Gesundheit & Medizin

Was kann passieren wenn man nach Gebärmutterentfernung zu schwer hebt?

Schmerzen nach Gebärmutterentfernung
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Nach wie vor zählt die Gebärmutterentfernung bei Frauen zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen. Jede sechste Frau mit über 60 Jahren hat laut RKI (Robert-Koch-Institut) solch eine Operation bereits hinter sich. Die Betroffenen vertragen eine Hysterektomie dank moderner Operationstechniken meistens gut und können ihr Leben bald wieder aktiv weiterführen. Dennoch sollte dieser Eingriff ernst genommen und einige Schutzmaßnahmen beachtet werden.

Nach einer Gebärmutterentfernung unbedingt schonen und nicht schwer heben

Viele Patientinnen, die eine Hysterektomie hinter sich haben, stellen sich die Frage, wie lange die Erholung andauert. Frauen dürfen im Normalfall, abhängig von der Operationsmethode, zwischen dem 3. und 6. Tag nach der Operation die Klinik wieder verlassen. An erster Stelle steht jetzt die Schonung. In der ersten Woche bedeutet das, den Körper nicht zu überfordern und sich zu schonen, besonders bei noch auftretenden Schmerzen. Nach einer Gebärmutterentfernung können in den ersten Tagen noch leichtere Blutungen auftreten, das ist völlig normal.

Von Tampons ist allerdings jetzt abzuraten, da sonst die Gefahr besteht, sich zu infizieren. Während der ersten vier Wochen kann es zu einer Absonderung von Wundflüssigkeit (Wundsekretion) kommen. Hier ist es ratsam, Binden zu verwenden, um die Flüssigkeit aufzufangen. Es ist wichtig, die Binden regelmäßig zu wechseln. Wenn sich die Patientin fit genug fühlt, kann sie nach ca. einer Woche beginnen, spazieren zu gehen und die Intensität allmählich steigern.

Es ist auch gestattet und ratsam, kleinere Touren mit dem Fahrrad auf geraden Strecken zu unternehmen. Durch Bewegung wird die Durchblutung gefördert, wodurch der Genesungsprozess positiv beeinflusst wird. Zudem trägt körperliche Betätigung dazu bei, dass die Stimmung gesteigert wird, da dies die Glückshormon-Produktion anregt. Die Bewegung an der frischen Luft hat noch weitere angenehme Effekte. Untersuchungen zeigen, dass durch den Aufenthalt in großen Parks oder im Wald unter Bäumen Stresshormone reduziert werden. Das wiederum ist gut für die seelische Balance.

Keinesfalls schwer heben nach einer Gebärmutterentfernung

Auch wenn einige Aktivitäten nach dem Eingriff sehr wohltuend sind, gibt es dennoch eine wichtige Einschränkung: Anstrengende Tätigkeiten sollten vermieden werden. Bis zu sechs Wochen nach dem Eingriff dürfen Lasten, welche fünf Kilo überschreiten, nicht gehoben werden, da dies den Heilungsprozess immens beeinträchtigen kann. Leistungssport ist ebenso tabu. Bei einer Bauchoperation ist es sogar empfehlenswert, so lange damit zu warten, bis die Wunde komplett geheilt ist. Baden oder Schwimmen sollte ebenfalls für einen Zeitraum von ca. sechs Wochen nach dem Eingriff gemieden werden. Es wird geraten, nach der OP mit Geschlechtsverkehr wenigstens vier Wochen lang zu warten.

frau schont sich
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Wann darf der Körper wieder belastet werden?

Wenn die Gebärmutterentfernung aufgrund einer gutartigen Erkrankung durchgeführt wurde, sind betroffene Frauen in den meisten Fällen nach sechs Wochen wieder völlig belastbar. Es handelt sich bei gutartigen Erkrankungen oft um Myome, also Muskelknoten, die gutartig sind und eine Entfernung der Gebärmutter erforderlich machen. Liegen Komplikationen wie beispielsweise Verletzungen von Gefäßen oder Wundheilungsstörungen vor, kann sich die Genesung jedoch deutlich länger hinziehen.

In der Regel raten Gynäkologen zusätzlich zu einer Physiotherapie zur Stärkung des Beckenbodens, da er durch die Operation geschwächt sein kann. Dadurch kann auch eine Harninkontinenz, eine eventuelle Nebenwirkung der Hysterektomie gemildert werden. Wenn der Eingriff aufgrund einer Krebserkrankung durchgeführt wurde, muss die Patientin in der Regel intensiver betreut werden. Betroffenen wird häufig eine Rehabilitationsmaßnahme angeboten, um sich körperlich bald wieder zu erholen und um die schwere Krankheit emotional besser zu verarbeiten.

Was sind die Folgen einer Gebärmutterentfernung?

Wenn eine Gebärmutterentfernung krebsbedingt war, können auch seelische Belastungen auftreten. Insbesondere für jüngere Frauen vor den Wechseljahren bedeutet die Hysterektomie, dass sie keine Kinder mehr bekommen können. Selbst bei Frauen, die schon Kinder haben oder auch keine Weiteren möchten, löst dies oft Trauer aus. Zudem bleibt die Menstruation aus.

Durch die Entfernung der Gebärmutter kann die Durchblutung der Eierstöcke in den Monaten darauf beeinträchtigt werden und zu einem frühzeitigen Einsetzen der Wehen führen. Wenn die Eierstöcke ebenso entfernt werden müssen, wird in diesen Organen die Hormonproduktion sofort gestoppt. Das heißt, dass unabhängig vom Alter der Frau eine abrupte Einsetzung der Wechseljahre erfolgt. Dies kann mit unterschiedlichen Beschwerden wie Nervosität, Schlafstörungen, Hitzewallungen, depressive Verstimmung, Herzrasen, Gewichtszunahme oder Haarausfall einhergehen. Die Symptome treten unmittelbar nach dem Eingriff auf, anstatt schleichend zu beginnen.

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