Bei Sherry handelt es sich um einen spanischen verstärkten Weißwein. Er unterliegt einem speziellen Reifeprozess. Die Bezeichnung Sherry entstammt dem maurischen Namen „Sherish“, mit dem die spanische Stadt Jerez de la Frontera bezeichnet wurde. Durch englische Handelsfirmen erlangte der Sherry auf der ganzen Welt Bekanntheit.
Weil der Sherry in einem besonderen Herstellungsverfahren entwickelt wird, besitzt er ein typisches Aroma, das dem von Walnüssen oder Haselnüssen ähnelt. Beinahe sämtliche Sherrys entstehen aus einem trockenen Weißwein, der der Palomino-Traube entstammt. Ist dieser Wein komplett gegärt, versetzt man ihn mit Branntwein. Dabei kommt es zu 11 bis 15,5 Volumenprozent Alkohol. Anschließend findet seine Ausreifung in Fässern, die zu vier Fünfteln gefüllt sind, an der Luft statt. Auf dem jungen Wein entsteht ein Teppich aus Florhefe. Diese bewahrt ihn vor dem Oxidieren. Der Zucker des Weins vergärt beinahe komplett. So kommt es, dass die Sherrys zunächst trocken sind.
Während seiner Fassreife erfolgt das Verschneiden des Sherrys aus verschiedenen Jahrgängen. Bei Sherry besteht eine geschützte Herkunftsbezeichnung. So darf der Name „Sherry“ ausschließlich für Weine Verwendung finden, die aus Jerez de la Frontera, El Puerto de Santa Maria oder Sanlucar de Barrameda stammen.
Ersatz für Sherry: Welche Alternativen gibt es?
Aus verschiedenen Gründen kann ein Ersatz für Sherry vonnöten sein. So zum Beispiel, wenn einmal kein Sherry im Hause ist, aber ein bestimmtes Rezept zubereitet werden soll. Besonders in asiatischen Rezepten kommt Sherry häufig vor. Daher kann es sinnvoll sein, stets eine Flasche Sherry auf Vorrat zu lagern, wenn oft Gerichte mit dem Likörwein zubereitet werden. Manchmal wird auch eine alkoholfreie Variante benötigt, sodass nach einem Ersatz zu suchen ist. Mitunter kommt der Sherry auch ganz unerwartet in einem Rezept vor. Vor allem trockener Sherry findet sich in Rezepten für Suppen, Eintöpfe, Saucen oder Desserts. Dort kann er ein wichtiges Element für das Aroma darstellen. Es gibt jedoch einige sehr gute Alternativen für den Sherry.
Alkoholische Alternativen zum Sherry
Es gibt einige lecke alkoholische Alternativen für Sherry. Wir haben eine kleine Auswahl der beliebtesten Produkte zusammengestellt:
Madeira
Als Madeira wird ein portugiesischer Wein bezeichnet, der der gleichnamigen Insel entstammt, die auch als Blumeninsel bekannt ist. Der Madeira-Wein wird dort bereits seit dem 15. Jahrhundert angebaut. Ab dem 18. Jahrhundert erfolgte durch britische Geschäftsleute der Export nach Europa. Madeira ist ein Likörwein oder Starkwein, der sich ausgezeichnet als Ersatz für trockenen Sherry eignet. Er lässt sich im Verhältnis 1:1 verwenden.
Trockener Wermut
Zu den besten Alternativen für Sherry gehört trockener Wermut. Vor allem bei Suppen und Saucen stellt der Wermut einen delikaten Ersatz für den Sherry dar. Anstelle von Sherry kann der Wermut im Verhältnis 1:1 verwendet werden.
Trockener Weißwein
Bei Rezepten, in denen der Sherry eine nicht ganz so bedeutende Rolle spielt, kann auch auf einen trockenen Weißwein zurückgegriffen werden. Die Speise erhält dadurch einen säuerlichen und fruchtigen Geschmack.
Roseewein
Ebenfalls ein passender Sherryersatz ist Roseewein. Dabei lässt sich der spanische Likörwein genauso ersetzen wie mit einem Weißwein.
Rotweinessig
Rotweinessig als Ersatz für Sherry sollte lieber in kleinen Mengen zur Geltung kommen. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Rotweinessig mit einem Teelöffel Hühner- oder Gemüsebrühe zu kombinieren. Auf diese Weise bildet sich ein Aroma, das ebenso reichhaltig und komplex wie das von trockenem Sherry ist.
Milder Rotwein
Bei manchen Rezepten eignet sich auch ein milder Rotwein als Alternative zu Sherry. Dabei wird der Rotwein genauso als Ersatz eingesetzt wie Weißwein.
Alkoholfreie Alternativen
Wird ein asiatisches Rezept mit Sherry zubereitet, ohne jedoch Alkohol verwenden zu wollen, kommen ebenfalls einige gute Alternativen in Betracht. Dazu zählen:
Apfelessig
Als ausgezeichneter alkoholfreier Ersatz für den spanischen Likörwein gilt Apfelessig. Muss etwas mehr, als für trockenen Sherry empfohlen ist, verwendet werden, gilt es darauf zu achten, dass der Flüssigkeitsgehalt an anderen Stellen des Rezepts reduziert wird.
Ungesüßter Apfelsaft
Auch ungesüßter Apfelsaft kommt als Ersatz für Sherry infrage. Soll für das Menü kein Cream Sherry zur Anwendung gelangen, sondern lieber die Sherry-Sorten Manzanilla oder Fino, besteht zudem die Option, die Hälfte des Apfelsaftes mit einer milden Gemüsebrühe zu kombinieren. Bei Bedarf kann zudem etwas mit Apfelessig nachgesäuert werden.
Vanilleextrakt
Vor Desserts, in denen sonst Sherry zum Einsatz gelangt, eignet sich Vanilleextrakt ausgezeichnet als Ersatz für den spanischen Likörwein. Der Vanilleextrakt schmeckt süßer als Sherry, fällt jedoch ähnlich komplex aus wie bei Kuchen oder einer Sauce.
Ungesüßter Pflaumensaft
Pflaumensaft, der nicht gesüßt ist, stellt eine schmackhafte Alternative für Sherry dar, wenn eine dunkle Sauce zubereitet wird.
Sherry Ersatz: Unser Fazit
Einen schmackhaften Ersatz für Sherry zu finden, stellt also kein großes Problem dar. Dies gilt sowohl für alkoholische als auch für alkoholfreie Alternativen. Manchmal muss die eine oder andere Variante erst einmal ausprobiert werden.