Gesunde und gepflegte Zähne sind nicht nur optisch schön, sondern haben auch einen Einfluss auf den gesamten Körper. Denn Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) führen oft zu Schmerzen, dazu können sich Entzündungen aus dem Mundraum auf das Herz-Kreislauf-System ausbreiten. Daher lohnt es sich, zweimal täglich einige Minuten in die Zahnhygiene zu investieren. Richtig Zähne putzen ist gar nicht schwer!
Warum ist Mundhygiene wichtig?
Ein strahlendes Lächeln gelingt nur, wenn die Zähne gepflegt und vollständig sind. Zahnlücken, Verfärbungen oder andere Schäden hingegen wirken sich negativ auf das eigene Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein aus. Dazu kommt, dass Betroffene nur noch eingeschränkt kauen oder abbeißen können. Fehlende Zähne verändern häufig die Aussprache oder führen zu weiteren Zahnfehlstellungen. Nicht zuletzt gehen Füllungen, Kronen, Wurzelbehandlungen oder Implantate ins Geld.
Ein weiteres Problem: Nehmen schädliche Bakterien in der Mundhöhle Überhand, entstehen Erkrankungen wie Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder Parodontitis. Zähne können in der Folge verloren gehen oder Bakterien über die Blutbahn in andere Körperregionen gelangen. Dort lösen sie mitunter weitere Krankheiten aus, wie eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) oder eine gefährliche Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).¹ Mit der richtigen Zahnpflege lassen sich also nicht nur die Zähne schützen, sondern die Gesundheit des gesamten Organismus.
Zähne richtig putzen
Wie oft, wie lange und wie genau? Richtiges Zähneputzen führt immer wieder zu Unsicherheiten. Zahnärzte empfehlen, die Zähne mindestens zweimal täglich zu reinigen, morgens und abends.² Das Putzen dauert jeweils mindestens zwei Minuten.³ Dabei sollte jeder Zahn gründlich von allen Seiten gereinigt werden. Als einfache Zahnputztechnik, die auch Kinder schon erlernen, gilt die KAI-Methode. Dabei reinigen Anwender erst die Kauflächen (K), dann die Außenflächen (A) und schließlich die Innenseiten (I) der Zähne.
Für die Kauflächen erfolgen mit der Zahnbürste kurze Vor- und Rückbewegungen, die Außenflächen werden kreisend geputzt und die Innenflächen vom Zahnfleisch zum Zahn gefegt. Mit der leichten Massage lässt sich zudem das Zahnfleisch pflegen. Eine weitere Möglichkeit ist die Rütteltechnik, die besonders für Erwachsene geeignet ist. Dabei wird die Zahnbürste von rot nach weiß, also vom Zahnfleisch in Richtung Zähne, mit leichten Rüttelbewegungen (kurz hin und her putzen) gereinigt.
Nicht zu vergessen sind die Zahnzwischenräume: Diese sind so eng, dass die Zahnbürste dort nicht hingelangt. Schnell lagern sich Speisereste ab, was die Gefahr für Karies stark erhöht. Mit Interdentalbürsten und Zahnseide lässt sich dem entgegenwirken. Idealerweise erfolgt die Anwendung regelmäßig.
Bitte mit Fluorid! Die Auswahl von Zahnpasta und unterschiedliche Zahnbürsten
Sowohl mit Handzahnbürsten als auch mit elektrischen Modellen lassen sich gute Reinigungsergebnisse erzielen. Jedoch ist bei ersteren die richtige Putztechnik besonders essenziell. Dafür sind sie leicht und günstig in der Anschaffung. Elektrische Zahnbürsten rotieren oder vibrieren, sodass der Benutzer die Bürste lediglich von einem Zahn zum anderen führen muss. Wichtig bei beiden Typen ist, dass nur mit leichtem Druck geputzt wird. Das verhindert Schäden an Zahnfleisch und Zahnhals.
Die ideale Zahncreme für richtiges Zähneputzen enthält Fluorid. Der Mineralstoff hilft dabei, den Zahnschmelz zu erhalten und macht so die Zähne widerstandsfähiger gegen den Angriff von Karies-Bakterien.⁴ Zudem hemmt er das Wachstum der Erreger auch direkt und kann dabei unterstützen, eine beginnende Karies zu reparieren. Damit leistet Fluorid einen wichtigen Beitrag zur täglichen Mundhygiene.
Weitere Tipps für die Zahnhygiene
Im Mund lebende Bakterien lieben Zucker. Sie nutzen den Stoff und wandeln ihn in Säure um. Diese wiederum schädigt den Zahnschmelz. Daher ist eine gesunde Ernährung nicht nur wichtig für den gesamten Körper, sondern auch für die Zähne. Dafür sollte jeder zuckerhaltige Lebensmittel auf ein Minimum reduzieren. Ein besonderes Problem stellen Fruchtsäfte und Softdrinks dar: Werden sie immer wieder über den Tag verteilt getrunken, greift die Säure den Zahnschmelz ständig an, das Gleichgewicht in der Mundhöhle gerät durcheinander.
Besser ist es, auf solche Getränke zu verzichten oder sie nur zu den Mahlzeiten zu konsumieren. Für Zähne und Kiefer optimal ist eine ballaststoffreiche Ernährung, bestehend aus Vollkornprodukten und viel Gemüse, am besten roh.⁵ Denn das Kauen fördert die Speichelbildung und trägt zur mechanischen Reinigung der Zähne bei.
Nicht zuletzt gehört der regelmäßige Gang zum Zahnarzt zu einer guten Mundhygiene dazu. Zweimal jährlich übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Vorsorgeuntersuchungen¹. Der Zahnarzt kann beginnende Erkrankungen erkennen und direkt behandeln. Viele Praxen bieten zusätzlich eine professionelle Zahnreinigung an, bei der Fachkräfte Ablagerungen, Verfärbungen und Beläge gründlich entfernen. Die meisten Krankenkassen bezuschussen die Behandlung.
¹ „Zahnvorsorge und Mundhygiene für gesunde Zähne“. gesund.bund.de, https://gesund.bund.de/zahnvorsorge-mundhygiene. Zugegriffen 10. August 2022.
² Geurtsen, Werner, u. a. „S2k-Leitlinie (Kurzversion) Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen – grundlegende Empfehlungen“. Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Dgzmk.de, https://www.dgzmk.de/documents/10165/1373255/kariesprophkurz.pdf/25dda2a6-923d-4b83-9ccd-db19a045d418. Zugegriffen 9. August 2022. S. 3.
³ Stiftung Warentest. „Was beim Zähneputzen zählt“. Stiftung Warentest, 19. Dezember 2018, https://www.test.de/Zahnbuersten-im-Test-4621863-4621868/.
⁴ „Zahnschutz durch Fluoride“. Kzbv.de, https://www.kzbv.de/zahnschutz-durch-fluoride.63.de.html. Zugegriffen 10. August 2022.
⁵ „Zahngesunde Ernährung: Worauf man dabei achten sollte“. AOK – Die Gesundheitskasse, 20. August 2021, https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/zaehne/zahngesunde-ernaehrung-worauf-man-dabei-achten-sollte/.