Gesundheit & Medizin

Fersenprellung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Fersenprellung
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Plötzlich auftretende Schmerzen im Bereich der Ferse können an Anzeichen für eine Prellung sein. Was sind die Ursachen für eine Fersenprellung, wie erfolgt die Diagnose und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie entsteht eine Fersenprellung?

Von einer Fersenprellung spricht man, wenn das Fettpolster am Fersenbein durch dauerhaft hohe Belastung oder eine einmalig sehr starke Belastung verletzt wurde. Mögliche Ursachen sind beispielsweise intensives Sporttraining mit einem falschen Auftrittsverhalten der Füße, ein Sturz oder Sprung aus größerer Höhe und Unfälle.

Typische Symptome bei einer Fersenprellung

Das sicherlich deutlichste Symptom bei einer Fersenprellung ist ein starker Schmerz beim Auftreten. Verstärkt wird der Schmerzreiz häufig durch einen entstandenen Bluterguss im Bereich der Ferse. Er drückt auf das umliegende Gewebe und Nerven, so dass Schmerzen entstehen. Bei einer geprellten Ferse treten außerdem Schmerzen auf, wenn man mit dem Finger Druck auf sie ausübt. Auch eine temporäre Schwellung des Fußes kann auf eine vorliegende Prellung hindeuten. Ein Bluterguss ist hingegen meistens erst am Tag nach der Verletzung zu sehen. Er befindet sich üblicherweise an der Außenseite der Ferse.

schmerzen an der ferse
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Diagnose durch den Facharzt

Da die Symptome einer Fersenprellung für Laien nur schwer von den Symptomen anderer Verletzungen am Fuß zu unterscheiden sind, empfiehlt sich immer ein Besuch beim Facharzt. Eine Plantarfasziitis ist beispielsweise mit sehr ähnlichen Symptomen verbunden und kann daher leicht mit einer Fersenprellung verwechselt werden. Es handelt sich bei einer Plantarfasziitis jedoch um eine chronische Entzündung, die anders behandelt werden muss.

Orthopäden können durch Diagnoseverfahren andere Ursachen für die vorliegenden Beschwerden ausschließen und dadurch eine gesicherte Diagnose stellen. Sollten die Schmerzen in der Ferse mehrere Tage lang anhalten, stärker werden oder ohne erkennbare Ursache auftreten, ist ein Besuch beim Facharzt für Orthopädie ratsam. Er kann mögliche Therapieformen vorschlagen und durch ein Ermitteln der Ursache erneute Fersenprellungen verhindern. Sind die Symptome hingegen nur schwach ausgeprägt und klingen nach wenigen Tagen wieder ab, ist ein Arztbesuch nicht zwingend erforderlich.

Behandlungsmöglichkeiten bei einer Prellung an der Ferse

In den ersten Tagen nach der Fersenprellung ist es wichtig, den betroffenen Fuß zu schonen. Auf Sport und nicht notwendige Bewegung sollten Betroffene daher unbedingt verzichten. Meistens sorgen die Schmerzen jedoch ohnehin dafür, dass Patienten sich schonen. Bei einer Prellung hilft es, den betroffenen Bereich zu kühlen. Wer keine Kühlpads zur Hand hat, kann ein in kaltem Wasser getränktes Tuch um die Ferse wickeln. Die Kälte lindert umgehend die Schmerzen und hilft dabei, dass der Bluterguss schneller abklingt. Kam es nach der Verletzung auch zu einer Schwellung, unterstützt die Kälte das Abschwellen des Fußes. Es ist zudem ratsam, den Fuß hochzulegen. Auf dem Sofa wird hierzu ein weiches Kissen unter den betroffenen Fuß gelegt.

ferse schmerzt nach sport
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Möglichkeiten zur temporären Schmerzlinderung

Treten starke Schmerzen auf, hilft schmerzlindernde Salbe. Sie wird auf die Ferse aufgetragen und hat meistens zusätzlich einen kühlenden Effekt. Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Außerdem sollten Schmerzmittel nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie starke Nebenwirkungen haben können und sich ein Gewöhnungseffekt einstellt. Ganz allgemein gilt, dass starke Schmerzen im Fersenbereich ein Grund sind, umgehend einen Orthopäden aufzusuchen.

