Home & Living

Balkonkraftwerke werden ab 2024 noch rentabler

pixabay.com

Im Zuge hoher Energiepreise interessieren sich immer mehr Bürger für eine billige und saubere Energiegewinnung in Form von Photovoltaik (PV). Mit der Einführung von Balkonkraftwerken, die im Handel auch unter den Bezeichnungen Mini-PV-Anlagen und Stecker-Solar-Geräte firmieren, wurde die Produktpalette sinnvoll erweitert.

Balkonkraftwerke sind preiswert und lassen sich einfach installieren. Mit dem ab 1. Januar gültigen Solarpaket 1 werden zudem bestehende bürokratische und technische Hürden abgebaut. Was hat es damit auf sich?

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Unter einem Balkonkraftwerk wird eine kleine Solaranlage verstanden, wie sie auf greensolar.de online bestellt werden kann. Sie besteht mindestens aus zwei Modulen, die mit einem Wechselrichter verbunden sind. Eine Mini-PV-Anlage liefert bis zu 30 Prozent des Stroms, den ein Haushalt verbraucht. Die Anlage wird steckerfertig geliefert und kann auch von Laien angeschlossen werden. Die Module aus Silizium fangen die Sonnenstrahlen auf und produzieren auf diese Weise elektrischen Strom. Der Wechselrichter ist das Herz der Anlage und wandelt den ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um, mit dem alle handelsüblichen Elektrogeräte angetrieben werden.

Mini-PV-Anlage – einfache Installation

Die Montage ist einfach, sofern den Anweisungen des Herstellers Folge geleistet wird. Eine Haltevorrichtung, die Teil des Lieferumfangs ist, wird am Standort verschraubt. Danach wird das Balkonkraftwerk zusammengesteckt, an der Haltevorrichtung befestigt und mit einer Steckdose verbunden.

Um einer Überlastung vorzubeugen, sollte ein Balkonkraftwerk nicht an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden. Sofern sich die Anlage mit dem Internet verbinden lässt, können alle Daten in Echtzeit mit dem Smartphone oder einem Tablet abgerufen werden. Wenn eine Batterie angeschlossen wird, lässt sich der Strom speichern und nachts nutzen. Um den höchsten Ertrag zu erhalten, sollte vor der Montage der beste Standort und die optimale Ausrichtung ermittelt werden.

Standort

Im Gegensatz zu dem, was der Name suggeriert, kann ein Balkonkraftwerk nicht nur am Balkongeländer montiert werden, um nachhaltigen Strom zu erzeugen. Sofern vorhanden, lässt sich die Anlage ebenso im Garten auf einer sonnigen Rasenfläche aufstellen oder an der Hausfassade verschrauben. Auch das Garagendach oder die Terrassenüberdachung sowie der Gartenzaun oder das Gartenhäuschen sind für eine Anbringung geeignet. Der beste Standort ist derjenige, welcher die meiste Sonneneinstrahlung aufweist.

Ausrichtung

Zur Optimierung des Ertrags sollten bei der Standortwahl und der Installation die folgenden Aspekte Berücksichtigung finden:

  • In unseren Breiten ist es sinnvoll, die Anlage gen Süden auszurichten, weil dann der Ertrag am höchsten ist.
  • Sollte es sich um einen Haushalt handeln, der morgens und am frühen Abend die höchsten Verbräuche generiert, ist es sinnvoll, wenn ein Modul gen Osten und das andere gen Westen zeigt.
  • Der Ertrag wird gesteigert, wenn bei der Montage ein Neigungswinkel von 30 bis 35° berücksichtigt wird.
  • Zudem ist darauf zu achten, dass kein Schatten auf die Module fällt. Sie sollten deshalb in einer Höhe angebracht werden, bei der keine Verschattungen durch Bäume, Satellitenanlagen oder Hauswände auftreten.

Welche Änderungen sieht das Solarpaket 1 für 2024 vor?

Die Regierung setzt bei der Energiewende voll auf Photovoltaik. Deshalb wurde schon zu Beginn des Jahres auf alle Photovoltaik-Produkte und den damit verbundenen Dienstleistungen die Mehrwertsteuer erlassen. Für Balkonkraftwerke treten ab Januar 2024 weitere Regelungen in Kraft, die den Kauf, die Anmeldung und die Nutzung erleichtern:

Vereinfachte Registrierung

Im Moment ist es notwendig, eine Mini-PV-Anlage sowohl beim örtlichen Versorger als auch bei der Bundesnetzagentur zu registrieren. Die Anmeldung beim Versorgungsunternehmen entfällt künftig.

Schuko-Steckdose ausreichend

Bisher wurde gefordert, ein Balkonkraftwerk mit einer sogenannten Wieland-Steckdose mit dem Hausnetz zu verbinden. Diese Vorgabe beschneidet die Rentabilität, weil für die Installation ein Fachbetrieb beauftragt werden muss. Zukünftig ist es erlaubt, ein Balkonkraftwerk an eine herkömmliche Schuko-Steckdose anzuschließen.

Steigerung der Leistung

Bislang wurde die Leistung eines Balkonkraftwerks bei 600 Watt gedeckelt. Die neue Regelung passt sich dem europäischen Standard an, sodass die Anlage erst bei 800 Watt gedrosselt wird.

Kein Zähleraustausch mehr notwendig

Die jetzt noch gültige Regelung besagt, dass rückwärts drehende Zähler in Verbindung eines Balkonkraftwerks nicht erlaubt sind. Daher muss der Zähler vor Inbetriebnahme durch den Versorger ausgetauscht werden. Diese Regelung verliert an Bedeutung, da die Einspeisemenge einer Mini-PV-Anlage in den seltensten Fällen dazu führt, dass sich der Stromzähler rückwärts dreht.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner