Gesundheit & Medizin

Warum keine Haferflocken bei Fructoseintoleranz?

haferflocken
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Normalerweise sollten so gesunde Dinge wie Haferflocken oder Obst auf jedem Speiseplan stehen. Bei vielen ist das aber aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten nicht möglich. Gerade Menschen mit Fructoseintoleranz müssen sich entsprechend einschränken. Wir zeigen dir, warum du Haferflocken bei einer Fructoseintoleranz meiden solltest, und geben dir wertvolle Tipps zur sonstigen Ernährung.

Schädlich oder nicht: Warum sollte man bei einer Fructoseintoleranz keine Haferflocken essen?

Grundsätzlich sind Haferflocken bei einer Fructoseintoleranz nicht verboten. Allerdings sollte man die kleinen Flocken nur in Maßen konsumieren. Denn Haferflocken sind zwar gesund, führen aber oft zu Blähungen und einem Völlegefühl. Da Menschen mit einer Fructoseintoleranz häufig über die gleichen Symptome klagen, kann sich dieses noch potenzieren. Daher sollte man sich vorsichtig an das Getreide herantasten. Wer es allerdings verträgt, hat Glück. Denn bei Haferflocken handelt es sich um ein echtes „Wunderkorn“.

Das Vollkornprodukt ist glutenarm und reich an vielen verschiedenen Mineralien. So enthalten Haferflocken beispielsweise Magnesium, Eisen, Zink und viele wichtige Vitamine. Zusätzlich verfügen Haferflocken über den Ballaststoff Beta-Glucan, der den Cholesterinwert senkt und die Glucose im Blut reduziert. Wenn man sich aber für Haferflocken entscheidet, sollte man auf Süßstoffe und Honig verzichten. Beide verfügen über Inhaltsstoffe, die bei einer Fructoseintoleranz schädlich sein können.

Fructoseintoleranz: Was ist das überhaupt?

Hinter einer Fructoseintoleranz verbirgt sich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Im Gegensatz zur landläufigen Annahme ist es also keine Allergie. Aufgrund eines fehlenden Proteins kann Fruktose, auch bekannt als Fruchtzucker, nicht richtig verdaut werden. Das kann unangenehme Folgen haben. Im Normalfall wird Fruktose nämlich über die Dünndarmschleimhaut resorbiert. Bei der Fructoseintoleranz ist das nicht der Fall. So gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm. Hier wird er bakteriell zersetzt und kann ernsthafte Symptome hervorrufen.

Fructoseintoleranz
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Welche Symptome treten auf?

Typische Symptome einer Fructoseintoleranz sind Blähungen und Bauchschmerzen. Allerdings kann die Nahrungsmittelunverträglichkeit auch Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und ein Völlegefühl verursachen. Dabei treten die Beschwerden meist eine Stunde nach dem Verzehr auf. Allerdings muss nicht immer eine Intoleranz dahinterstecken. Denn der menschliche Körper kann Fruchtzucker im Allgemeinen nur bedingt verstoffwechseln. Daher sind Beschwerden nach eine größeren Dosis Fruktose vollkommen normal. Wer allerdings auch bereits bei kleineren Portionen Symptome verspürt, sollte einen Arzt konsultieren.

Gibt es einen Test für die Fructoseintoleranz?

Tatsächlich kann man eine Fructoseintoleranz durch ein Messverfahren diagnostizieren. Möglich macht das ein Atemtest. Hierbei wird der Wasserstoffgehalt der Atemluft beim Ausatmen gemessen. Denn bei dem Abbau der Fruktose im Darm entstehen Gase, unter anderem Wasserstoff. Daher kann eine Vergleichsmessung, vor und nach der Einnahme von Fruktose, einen Nachweis erbringen. Die Untersuchung ist dafür aber sehr zeitaufwendig. Du solltest knapp 3 Stunden dafür einplanen. Außerdem musst du damit rechnen, dass du die Kosten selbst tragen musst. Nicht jede Krankenkasse übernimmt die Kosten eines Tests.

Haferflocken & Co.: Was muss bei der Ernährung beachtet werden?

Wer unter einer Fructoseintoleranz leidet, muss seinen Ernährungsplan umkrempeln. Dabei kann es mitunter frustrierend sein, sich einschränken zu müssen. Sei aber unbesorgt, solltest du unter einer Intoleranz leiden. Wir geben dir wichtige Tipps und zeigen, welche Lebensmittel du auf jeden Fall zu dir nehmen kannst.

