Gesundheit & Medizin

Cordyceps: Heilpilz aus China und Tibet

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Pilze sind besondere Schätze der Natur. Ihre Geschmacksrichtungen sind vielfältig und werten viele Gerichte auf. Ihre Heilwirkung ist legendär und konnte schon vielen Menschen helfen. Der Pilz, um den es hier geht, der Cordyceps, wächst in den Gebirgen von China und Tibet. Er fühlt sich erst in einer Höhe von 5.000 Metern wohl. Bedeutsam ist seine Geschichte als Heilpilz in der Heilkunst Chinas und Tibets. Sein ganzheitliches Wirkungsspektrum macht ihn zu einem festen Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Was ist der Cordyceps überhaupt?

Der Cordyceps ist auch als Chinesischer Raupenpilz bekannt. Er ist ein parasitärer Pilz, der seine Sporen in die Larven des Nachtfalters trägt, die während ihrer Larvenzeit unter der Erde belassen werden. Die so entstehenden stielartigen Fruchtkörper erreichen die doppelte Größe des Wirtskörpers. Diese Ausformungen, welche die Form der Raupe beibehalten, färben sich gelb bis dunkelbraun und strahlen bei direkter Sonnenbestrahlung in einem leuchtenden Gold.

Poetisch sind die Namen, die ihnen die Menschen in der Region angedeihen ließen. Ehrfürchtig sprechen sie mit Blick auf den Pilz vom Winterwurm, Sommergras oder vom Tibetischen Gold. Von den bislang über 400 entdeckten Arten sind der Cordyceps Sinensis sowie der Cordyceps Militaris in puncto Heilwirkung von besonderem Interesse.

Warum ist der Heilpilz so gesund?

Der Cordyceps enthält ein reichhaltiges Profil an gesunden Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Mit seinen wertvollen bioaktiven Verbindungen kann der Chinesische Raupenpilz als echtes Superfood angesehen werden. Von diesen besitzen vor allem Adenosin, Ergosterin, Guanosin, Uridin, Peptide, L-Tryptophan, Cordycepinsäure, Ergosterol, Nucleoside und Beta-Glucane eine signifikante Heilwirkung. Die Nutzer des Heilpilzes können auf eine

  • antioxidative,
  • immunmodulierende,
  • energiespendende,
  • entzündungshemmende,
  • hormonregulative und
  • aphrodisierende

Wirkung hoffen. Der Verzehr des Cordyceps kann außerdem zu einer

  • Stabilisierung der Herzgesundheit,
  • Unterstützung des Stoffwechsels,
  • Senkung des Blutzuckerspiegels,
  • Senkung des Cholesterinspiegels,
  • Förderung der Lungengesundheit sowie
  • Stärkung von Leber und Nieren

beitragen.

In unserem Gesundheitsratgeber möchten wir drei spektakuläre Effekte des Vitalpilzes herausgreifen, um auf diese ausführlicher eingehen zu können.

Warum Sportler vom Cordyceps profitieren

Sportler schätzen den Vitalpilz, da er ihnen als Energiebooster gilt. Tatsächlich konnte in Studien mit Mäusen belegt werden, dass der Cordyceps direkt auf die Mitochondrien wirkt – die Kraftwerke der Zellen. Die Konzentration von Energieträgern oder auch  die ATP-Konzentration in den Zellen der Mäuse erhöhte sich durch den Pilz um rund 50 Prozent. Zugleich steigert der Pilz den Sauerstoffgehalt im Blut und fördert den Organismus dabei, vorhandene Sauerstoffvorräte effizienter auszunutzen.

Die verbesserte Zellkommunikation wirkt sich positiv auf die geistige Frische und Klarheit, den Energielevel, die Leistungsbereitschaft sowie das Leistungsvermögen aus. Der Medaillenregen chinesischer Sportler zu Beginn der 1990er Jahre, während denen China auch sportlich noch hinter den hochentwickelten Ländern hinterherhinkte, soll, wie ein damals verantwortlicher Trainer enthüllte, unter anderem auf den Vitalpilz zurückzuführen gewesen sein.

Stärkung des Immunsystems

Seine Wirkung zur Förderung des Immunsystems verdankt der Heilpilz größtenteils seinen Beta-Glucanen. Diese Polysaccharide setzen die Botenstoffe der Zytokine frei, was zu einer Aktivierung des Immunsystems führt. Beobachtet werden konnte von medizinischen Forschern hierbei eine Förderung der Produktion von T-Helferzellen, natürlichen Killerzellen, Makrophagen (Fresszellen), den Immunglobulinen G und M, Gamma-Interferon und körpereigenen Antioxidantien. Der Pilz verhält sich immunregulierend, das heißt, im Falle überschießender Immunreaktionen, kann er die Produktion von Abwehrzellen dämpfen. Dies macht seinen Einsatz gegen verschiedene Autoimmun-Erkrankungen interessant.

Antidepressive Eigenschaften

Der Cordyceps verfügt über verschiedene antidepressive Eigenschaften. Dazu gehören zunächst die im Pilz enthaltenen Tryptophane, die eine Vorstufe von Serotonin sind – dem Glückshormon, das einen entspannten und zufriedenen Gemütszustand fördert. Antidepressiva der Klassen SSRI und SSNRI beispielsweise setzen bei ihrer Therapie gegen Depressionen ebenfalls auf eine Erhöhung des Serotoninlevels.

Zugleich enthält der Vitalpilz Monoaminoxidase (MAO), womit mitochondriale Enzyme gemeint sind, die an zentraler Stelle an der Hormonregulation beteiligt sind und die Produktion der Glückshormone Serotonin, Noradrenalin und Dopamin fördern. Antidepressiva mit diesen Eigenschaften gehören der Klasse der MAO-Hemmer an.

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