Gesundheit & Medizin

Hanföl: Auch für die Küche ein netter Begleiter

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Zu sagen, CBD sei in aller Munde, wäre mitunter nicht übertrieben, dennoch klingt es nach einem Klischee. Fakt ist aber, dass die Cannabispflanze in den letzten Jahren einen echten Hype durchlebt, der sich weitab schummrig-zugiger Bahnhofsecken bewegt. In der Medizin, in der Kleidung und zuletzt auch in der Küche spielt Hanf eine riesige Rolle. So auch das Hanföl, welches etliche Anwendungsmöglichkeiten bietet und zwar nicht die Wirkstoffe des CBD besitzt, aber dennoch gesund ist.

Ist Hanföl gesund?

Hanföl, genauer Hanfsamenöl, steht längst in größeren Supermärkten. Es gilt als gesund und soll fit halten, aber was steckt darin?

  • Herstellung – das Öl wird kalt aus Hanfsamen gepresst. Die Kaltpressung ist besonders wichtig, denn wie bei anderen Pflanzenölen leiden die Inhaltsstoffe, wenn sie Hitze ausgesetzt werden.
  • Fettsäuren – das Öl besteht zu rund 75 Prozent aus Fettsäuren. Dazu zählen die wichtigen Fettsäuren der Omega-Gruppen 3 und 6. Mehrfach gesättigte Fettsäuren stärken das Immunsystem, helfen dem Körper bei der Regeneration.
  • EigenschaftenOmega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf entzündliche Prozesse im Körper aus. Zudem sind sie ein fester Teil von Zellembranen und stützen die Funktion des Gehirns. Gleichfalls können sie die Blutfettwerte beeinflussen und vor Herzerkrankungen schützen. Letztendlich gilt Hanföl als Allrounderhandwerker der Gesundheit.
  • Äußere Anwendung – abseits der Küche steht Hanföl damit in Verbindung, Schuppenflechten zu lindern oder trockene Haut zu pflegen. Offenbar kann sogar der regelmäßige Verzehr trockener Haut entgegenwirken.

Dennoch ist auch Hanföl ein Speiseöl, welches keine absoluten Wunder vollbringen kann. Ein Pluspunkt in der Küche ist es dennoch, denn wie immer gilt: Die Gesundheit wird aus vielen Bausteinen gebildet. Hanfsamenöl ist jedoch nicht mit CBD zu verwechseln. Zwar beinhaltet CBD auch Hanföl als Basis, das enthaltene Cannabidiol ist hingegen nur in einer sehr geringen Konzentration im Hanföl enthalten.

Was ist beim Kauf von Hanföl zu beachten?

Bei allen guten Ölen kommt es auf die Herkunft und die Herstellung an. So wie Olivenöl durch die Erhitzung beim Pressen viele der wichtigen Bestandteile verliert, leidet auch das Hanfsamenöl unter der falschen Herstellung. Grundsätzlich gilt rund um – alle – Hanfprodukte:

  • Herkunft – der Anbau sollte in der EU erfolgen. Da Nutzhanf zum Einsatz kommt, gelten strenge Regelungen rund um die Pflanzenwahl und den Anbau. Nutzhanf ist eine Cannabissorte, die einen von Grund auf extrem niedrigen Anteil an THC hat. Das ist der Stoff, der aus Cannabis eine Droge macht.
  • Bio – die Hanfpflanze wird nahezu vollständig verwendet: Die Fasern gehen in die Textilproduktion, aus den Samen wird Öl gepresst oder Lebensmittel gewonnen, aus der Pflanze wird das Cannabidiol extrahiert. Aus diesem Grund ist der Bioanbau so wichtig, denn Pflanzenschutzmittel oder chemische Düngestoffe könnten bei der Pressung oder Gewinnung in das Endprodukt gelangen.
  • Herstellung – Hanföl muss kalt gepresst sein. Durch die Erhitzung beim Pressvorgang gehen sonst wichtige Nährstoffe verloren. Aus diesem Grund sollte Hanfsamenöl in der Küche übrigens ähnlich wie Olivenöl behandelt werden: Zu starkes Erwärmen vernichtet die wichtigen Bestandteile.
  • Ausguss – damit das Öl bei der Öffnung mit möglichst wenig Sauerstoff in Berührung kommt, verwenden gute Hersteller eine Ausgießhilfe an der Flaschenöffnung. Sie erleichtert die Dosierung, hält aber auch den Sauerstoff zurück. Die Haltbarkeit liegt bei bis zu zwölf Monaten, sofern die Flasche immer gut verschlossen war. Kommt zu viel Sauerstoff an das Öl, wird es ranzig, was auch von anderen Ölen bekannt ist.