Getreideprodukte

Auf das klassische Brot sollte mitunter verzichtet werden. Denn viele Brotsorten enthalten Inhaltsstoffe, die denkbar ungeeignet für Menschen mit einer Fructoseintoleranz sind. Gerade Sandwichtoasts werden häufig nicht vertragen. Unbedenklich sind beispielsweise Vollkornprodukte. Auch Müsli ist in Ordnung, allerdings solltest du dieses lieber selbst zusammenstellen. Die fertigen Mischungen enthalten vielfach Nahrungsmittel, die bei einer Fructoseintoleranz tabu sind.

getreideprodukte
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Milchprodukte

Bei den Milchprodukten gibt es eine ganze Reihe von Dingen, auf die du verzichten muss. Logischerweise musst du auf alle Milchprodukte verzichten, die einen Fruchtzusatz aufweisen. Deshalb fallen die meisten Joghurtsorten raus. Es lohnt sich allerdings genauer hinzuschauen oder im Biomarkt einzukaufen. Denn mitunter gibt es Produkte, ohne Fruchtzucker zu kaufen.

Gemüse

Bei dem Gemüse musst du nicht ganz so aufpassen. Im Grunde ist alles bekömmlich. Wirklich meiden solltest du einzig Gemüse mit einem hohen Säureanteil. Besonders bekömmlich sind beispielsweise Blattsalate, Chicorée und Spinat. Außerdem sind Spargel und Salatgurken besonders magenfreundlich.

Fisch und Fleisch

Bei Fisch und Fleisch gibt es grundsätzlich keine Probleme. Du solltest jedoch darauf achten, dass die Waren möglichst nicht eingelegt oder mariniert sind. Hier verstecken sich vielfach Zusätze, die schädlich sein können. Eier stellen überhaupt kein Problem dar und können ohne Problem verzehrt werden.

Getränke

Auch bei der Getränkeauswahl solltest du genauer hinschauen. Gerade süße Getränke enthalten nämlich Mais-Sirup. Dieser sollte gemieden werden. Dass Fruchtsäfte und Tees nicht möglich sind, versteht sich von selbst. Allerdings sollte man auch auf Wein und Sekt verzichten. Bier ist hingegen in Maßen erlaubt.

verschiedene soft getränke
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Wie sieht es bei einer Fructoseintoleranz neben Haferflocken mit Obst aus?

Wer jetzt glaubt, dass man bei einer Fructoseintoleranz komplett auf Obst verzichten muss, der irrt gewaltig. Du musst einzig zu dem richtigen Obst greifen. Dabei kommt es auf das Fructose-Glukose-Verhältnis an. Traubenzucker begünstigt nämlich die Verwertung von Fruchtzucker. Daher werden Obstsorten mit einem hohen Traubenzuckeranteil besser vertragen. Hier bieten sich beispielsweise Honigmelonen, Papaya oder Bananen an. Auf Obstsorten wie Äpfel, Birnen oder Kirschen sollte man hingegen verzichten. Wer im Sommer trotzdem ein paar Kirschen naschen möchte, sollte Traubenzucker über das Obst streuen. Dadurch können die Früchte unter Umständen bekömmlicher werden.

Das richtige Frühstück bei einer Fructoseintoleranz

Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit kann gerade das Frühstück zur Qual werden. Viele Betroffene sind ratlos, was am Morgen auf den Teller kommen soll. Damit es dir nicht so ergeht, haben wir ein paar Tipps für dich zusammengefasst.

  • Pfannkuchen: Dabei handelt es sich um eine wahre Alternative zu Brot und Brötchen. Denn Pfannkuchen lassen sich sowohl süß als auch herzhaft zubereiten. Zudem ist die Herstellung denkbar einfach. Du brauchst einzig Mehl, Eier und Milch. Gerade wenn du dich für die herzhafte Variante entscheidest, kannst du auf einen üppigen Belag zurückgreifen. Du kannst zum Beispiel Schinken, Lachs oder Frischkäse nehmen.
  • Avocados: Avocados eignen sich super fürs Frühstück. Wenn du diese klein schneidest, kannst du daraus einen Salat machen. Außerdem kannst du sie auch zu einer Paste verarbeiten. Die schmeckt auch in Verbindung mit einem Pfannkuchen.
  • Eier: Der Frühstücksklassiker ist besonders beliebt bei Menschen mit einer Fructoseintoleranz. Denn du kannst dein Frühstücksei ohne schlechtes Gewissen genießen und das in jeder erdenklichen Form. Egal ob als Rührei, Spiegelei oder Omelette: alles kein Problem.

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