Gesundheit & Medizin

CBD-Öl: Komplex in der Wirkung, komplex im gesetzlichen Rahmen

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Hanf ist eine Nutzpflanze mit einer langen Tradition. Schon Kolumbus hat den Nutzen der Pflanze erkannt. Bis zum heutigen Zeitpunkt hat Cannabis viele Phasen durchlebt. Psychoaktive Eigenschaften eines Inhaltsstoffes führten zu einer Einstufung als Betäubungsmittel, dessen Einnahme illegal ist und zu einem weltweiten Anbauverbot geführt hat. Ein anderer Wirkstoff im Cannabis hat die wertvollen Inhaltsstoffe wieder in den Fokus des Interesses gerückt.

Zurzeit befindet sich die Gesetzgebung in einer Phase, Produkte mit Cannabis unter bestimmten Bedingungen zu legalisieren. Das Cannabidiol oder kurz CBD hat keine psychoaktive Wirkung. Spezielle Cannabisarten haben einen hohen Anteil CBD und enthalten kein THC. Die europäische Gesetzgebung schafft einen Rahmen, innerhalb dessen europäische Verbraucher ganz legal CBD-Öl online kaufen können.

Unterschied zwischen CBD-Öl und Hanfsamenöl

Für die Herstellung von CBD-Produkten werden unterschiedliche Pflanzenteile des Cannabis verwendet. Reines Hanfsamenöl wird aus den Samen der Pflanze gewonnen. Ähnlich wie bei den Kernen der Sonnenblume oder den Oliven gehen die wertvollen Inhaltsstoffe in das Öl über. Hanfsamenöl enthält kein Cannabidiol. Hanfsamen gelten als traditionelles Lebensmittel und daher darf das gewonnene Öl als Lebensmittel im Supermarkt verkauft werden. Anders verhält es sich bei CBD-Öl.

Für die Produktionen werden verschieden cannabidiolhaltige Pflanzenteile verwendet. Der Herstellungsprozess ist eine Extraktion. Der gewonnene Extrakt wird mit hochwertigen Ölen kombiniert. Das Endprodukt ist ein Öl mit einem hohen CBD-Gehalt, das keine berauschende Wirkung hat.

Wirkung ohne wissenschaftlichen Nachweis

Damit die Wirkung von Cannabis verständlich wird, ist ein Blick in den Organismus hilfreich. Der Körper verfügt über das Endocannabinoide-System. Dieses System ist Teil der Informationsübertragung im Körper und ist für die Sendung von Botenstoffen verantwortlich. Ein bekannterer Vorgang ist die Steuerung der Körperfunktionen über Hormone. Ist zum Beispiel die Funktion der Schilddrüse gestört, so zeigt der Körper Symptome, die sich mit der Einnahme von Ersatzhormonen beseitigen lassen. Die körpereigenen Endocannabinoide ähneln in ihrer Struktur dem CBD.

Die Rezeptoren sind ein wichtiger Mitspieler beim körpereigenen Wohlbefinden und haben Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung, Abwehrkraft gegen Entzündungen, Hirnfunktionen und anderen Mechanismen im Körper. Wie weit der Einfluss der inneren Cannabinoide reicht, ist bis heute nicht im Detail erforscht. Es zeigt sich eine unterstützende Wirkung durch CBD bei einer Fehlfunktion des Endocannabinoidsystems. Für die Schmerztherapie und zur Behandlung bestimmter Formen der Epilepsie gibt es bereits verschreibungspflichtige Medikamente. Die insgesamt positiven Auswirkungen von CBD beruhen auf Erfahrungsberichten von Verbrauchern.

Das undurchsichtige Gesetz

Die EU hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, der den europäischen Handel mit CBD-Produkten zulässt. Voraussetzung sind ein THC-Gehalt von unter 0,2 % und die Zulassung des Produkts als neuartiges Lebensmittel. In der deutschen Gesetzgebung herrscht Uneinigkeit. Es gilt jedoch, dass CBD-Produkte kein Rauschmittel sind und daher legal erworben werden dürfen. Problematisch gestaltet sich der Nachweis über den THC-Gehalt.

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