Und wie sieht es mit der Lagerung aus? Ein kühler und trockener Ort ist für Hanföl ideal, dabei steht das Öl gerne im Dunklen. Viele Hersteller setzen aus diesem Grund auf dunkel gefärbte Flaschen.

Wie lässt sich Hanföl in der Küche verwenden?

Hanfsamenöl lässt sich in der Küche auf vielseitige Art nutzen. Natürlich ist es auch möglich, täglich einen Esslöffel Öl pur zu verzehren, der leicht nussige Geschmack des Öls schmeckt durchaus vielen Menschen pur. Doch auch rund um Herd und Backofen ist das Hanföl ein echter Brenner. Wie bereits erwähnt, darf es nicht zu stark erhitzt werden, als Schwellenwert gilt eine Temperatur von 160 Grad Celsius. Ab dieser Temperatur werden die wichtigen Inhaltsstoffe geschädigt und es können sich schädliche Stoffe herausbilden. Und welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es?

  • Marinaden – als Grundlage für eine Marinade ist Hanföl bestens geeignet, sofern das Gut später nicht zu stark erhitzt wird. Allerdings sollte bei der Anwendung zuerst aufgepasst werden, nicht jedem schmeckt der nussige Beigeschmack.
  • Dips/Saucen – ob als Dip oder als Salatsauce: Hanföl kann mühelos das Olivenöl ersetzen. Insgesamt hat Hanfsamenöl bei kalten Speisen die größten Stärken.
  • Nachtrag – wer durchaus heißer gart, aber dennoch nicht auf Hanfsamenöl verzichten möchte, der kann das Gericht nachträglich mit Hanföl aufwerten.
  • Smothie – wer es möchte, der kann dem Smothie jeglicher Art noch ein wenig Hanföl beigeben.

Pauschal lässt sich sagen, dass Hanfsamenöl überall dort zum Einsatz kommen kann, wo auch Olivenöl genutzt wird. Nur der geschmackliche Unterschied muss schließlich schmecken. Es gibt durchaus Personen, die dem Hanföl geschmacklich nichts abgewinnen können, da es einen zu kräftigen Eigengeschmack hat. Ob dies nur an der mangelnden Gewöhnung liegt oder ob sich die Abneigung dauerhaft hält, muss jeder für sich herausfinden.

Fazit – ein gesunder Baustein in der Küche

Hanfsamenöl passt perfekt in die gesunde und ausgewogene Ernährung und führt dem Körper wichtige Inhaltsstoffe zu, die bei der Gesunderhaltung helfen. Dies gilt jedoch nur für hochwertiges kalt gepresstes Hanföl aus biologischem Anbau. Zugleich muss bei der Nutzung darauf geachtet werden, es nicht zu hohen Temperaturen auszusetzen, da es sonst Schadstoffe bilden und Inhaltsstoffe verlieren kann. Die Anwendung hingegen ist spielend einfach, da es sich – auch aufgrund der Temperatureinschränkung – nahezu überall dort eignet, wo auch Olivenöl eingesetzt werden kann. Einzig der Geschmack mag im Munde des Probierers liegen.

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