Gesundheit & Medizin

Knubbel im Ohrläppchen: Ursachen und mögliche Behandlung

Knubbel Ohrläppchen
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Wer einen oder mehrere Knubbel im Ohrläppchen feststellt, kann das als beängstigend empfinden. Oftmals zeigen sich jedoch harmlose Auslöser dafür verantwortlich, die einfach behandelt werden können.

Knubbel im Ohrläppchen: Sind verstopfte Talgdrüsen schuld?

Ein spürbarer Knoten unter der Haut des Ohrläppchens kann durch verstopfte Talgdrüsen entstehen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Ausgang der Drüse von einem eingewachsenen Härchen oder abgestorbenen Hautzellen blockiert wird und der Talg sich nicht mehr auf der Haut verteilen kann. Er staut sich aus diesem Grund unter der Haut. In der Folge können Druckgefühle und spannende Haut auftreten. Ebenfalls möglich ist eine Entzündung. Diese erzeugt:

  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Schmerzen

Eine Behandlung ist vergleichsweise einfach durchführbar, sollte jedoch von einem Arzt durchgeführt werden. Die Haut wird geöffnet, sodass der Talg austreten kann. Besteht bereits eine Entzündung, muss eine entsprechende Therapie erfolgen. In der Regel reichen hierfür das Desinfizieren des betroffenen Hautbereichs und die Anwendung einer antibakteriellen Salbe oder einer Wundheilsalbe aus. Auch wenn es sich bei verstopften Talgdrüsen um einen harmlosen Auslöser für Knoten im Ohrläppchen handelt, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

ohren schmerzen
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Das Öffnen der Drüse sollte nicht selbst durchgeführt werden. Bei einer bestehenden Entzündung kann sich diese zudem ausbreiten und erhebliche Beschwerden auslösen. Hierzu gehören neben den bereits genannten Symptomen auch eine Schwellung der Lymphknoten hinter dem Ohr sowie eine Minderung des Hörvermögens. Auch wenn kein Schmerz empfunden wird, kann es sich bei dem Auslöser um eine verstopfte Talgdrüse handeln. In der medizinischen Fachsprache wird dieser Zustand als Atherom beziehungsweise Grützbeutel bezeichnet.

Entzündungen als Ursache

Durch kleine Verletzungen oder das Stechen eines Ohrlochs können Entzündungserreger in das Gewebe eindringen. Diese erzeugen eine Entzündung. Heilt die Haut oberflächlich ab, während ein entzündliches Geschehen stattfindet, kann sich ein Knoten bilden. Dieser besteht in der Regel aus geschwollenem Gewebe Wundflüssigkeit oder Eiter. Da die Flüssigkeiten nicht abfließen können, stauen sie sich an und erzeugen Wärme, Druck sowie Schmerzen. Zudem kann sich der Eiter deutlich unter der Haut abzeichnen. Das ist jedoch nicht in jedem Fall gegeben. Ebenso möglich ist es, dass sich ein Abszess bildet.

Auch hier ist wiederum ein Arztbesuch angeraten, um eine Verschlimmerung und ein Ausbreiten der Entzündung zu verhindern beziehungsweise einzuschränken. Eine Linderung der Schmerzen lässt sich zunächst durch Kühlen erreichen. Dennoch ist gerade bei einem Abszess zum einen das Öffnen der verkapselten Entzündung und zum anderen eine medikamentöse Therapie erforderlich.

Lipome und Tumore

Bei einem Lipom handelt es sich um eine Neubildung von Fettgewebe. Hat sich ausreichend Gewebe gebildet, wird es als Knubbel unter der Haut spürbar. Lipome sind gutartig und ungefährlich. Sie können mit zunehmender Größe jedoch Druck und Spannungsgefühle erzeugen, optisch störend wirken oder das Tragen von Ohrschmuck verhindern. Ebenso wie bei einer Zyste durch verstopfte Talgdrüsen ist eine Entfernung durch den Arzt möglich. Das Lipom wird hierbei herausgeschnitten. Der Eingriff ist einfach und kann in kurzer Zeit durchgeführt werden.

In seltenen Fällen kann es sich bei einem Knubbel im Ohrläppchen um einen Tumor handeln. Dabei werden ebenso neue Zellen gebildet, die gut- oder bösartig sind. Eine Entfernung mit anschließender Untersuchung des Gewebes ist angeraten, um das Risiko für ein erneutes Auftreten zu reduzieren oder gegebenenfalls weitere Behandlungsmöglichkeiten einleiten zu können.

Knubbel im Ohrläppchen: Welcher Arzt ist zuständig?

Bei Schwellungen, Schmerzen oder Knoten im Ohrläppchen sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden. Das gilt nicht nur dann, wenn das Gehör durch die Verhärtung oder den Knubbel beeinträchtigt wird. Auch bei einem ansonsten schmerzlosen Zustand und bei einer sehr kleinen Veränderung ist ein Besuch bei dem Spezialisten angeraten. Denn zum einen ist es für Laien sehr schwierig oder gar unmöglich, die genaue Ursache zu erkennen und beispielsweise ein Lipom von einem Atherom zu unterscheiden.

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Zum anderen sollte eine Therapie frühzeitig erfolgen. Hierdurch lassen sich Entzündungen frühzeitig und damit in kürzerer Zeit ausheilen. Zudem gestaltet sich ein eventuell notwendiger Eingriff zum Herausschneiden einer Wucherung einfacher und auch hier erfolgt die Heilung schneller.

Wie gestalten sich Untersuchung und Behandlung bei einem Knubbel im Ohrläppchen?

Der HNO-Arzt kann oftmals bereits durch das Ansehen und Abtasten des Knotens eine Diagnose stellen und die entsprechende Therapie planen. Abhängig von der Ursache und dem aktuellen Zustand kann eine Öffnung der Zyste oder eine Entfernung des Lipoms angeraten sein. In einigen Fällen bietet es sich hingegen an, zunächst medikamentös vorzugehen und damit die Entzündung und Schwellung zu reduzieren.

Wichtig ist es, den Anweisungen des Arztes zu folgen. Dazu kann beispielsweise der Verzicht auf Ohrschmuck, Kühlung und Desinfektion sowie das Auftragen einer Salbe gehören. Betroffene sollten auf Sauberkeit achten und Reizungen vermeiden. Einflüsse wie Parfüm, kosmetische Lotionen oder Haarspray sind dringend von dem ungeschützten Ohrläppchen fernzuhalten. Denn die enthaltenen Substanzen könnten die Heilung verzögern und den Zustand verschlimmern.

Lassen sich Knoten verhindern?

Eine Vorbeugung ist nicht in jedem Fall möglich. Bei vorhandenen Ohrlöchern kann jedoch auf Sauberkeit geachtet werden. Das gilt sowohl für das Stechen als auch den Ohrschmuck. Ein regelmäßiges Abtasten hilft zudem dabei, Knubbel im Ohrläppchen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

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