In den meisten Fällen wird eine Angina tonsillaris (Mandelentzündung) mit Antibiotika behandelt. Manchmal kommt es allerdings trotz Antibiotika-Therapie zu einem Rückfall.
Angina Rückfall nach Einnahme von Antibiotika? Grundlegende Informationen zur Entzündung
Von einer Angina tonsillaris sprechen Mediziner, wenn sich die Gaumenmandeln (Tonsillen) entzünden. Die Betroffenen leiden dann unter Halsschmerzen und Beschwerden beim Schlucken. Besonders betroffen von einer Angina sind Kinder zwischen 6 und 12 Jahren. So zählt die Angina tonsillaris zu den am häufigsten vorkommenden Erkrankungen im Kindesalter.
Die möglichen Ursachen
Auslöser für eine Tonsillitis sind in den meisten Fällen Streptokokken-Bakterien wie Streptococcus pyogenes. Sie rufen Entzündungen an den Mandeln sowie an den Schleimhäuten des Rachens hervor. Die Symptome bei einer Streptokokken-Angina fallen meist schwerer aus als bei einer Mandelentzündung durch Viren. Bei Streptokokken handelt es sich um unbewegliche, kugelförmige Bakterien, von denen keine Sporen gebildet werden. Bekannt sind etwa 60 Arten an Streptokokken. Die Art, die eine klassische Angina verursacht, trägt die Bezeichnung Streptococcus pyogenes. Dagegen sind andere Streptokokken-Spezies für gesunde Menschen keine Gefahr und siedeln in unterschiedlichen Körperregionen wie Rachen, Mund und Darm.
Welche Symptome treten bei einer Streptokokken-Angina auf?
Bei einer Angina tonsillaris kommt es zu typischen Beschwerden wie Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die sich in wenigen Stunden verschlimmern. Außerdem röten sich die Gaumenmandeln und schwellen an. Ebenso bildet sich Eiter in Form von weißen oder gelben Punkten auf den Mandeln. Als typisches Symptom der Angina gilt ein unangenehmer Mundgeruch. Die Mandelentzündung kann sowohl mit als auch ohne Fieber auftreten. Hinzu kommt meist Abgeschlagenheit.
Den Unterschied zwischen einer bakteriellen und einer viralen Angina zu erkennen, ist nicht immer leicht. Die Ärzte können die Infektion durch bestimmte Kriterien abschätzen. Kommt es zu Fieber über 38 Grad Celsius, vergrößerten und belegten Gaumenmandeln, schmerzenden und geschwollenen Lymphknoten und liegt kein Husten vor, handelt es sich bei 50 bis 60 Prozent aller Krankheitsfälle um eine Streptokokken-Tonsillitis.
Mögliche Komplikationen durch eine Streptokokken-Angina
In manchen Fällen kann eine Streptokokken-Angina auch Komplikationen nach sich ziehen Dazu gehört zum Beispiel rheumatisches Fieber. Dieses zählt zu den Autoimmunreaktionen und wird durch Zellbestandteile der Streptokokken ausgelöst. Beim rheumatischen Fieber kommt es zu Fieber, rötlichem Hautausschlag und Gelenkentzündungen. Ebenso ist eine Herzentzündung im Bereich des Möglichen. Als weitere denkbare Komplikation kommt eine akute Poststreptokokken-Glomerulonephritis, eine Entzündung der Nierenkörperchen, in Betracht. Bemerkbar macht sie sich durch Schmerzen an den Flanken, weniger Wasserlassen, Bluthochdruck, der mit Kopfschmerzen einhergeht sowie kleine Blutbeimischungen im Urin.
Angina Rückfall: Behandlung mit Antibiotika
Diagnostiziert der Arzt eine Streptokokken-Angina, werden in der Regel Antibiotika wie das Breitbandantibiotikum Amoxicillin verordnet. Liegt eine Unverträglichkeit gegen dieses Antibiotikum vor, können auch andere Antibiotika wie Erythromycin oder Cefadroxil zum Einsatz gelangen. Eine Therapie mit Antibiotika macht jedoch nur Sinn, wenn die Infektion auch tatsächlich von Bakterien verursacht wird. Sind dagegen Viren die Krankheitsauslöser, bleiben die Antibiotika wirkungslos. Es besteht sogar das Risiko, dass dann eine Resistenz gegen das Antibiotikum entsteht.
