Gesundheit & Medizin

Dekubitus: Ein Sorgenkind in der Altenpflege

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Unter der Vielzahl an Krankheiten und Beschwerden, an die wir Menschen im Lauf unseres Lebens leiden können, gibt es auch einige, die in erster Linie als Konsequenz von anderen Vorerkrankungen auftreten. Eine davon ist der sogenannte „Dekubitus“. In diesem Artikel sind sowohl die genaue Definition dieses Krankheitsbildes, sowie auch die Ursache und mögliche Behandlungsschritte aufgeführt.

Definition

Grundsätzlich gibt es nicht nur eine Antwort auf die Frage: Was ist ein Dekubitus?. Wenn davon die Rede ist, ist meistens eine der folgenden medizinischen Erscheinungen gemeint:

  • Druckgeschwür
  • Dekubitalgeschwür
  • Wundliegen
  • Durchliegegeschwür

In der Regel ist mit einem Dekubitus also eine lokal begrenzte Haut- oder Gewebeschädigung gemeint, die das Resultat von (zu) lange bestehendem Druck auf eine oder mehrere Körperstellen sind.

Ursachen

Hauptsächlich sind Menschen dafür anfällig, die über einen längeren Zeitraum zum Liegen gezwungen sind. Dazu zählen beispielsweise längere Krankenhauspatienten, sowie Menschen mit einem Nervenschaden oder Lähmungen, deren Mobilität aufgrund dessen eingeschränkt ist. Darüber hinaus steigt das allgemeine Dekubitus-Risiko generell für jeden mit dem Alter, da die Hautschicht mit den Jahren immer mehr an Widerstandsfähigkeit verliert. Von daher ist diese Krankheit vor allem in der Altenpflege ein Problem (und eine nicht gerne gehörte Diagnose), da eine Art von Dekubitus ein Indiz für Fehler in der Pflege sein kann, beispielsweise durch fehlerhafte Lagerung.

Symptome

Das „Positive“ an einem Dekubitus ist die Tatsache, dass man ihn meist gut sehen und spüren kann. Im Regelfall gehören zu den Symptomen Schmerzen an den jeweils betroffenen Regionen, sowie rote bis violette Hautstellen. An den entsprechenden Stellen ist die Haut auch häufig recht weich und dünn. Ein besonders deutliches Symptom ist das Einreißen der Haut, sowie die darauffolgende Bildung eines großen Druckgeschwürs.

Behandlung

Der Dekubitus gehört zu den Krankheiten, die stets von einem medizinischen Experten auf diesem Gebiet behandelt werden sollten, wie beispielsweise Wundexperten. Bei der Behandlung geht es in erster Linie um die richtige Positionierung der Patienten, sowie dafür richtig ausgewählte Hilfsmittel. Des Weiteren muss die Position des Patienten in regelmäßigen Zeitabständen geändert werden. Auch eine individuell angepasste Wundbehandlung darf dabei nicht fehlen, in welcher das betroffene Gewebe korrekt gesäubert, abgedeckt, und zur Not auch chirurgisch entfernt wird.

Dekubitus-Grade

Die Krankheit entwickelt sich in den insgesamt vier folgenden Stufen.

Grad 1:

  • Leichte Rötung der Haut ohne erkennbaren Ulkus
  • Bleibt meist noch gänzlich unbemerkt
  • Haut ist härter, weicher oder empfindlicher als gewöhnlich
  • In einigen Fällen treten Entzündungserscheinungen auf

Grad 2:

  • Erste flache Wunde wird erkennbar
  • Betroffene Stellen sind rosa bis rot gefärbt
  • Bei den Körperregionen ist die Haut weniger dick
  • Manchmal können auch Abschürfungen oder Blasen auftreten

Grad 3:

  • Ein tiefes Wundliegen, das einfach nicht abheilen will (Geschwür)
  • Die Haut verliert nochmal deutlich an Dicke

Grad 4:

  • Durch die Krankheit werden sowohl Muskeln als auch Knochen, Sehnen und Gelenke gänzlich durch die Haut offengelegt
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