreiz oder Fieber.
Therapie von Herpes
Bei Herpes ist es wichtig, die entzündeten Bereiche nicht zu drücken oder an ihnen herumzupulen, weil dies zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führt. So können die Herpes-Viren in diesen Regionen mehrere Wochen überleben. Es gibt einige Cremes und Tabletten, die den Heilungsprozess fördern. In ihnen befinden sich die Arzneistoffe Aciclovir und Valaciclovir.
Behandlung von Akne
In den meisten Fällen sind bei Akne Behandlungen mit speziellen Cremes und Salben hilfreich. Zu ihren Inhaltsstoffen zählen Salicylsäure, Benzoylperoxid und Zink. Als sinnvoll gilt eine gesunde Ernährungsweise. In extremen Fällen müssen bei Akne auch antibiotische Arzneimittel verabreicht werden.
Therapie von Allergien
Vor der Behandlung einer Allergie, die für den Hautausschlag im Gesicht ursächlich ist, muss die auslösende Ursache vom Arzt erst einmal festgestellt werden. So fallen die allergischen Beschwerden je nach Allergen unterschiedlich aus. Das Ermitteln des Allergens kann durch spezielle Tests erfolgen. Hat sich der Auslöser gefunden, gilt es, ihn in Zukunft konsequent zu meiden. So besteht die Möglichkeit, dass er als Inhaltsstoff in verschiedenen Kosmetik- oder Hautpflegeartikeln vorkommt.
Auf den Produkten muss dann darauf geachtet werden, dass das Allergen in ihnen nicht enthalten ist, weil sonst erneut Hautausschläge drohen. Mitunter ist auch die Verordnung von antiallergischen Medikamenten wie Antihistaminika erforderlich. Gegen Neurodermitis lässt sich Kortison verabreichen. Im Falle des atopischen Ekzems wird zudem empfohlen, sich gesund zu ernähren und Stress zu vermeiden, da sonst weitere Neurodermitisschübe drohen.
Hautausschlag im Gesicht vorbeugen
In vielen Fällen braucht es gar nicht erst zu einem Hautausschlag im Gesicht zu kommen, wenn einige Vorbeugemaßnahmen beachtet werden. Besonders wichtig ist ein schonender Umgang mit der Haut. So gilt es, die körperliche Hygiene weder zu vernachlässigen, noch zu übertreiben. Die Haut sollte immer nur so viel Creme erhalten, dass sie geschmeidig und weich bleibt, aber ihre Fettproduktion nicht darunter leidet. Ebenso wichtig ist das Vermeiden von intensiver Sonneneinstrahlung. Zwischen 11 und 15 Uhr strahlt die Sonne am heftigsten. Daher ist es ratsam, sie in diesem Zeitraum zu meiden. Vor allem Kinder müssen unbedingt vor zu viel Sonne geschützt werden.