Schonende Bewegung nach Abklingen der Schmerzen

Der Heilungsprozess einer Fersenprellung kann je nach Schwere zwischen ein und drei Wochen dauern. Kam es zusätzlich zu einem Bluterguss, müssen manche Patienten sich bis zu sechs Wochen lang schonen. Sobald die Fersenschmerzen abgeklungen sind, können Betroffene vorsichtig schonende Bewegungen durchführen. Das kann zum Beispiel ein gemütlicher Spaziergang im Park sein. Dabei ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten. Sollte es erneut zu Schmerzen kommen, muss die Ruhephase ausgeweitet werden.

Auch ein späterer Einstieg in das Training nach einer Fersenverletzung sollte unbedingt moderat erfolgen. Statt direkt wieder in vollem Umfang zu trainieren, empfiehlt sich ein reduzierter Trainingsumfang. Alle Übungen, die die Ferse stark belasten, werden anfänglich noch vermieden. Sofern sich nach dem ersten Training keine Symptome zeigen, kann der Trainingsumfang langsam wieder erhöht werden.

Fersenprellung vermeiden: Alltagstaugliche Tipps

Da eine Prellung an der Ferse entweder durch dauerhafte Belastung oder eine einmalig starke Belastung entsteht, kann man die Wahrscheinlichkeit einer auftretenden Fersenprellung reduzieren. Beim Sport ist es beispielsweise ratsam, zu Sportschuhen mit einer ausreichenden Dämpfung zu greifen. Vor allem Laufschuhe sind häufig mit einer Dämpfung in der Sohle ausgestattet. Sie federt Stöße beispielsweise beim Springen oder festen Auftreten auf hartem Untergrund ab und schont dadurch den Fersenbereich. Eine Dämpfung in Sportschuhen wirkt sich außerdem schonend auf alle Gelenke, Sehnen und die Muskulatur aus.

Verletzungsgefahr im Alltag vermeiden
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Wer regelmäßig ein Workout absolviert oder das Fitnessstudio besucht, der sollte bei Trainingsübungen mit Sprüngen auf ein korrektes Aufkommen des Fußes auf dem Boden achten. Dieser sollte nicht mit der Ferse aufkommen. Stattdessen ist es schonender für den Bewegungsapparat, mit dem Mittelfuß auf dem Boden aufzukommen. Das gilt übrigens auch beim Joggen. Hier kann es jedoch etwas Zeit und Übung erfordern, vom Vorderfuß- oder Fersenlauf zu einem gesunden Mittelfußlauf umzustellen.

Wer nicht unter einer schmerzhaften Fersenprellung leiden möchte, der sollte auf Sprünge aus größerer Höhe besser ganz verzichten. Sie bergen ohnehin ein hohes Verletzungsrisiko. Im Alltag helfen gut sitzende Schuhe dabei, einen sicheren Gang zu haben und Verletzungen zu vermeiden. Beim Schuhkauf ist es nicht nur wichtig, auf die korrekte Schuhgröße zu achten. Auch die Weite der Schuhe im Vorderfußbereich und an der Ferse entscheidet darüber, ob wir festen Halt in unseren Schuhen haben oder unsicher darin gehen.

Abschließende Worte

Eine Fersenprellung macht sich meistens durch deutliche Schmerzen im Fersenbereich bemerkbar und kann nach Unfällen oder anhaltend starker Belastung auftreten. Durch eine Ruhephase, ausgiebiges Kühlen und schmerzlindernde Salbe klingen die Symptome in den meisten Fällen innerhalb von drei Wochen wieder ab. Folgeschäden oder dauerhafte Beeinträchtigungen sind bei dieser Verletzung nicht zu erwarten. Halten die Schmerzen länger an oder werden stärker, sollte unbedingt ein Gang zum Orthopäden zur Diagnose und Behandlung erfolgen.

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