Mittlerweile führen die Ärzte auch eine verzögerte Antibiotikagabe durch. Dabei löst der Patient das Rezept für das Antibiotikum erst nach drei Tagen ein, wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder sogar verschlimmern. Normalerweise bessern sich die Beschwerden durch das Antibiotikum schon innerhalb von 24 Stunden. Manchmal verschwinden sie sogar völlig. Allerdings zeigen sich mitunter nach der Antibiotikatherapie nach einigen Tagen oder Wochen erneut Symptome und es kommt zu einem Rückfall.
Mögliche Ursachen für einen Angina-Rückfall nach Antibiotika Einnahme
Manche Patienten setzen die Antibiotika bereits ab, wenn die erste Besserung der Beschwerden eintritt. Die Antibiotika müssen jedoch solange eingenommen werden, wie es der Arzt verordnet hat. So besteht die Möglichkeit, dass im Körper immer noch schädliche Bakterien vorhanden sind, die dann eine Resistenz gegen das Antibiotikum entwickeln. Grundsätzlich ist es bei jeder Gabe von Antibiotika möglich, dass resistente Bakterienstämme entstehen. Aus diesem Grund sollten bei einer Angina antibiotische Medikamente nicht zur Prophylaxe verabreicht werden, sondern nur dann, wenn auch tatsächlich eine bakterielle Infektion besteht.
Sind Antibiotika bei einer Streptokokken-Angina wirklich immer sinnvoll?
Unter den Medizinern kommt mittlerweile die Frage auf, ob eine Therapie mit Antibiotika tatsächlich immer sinnvoll ist. So leiden kanadischen Studien zufolge zwischen 85 und 95 Prozent aller Patienten, die aufgrund von Halsschmerzen einen Arzt konsultieren, an einem viralen Infekt. Die Antibiotika wirken aber nur gegen Bakterien. Durch die antibiotischen Wirkstoffe werden zwar Komplikationen wie eitrige Abszesse verhindert, doch kommen solcherlei Folgeerscheinungen heutzutage nur noch sehr selten vor.
Treten sie dennoch in Erscheinung, lassen sie sich auch im Rahmen einer verzögerten Behandlung mit Antibiotika wirkungsvoll bekämpfen. Selbst das gefürchtete rheumatische Fieber zeigt sich in Mitteleuropa kaum noch. Stattdessen sind in erster Linie arme Kinder in armen Staaten betroffen. Darüber hinaus bildet sich eine Streptokokken-Angina in den meisten Fällen spontan wieder zurück. Auf die Dauer der Symptome wirken sich die Antibiotika meist nur geringfügig aus.
Rückfall vermeiden: Angina-Therapie ohne Antibiotika
Gerade im Kindesalter kann auch eine Behandlung der Angina ohne Antibiotika sinnvoll sein. Außerdem ist der mögliche Schaden gut gegen den Nutzen der Therapie abzuwägen. Bei Kindern zeigen sich oftmals unerwünschte Nebenwirkungen wie Durchfall. Zudem besteht die Gefahr, dass es zur Entstehung von Resistenzen gegen die Antibiotika kommt. Erkrankt das betroffene Kind an einer wirklich schweren Infektion durch Bakterien, könnten die antibiotischen Arzneimittel dann nicht mehr wirksam sein.
Vor allem bei Kindern treten schon bald nach einer Antibiotika-Behandlung Angina-Rückfälle auf, die erneut mit Antibiotika behandelt werden. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, durch den die Abwehrkräfte des Kindes geschwächt werden. Das Immunsystem ist dann zur Abwehr der Streptokokken nicht mehr stark genug. Tritt eine Angina immer wieder auf, ist es möglich, dass die Mandeln durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden müssen. Im Rahmen einer Tonsillektomie werden die Mandeln mit einer Schere, Schlinge oder einem Laser teilweise oder komplett herausoperiert.
Prävention: Was kann man tun?
Damit es gar nicht erst so weit kommt, wird empfohlen, die Abwehrkräfte zu stärken und die Bakterienlast abzusenken. Als hilfreich dabei gilt die Einnahme von Manuka-Honig, der mit einer Propolis-Tinktur kombiniert wird. Dabei ist eine regelmäßige Anwendung überaus wichtig. Die Tinktur sollte einen Propolis-Wirkstoffanteil von 40 Prozent aufweisen. Des Weiteren ist es ratsam, das Immunsystem durch natürliches Vitamin C zu stärken.