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Mythos: Sind Kichererbsen aus der Dose giftig?

kichererbsen aus der dose
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Manche Mythen halten sich über Jahrzehnte hinweg. Dazu gehört auch das Gerücht, dass Kichererbsen aus der Dose giftig sein sollen. Wir schauen nach, ob das Gerücht stimmt und was es mit dem Lebensmittel im Allgemeinen auf sich hat.

Bei Kichererbsen handelt es sich um Nutzpflanzen. Genauer gesagt um den Samen der Pflanze. Dabei gehört das Gewächs zu den sogenannten Schmetterlingsblütlern. Diese gehören zur Familie der Hülsenfrüchte. Kichererbsen wurden schon vor mehr als 2000 Jahren angebaut und verzehrt. Der komische Name der Nutzpflanze hat allerdings wenig mit dem gleichnamigen Wort „kichern“ zu tun. Das Wort leitet sich von „cicer“ ab, was frei übersetzt so viel wie Erbse bedeutet. Kichererbsen benötigen ein warmes Klima, daher stammen die hierzulande gekauften Kichererbsen meist aus Indien, Pakistan oder der Türkei.

Kichererbsen aus der Dose: Giftig oder nicht?

Wer Kichererbsen aus der Dose bevorzugt, kann das auch weiterhin tun. Denn der Mythos ist schlichtweg falsch. Allerdings sind rohe Kichererbsen gesundheitsschädlich. Grund dafür ist das enthaltene Phasin. Dieser Giftstoff kann die Darmflora erheblich schädigen. Unter Umständen kann es zu Schwellungen der Schleimhäute und Durchfall kommen. Das schädliche Enzym ist vor allem in der Schale und der Innenhaut enthalten. Entsprechend sollte man beides vor dem Verzehr entfernen. Wer seine Kichererbsen kocht oder einweicht, geht auf Nummer sicher. Denn gerade das Erhitzen der Kichererbse sorgt für eine Zerstörung des Giftstoffes. Da Kichererbsen aus der Dose entweder vorgekocht oder eingeweicht sind, kannst du sie mit einem ruhigen Gewissen verzehren.

Eine Hülsenfrucht mit vielen Vorteilen

Bei den kleinen Samen handelt es sich nicht nur um eine echte Delikatesse, sie sind zudem sehr gesund. Dabei stellen Kichererbsen eine wahre Proteinquelle dar, denn sie bestehen durchschnittlich aus 20 Prozent Eiweiß. Nebenbei verfügen sie über nicht geringe Anteile von Eisen, Zink und Magnesium. Der hohe Anteil an Kohlenhydraten macht die Kichererbsen zu einem hervorragenden Energielieferanten. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass die enthaltenen Kohlenhydrate erst im Darm abgebaut werden und unter Umständen Blähungen hervorrufen können.

Idealerweise kombiniert man Kichererbsen daher mit Fenchel, Kümmel oder Anis. Allerdings sind nicht nur die enthaltenen Nährstoffe der Kichererbse interessant. Studien ergaben, dass sich der Verzehr positiv auf verschiedene Krankheiten auswirkt. So reduzieren sie signifikant das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wirken sich außerdem positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.

kichererbsen
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So lagerst du Kichererbsen richtig

Bei Kichererbsen aus der Dose ist die richtige Lagerung denkbar einfach. Da die Kichererbsen vorgekocht sind, orientierst du dich einfach am aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Sollten die Kichererbsen in Einmachgläsern konserviert sein, empfiehlt es sich diese an einem kühlen und dunklen Ort aufzubewahren. Dafür bietet sich ein Keller oder eine Vorratskammer an. Allerdings ist es in unseren Breitengeraden nicht unüblich, getrocknete Kichererbsen im Handel vorzufinden. Diese stehen in Sachen Haltbarkeit den Kichererbsen aus der Dose in keiner Weise nach. Richtig gelagert, bleiben sie bis zu zwei Jahre genießbar.

Dafür sollten sie aber kühl, trocken und luftdicht gelagert werden. Wenn du planst deine Kichererbsen über mehrere Monate hinweg zu lagern, solltest du ihnen aber ab und an frische Luft gönnen. Das schützt vor Wurmbefall. Ob deine gelagerten Kichererbsen von Würmern befallen sind, erkennst du an kleinen schwarzen Löchern. Bei einem Wurmbefall sind diese auf der gesamten Kichererbse vorzufinden.

So gelingt die Zubereitung

Wenn du getrocknete Kichererbsen verwendest, solltest du unbedingt daran denken diese zu schälen. Außerdem solltest du sie mindestens 12 Stunden einweichen lassen. Wechsel dabei mehrmals das Einweichwasser und ersetze es durch neues. Salzen brauchst du das Wasser hingegen nicht. Um möglichst viel des schädlichen Phasin zu zerstören, solltest du die Kichererbsen vor dem Kochen nochmals gründlich abspülen. Im Anschluss musst du die Samen zwei Stunden lang kochen. Wenn du die Kichererbsen 24 Stunden einweichen lässt, verkürzt sich übrigens die Garzeit. Danach müssen die Kichererbsen nur noch rund 40 Minuten lang köcheln. Wenn du vorgekochte Kichererbsen aus der Dose verwendest, hast du es natürlich erheblich leichter. Diese können sofort weiterverarbeitet werden.

In diesen Gerichten darf die Kichererbse nicht fehlen

In arabischen und asiatischen Ländern gehören Kichererbsen zu den Grundnahrungsmitteln. Nicht ohne Grund, der dezent nussige Geschmack eignet sich für viele Gerichte. Bekannt sind sie vor allem als Hummus oder Falafel. Kichererbsen eignen sich aber auch hervorragend für Currys oder Eintöpfe jeglicher Art. Du kannst sie sogar in Salaten verwenden. Selbst zum Backen eignen sich die Hülsenfrüchte. So kannst du aus den Kichererbsen Mehl gewinnen, welches sich ideal zu Kuchenböden verarbeiten lässt.

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