Gesundheit & Medizin

Pastrami in der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?

Pastrami
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Pastrami ist eine geräucherte Wurst, die gerne als Aufschnitt gegessen wird. Durch ihr rotes Aussehen ist es jedoch für viele Mütter fraglich, ob sie die Wurst während der Schwangerschaft essen dürfen. Dabei muss nicht nur auf das eigene Wohlbefinden, sondern auch auf das des Kindes geachtet werden. Nicht jedes Lebensmittel ist gut verträglich. Einige wirken sich sogar negativ auf die Gesundheit der Mutter und des Babys aus. Was genau hinter Pastrami steckt und ob es während einer Schwangerschaft ratsam ist, sie zu sich zu nehmen, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Darf Pastrami in der Schwangerschaft gegessen werden?

Pastrami ist nicht gebraten oder gekocht. Das Fleisch wird in der Regel roh verzehrt und wird nur durch Gewürze und die Salzlake verfeinert. Rohes Fleisch ist bekanntlich ein Gesundheitsrisiko, vor allem in der Schwangerschaft. Normalerweise sollte es beim Verzehr von Pastrami keine Probleme geben, da viele Keime schon durch das Pökeln abgetötet werden. Jedoch ist das Risiko trotzdem noch da, dass sich Krankheitserreger im Fleisch befinden können. Für die Mutter ist dies zwar unbedenklich, aber für das Kind kann es zu Folgeschäden und Problemen führen.

Es gibt auch einige Pastrami-Sorten, die gekocht oder gebraten sind. Beim Kauf sollte genauestens auf die Verpackungsangabe oder die Hinweise vom Fleischer geachtet werden. Wenn Pastrami durchgegart ist, dann gibt es keine Probleme und die Wurst kann ohne Bedenken verzehrt werden. Hier sollten mindestens 70 Grad Celsius erreicht werden, damit auch sichergestellt wird, dass alle Keime abgetötet sind. Jedoch ist nur das geräucherte Pastrami die wahre Wurst. Die anderen Sorten werden nur selten verzehrt.

Grundlegende Informationen zur geräucherten Wurst

Pastrami kommt ursprünglich aus der rumänischen und jüdischen Küche des 19. Jahrhunderts. Die Herstellung wurde durch Immigration über den Atlantik gebracht. Mittlerweile ist es vor allem in den USA beliebt, genauer gesagt aus New York City, wo es schon viele Jahrzehnte zu einem der beliebtesten Street-Food-Gerichte zählt. Dort ist das berühmte Katz’ Deli zuhause, das Pastrami in verschiedenen Gerichten verarbeitet. Dabei wird es traditionell als Sandwich zwischen zwei Roggenbrotscheiben, Gewürzgurken und etwas Senf serviert.

geschnittene pastrami
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Pastrami selbst ist dabei geräuchertes, gewürztes und gepökeltes Rindfleisch, das aus der Schulter oder der Brust geschnitten wird. Dabei wird es in den meisten Fällen roh serviert und durch all die Gewürze länger frisch gehalten. Als Gewürze werden hier vor allem Pfeffer, Muskat, Knoblauch und Paprika verwendet. Zum Pökeln wird das Fleisch in einer Salzlake eingelegt, um es länger haltbar zu machen. In Deutschland findet man Pastrami vornehmlich nur auf Nachfrage an der Fleischtheke. Selten gibt es Hersteller, die direkt abgepackte Wurstscheiben anbieten. Die Wurst ist überall als gewürzt und geräuchert ausgeschildert und dient als Brotaufschnitt.

Welche Stoffe im Pastrami können in der Schwangerschaft schädlich sein?

Normalerweise ist es ratsam, in der Schwangerschaft Fleisch zu essen. Die Eiweiße, das Eisen und Vitamin B12 sind wichtig für die Entwicklung des Kindes. Kaum ein anderes Lebensmittel wird diese Nährstoffe liefern können. Sie sind ebenfalls im Pastrami enthalten, egal ob nur geräuchert oder auch durchgebraten. Es gibt jedoch Stoffe, die sich vor allem im rohen Fleisch wiederfinden lassen, darunter auch in Pastrami. Dazu zählen einerseits Listerien, die in der Schwangerschaft sehr schädlich für das noch ungeborene Kind sein können. Es lässt sich in eigentlich allen rohen Lebensmittel finden und ist normalerweise nicht schädlich für erwachsene Menschen.

Bei Schwangeren kann Listerien aber zum Kind gelangen und dabei zu einer Reihe von Problemen und Krankheiten führen. Einerseits erhöht Listerien das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt. Andererseits steigert es die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten, wie etwa eine Hirnhautentzündung oder eine Lungenentzündung beim Baby. Ein weiterer Schädling, der sich in rohen Produkten versteckt, ist der Toxoplasmose-Parasit. Auch Toxoplasmose ist normalerweise nicht schädlich für einen erwachsenen Menschen und fällt in den meisten Fällen nicht auf. Aber bei ungeborenen Kindern kann schon ein kleines Infektionsrisiko zu schweren Folgen führen.

toxoplasmose
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Toxoplasmose steigert das Risiko für eine Früh- oder Fehlgeburt, begünstigt auch Fehlstellungen und Missbildungen des Kindes. Wenn die Mutter bereits einmal an Toxoplasmose erkrankt ist, hat sie Antikörper gebildet. Diese machen sie und das Kind zwar immun und können über einen Test nachgewiesen werden, jedoch sollte das Risiko dennoch nicht eingegangen werden. In Pastrami und allgemein in roher Wurst gibt es trotzdem noch die Gefahr von Listerien. Beide Erreger werden aber bei der Erhitzung von über 70 Grad abgetötet, woran es kein Risiko beim Verzehr mehr gibt. Sie sollten auch nicht in Panik geraten, wenn doch einmal eine rohe Scheibe Pastrami gegessen wurde. Die Wahrscheinlichkeit der Erreger ist sehr niedrig und die Lebensmittel werden aktiv vor dem Verkauf überprüft.

Unser Fazit

Es ist nicht ratsam, rohe Pastrami während der Schwangerschaft zu essen. Zwar ist das Risiko für eine Infektion durch Listerien oder Toxoplasmose verschwindend gering, eine Krankheit kann trotzdem auftreten. Wenn Sie Pastrami zu sich nehmen möchten, sollten Sie es vorher für ein bis zwei Minuten über 70 Grad erhitzen, damit die Erreger abgetötet werden. Danach ist es kein Problem mehr, Pastrami zu essen. Auf einem Pastrami-Sandwich sollten natürlich auch die anderen Zutaten überprüft werden. Brot und Senf stellen kein Risiko dar. Frische Gurken sollten vorher abgewaschen werden, damit Rückstände entfernt werden. Danach können Sie ein leckeres Pastrami-Sandwich mit erhitztem Pastrami genießen.

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