Wirtschaft & Finanzen

Keine Krankenversicherung: Was kann man tun?

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In verschiedenen Lebenslagen kann es passieren, dass man aus seiner alten Krankenversicherung herausfällt oder schlicht den Zeitpunkt verpasst hat, eine neue abzuschließen. Eine Krankenversicherung ist aber kein Luxus, sondern ein Muss. Dieser Artikel zeigt, wie man aus dieser Lage wieder herausfindet.

Wie schnell man seine Krankenversicherung verlieren kann

Häufig fallen Menschen aus ihrer Krankenversicherung, weil sich ein Wandel in ihrer Lebenssituation abzeichnet und sie nicht rechtzeitig reagiert haben oder nicht reagieren konnten. So kann es beispielsweise passieren, dass ein Student sein Studium abschließt (oder exmatrikuliert wird), aber nicht schnell genug einen Job findet, mit dem er die Krankenversicherungsbeiträge zahlen kann. Dann verstreichen ein paar Fristen – und schon hat der ehemalige Student keine Krankenversicherung mehr. Ohne Krankenversicherung zu leben ist tatsächlich möglich, auch wenn es in Deutschland theoretisch eine Pflicht zur Krankenversicherung gibt. Es ist aber selbst bei äußerst prekären Einkommenssituationen nicht ratsam.

Gerade Menschen mit niedrigeren Einkommen sind häufig höheren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Sie gehen zum Beispiel weniger häufig zu Vorsorgeuntersuchungen und können sich schlechter ernähren. Damit steigt ihr Risiko einer ernsthaften Erkrankung, die hätte verhindert werden können. Was also tun? Nun, es gibt eine Vielzahl an Krankenversicherungsmodellen, die auch für geringe Einkommen und prekäre Lebensverhältnisse geeignet sind. So lässt sich die sogenannte Europäische Krankenversicherung beispielsweise auch dann abschließen, wenn ein Schufa-Eintrag oder ähnliches eine geringe Bonität nachweist.

Darüber hinaus sind keine ärztlichen Atteste erforderlich – die Annahme in die Krankenversicherung ist garantiert. Die Beiträge richten sich – wie übrigens bei den meisten Krankenversicherungen – nach dem derzeitigen Einkommen und sind bei geringem finanziellen Spielraum dementsprechend niedrig. Es gibt also gerade in Europa keinen guten Grund, nicht krankenversichert zu sein.

Kann mich eine Krankenversicherung abweisen?

Wenn man der Pflicht zur Krankenversicherung nicht nachgekommen ist, darf einen die Krankenversicherung dafür trotzdem nicht abstrafen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind in Deutschland dazu verpflichtet, jeden Menschen wieder aufzunehmen. Private Krankenkassen wiederum dürfen es sich erlauben, Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen abzulehnen und müssen auch nicht nachweisen, warum sie das tun. Außerdem können sie ärztliche Atteste verlangen und dürfen Zuschläge berechnen, wenn ein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht.

An die Krankheit denken wir oft nicht, wenn wir gesund sind. Kaum sind wir jedoch krank, bestimmt die Krankheit zumeist den gesamten Alltag – selbst, wenn es sich nur um eine vermeintlich harmlose Erkältung handelt. Der europäische Raum glänzt weltweit durch ein sehr gutes Gesundheitsversicherungsnetz. Es ist nie zu spät, sich mit dem Thema Krankenversicherung zu beschäftigen und es ist auch keine Schande, ein Versäumnis wieder gut zu machen. Schließlich handelt es sich bei der Gesundheit um das Kostbarste, was man hat. Leider bemerken genau das viele Menschen erst, wenn diese Kostbarkeit sehr ernsthaft in Gefahr ist.

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