Während viele Nahrungsmittel offensichtliche Merkmale aufweisen, wenn sie schlecht geworden sind, ist dies bei anderen nicht immer eindeutig und kann einem durchaus Kopfzerbrechen bereiten. Um dies zu verhindern, befasst sich dieser Artikel mit der Haltbarkeit und dem Verderben von Pizzateig.
Pizzateig ist abgelaufen? Der Grund für Lebensmittelverderb
Essen kann schlecht werden, wenn es Licht, Sauerstoff, Hitze, Feuchtigkeit, Bakterien oder einer unvorteilhaften Temperatur ausgesetzt ist. Dabei verliert es erst an Qualität und wird schließlich ungenießbar bis giftig. Während diese Faktoren kaum gänzlich beseitigt werden können, kann eine vorzeitige Schlechtwerdung durch die richtige Lagerung unterbunden werden.
Kann Pizzateig schlecht werden?
Ja, allerdings ist es kaum ein Problem, ihn für ein paar Tage zu lagern. Manche Pizzabäcker empfehlen sogar, den Teig etwa zwei Tage lang stehen zu lassen. Der Grund dafür ist, dass sich die Stärke so in Zucker aufspalten kann, was beim Backen zu einer leichten Karamellisierung der Kruste führt. Zudem wird das Gluten im Teig durch das Warten schön elastisch.
Tipps zur Zubereitung
Schon bei der Zubereitung kann man auf einiges achten, um den Teig länger haltbar zu machen. So sollte dem Teig kein Süßungsmittel beigefügt werden und weniger Hefe zu verwenden, ist ebenfalls von Vorteil. Zu guter Letzt, sollte der Teig nicht übermäßig viel geknetet werden, da sonst zu viel Sauerstoff eingearbeitet wird.
Die richtige Lagerung von Pizzateig
Handelt es sich um gekauften Pizzateig, so muss man diesen lediglich in der Originalverpackung aufbewahren. Auf diese Weise kann er auch nach 2 bis 3 Wochen noch verwendet werden. Als Orientierung kann hier auch das aufgedruckte Ablaufdatum herangezogen werden, wobei dieses zumeist vorzeitig angesetzt ist. Selbstgemachter Teig ist weitaus empfindlicher und sollte nicht länger als 3 Tage stehengelassen werden. Dabei ist es außerdem wichtig, ihn in Frischhaltefolie zu wickeln oder abgedeckt in einer Schüssel zu lagern, um gegen die Austrocknung oder die Aufnahme von Keimen und des Geschmacks anderer Lebensmittel zu steuern.
Alternativ kann der frische Teig auch in eine Schüssel gegeben und mit einem feuchten, aber sauberen Baumwolltuch abgedeckt werden. Auf diese Weise behält er seine Nährstoffe, wird vor Austrocknung geschützt und hält sich somit auch noch etwas länger. Trotz Abdeckung sollte der Teig generell nie in unmittelbarer Nähe stark riechender Lebensmittel aufbewahrt werden, da es dennoch zu einer Geruchsannahme kommen kann und der Teig unter Umständen ungenießbar wird.
Weitere Tipps zur Lagerung
Für beide Arten von Teig gilt, dass sich niedrigere Temperaturen vorteilhaft auf die Haltbarkeit auswirken. So herrschen im untersten Fach des Kühlschranks beispielsweise optimale Bedingungen. Selbstgemachter Teig kann erst, nachdem man ihn gehen gelassen hat, in kühlere Temperaturen überführt werden. Wichtig für die Haltbarkeit sind auch die verwendeten Zutaten. Bei einem Teig, der statt mit Wasser, mit Milch angerührt wird, muss mit einer verkürzten Haltbarkeitsdauer gerechnet werden. Diese sollte um ein Drittel reduziert, berechnet werden.
Eine Lagerung bei Zimmertemperatur sollte nur erfolgen, wenn der Teig in wenigen Stunden schon verwendet werden soll. Für das beste Geschmackserlebnis sollte die Zeit höchstens zwei Stunden betragen. Das liegt daran, dass sich Bakterien bei höheren Temperaturen (genauer gesagt zwischen 4 und 60 Grad Celsius) am schnellsten vermehren. Auch, wenn die Haltbarkeitsdauer mit all den obigen Vorkehrungen sicherheitshalber mit 3 Tagen angegeben wird, ist es durchaus möglich, dass sich der Teig bis zu einer Woche lang im Kühlschrank hält.
Pizzateig einfrieren
Richtig gemacht, kann das Einfrieren des Pizzateigs dessen Haltbarkeit enorm verlängern, -nämlich auf bis zu 4 Monate. Entscheidet man sich für diese Methode, sollte der Teig schon im Vorhinein ausgerollt und dann in eine Frischhaltefolie eingewickelt werden. Ist er auf diese Weise luftdicht verpackt, kann er 3 bis 4 Monate lang aufbewahrt werden.
Abgelaufenen Pizzateig erkennen
Zumeist kann ein einfacher Geruchstest Gewissheit schaffen. Riecht der Teig unangenehm, sollte er nicht mehr verwendet werden. Nach Ablauf der Haltbarkeit wird der Teig außerdem anfangen, Schimmel anzusetzen. Dieser eindeutige Warnhinweis darf keinesfalls ignoriert werden und der Teig muss umgehend entsorgt werden. Auch wenn der Teig an Farbe verloren hat, ist das ein Hinweis, den Teig nicht mehr zur Verarbeitung zu verwenden. Teig, der im Gefrierfach gelagert wurde, kann mitunter Eiskristalle oder Gefrierbrand aufweisen, welcher sich durch weiße Flecken auszeichnet. Beides hat einen Qualitätsverlust zur Folge, der nicht ignoriert werden sollte und kann die Textur des Endproduktes beeinträchtigen.
Sollten sich weder olfaktorische, noch visuelle Auffälligkeiten zeigen, so muss der Pizzateig noch nach dem Geschmack beurteilt werden. Da allgemein nicht geraten wird, rohen Teig zu essen, sollte dies jedoch wirklich nur im Notfall versucht werden. Abgelaufener Teig schmeckt oft auf eine Weise unangenehm, die als „faulig“ beschrieben werden könnte. Auch dann kann der Teig nur noch in die Tonne wandern. Sollte der Teig lediglich eingetrocknet wirken, kann man versuchen, ihn wieder zu befeuchten, indem man die trockenen Stellen unter laufendes Wasser hält und ihn dann etwa 30 Minuten stehen lässt, damit die Flüssigkeit auch wirklich aufgenommen wird. Falls das nicht wirkt, kann man ihn noch immer für Teigbälle oder Focaccia verwenden.
Symptome nach dem Verzehr abgelaufenen Pizzateigs
Beschwerden, wie Bauchschmerzen oder Durchfall können ein Anzeichen dafür sein, dass der Teig bereits über dem Haltbarkeitsdatum lag. Hatte sich bereits Schimmel gebildet, können auch schwerwiegendere Symptome auftreten. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren.
Weiterverarbeitung von gelagertem Pizzateig
Die Verarbeitung von im Kühlschrank gelagerten Pizzateig erfolgt ganz normal nach dem ausgewählten Rezept. Wurde der Gefrierschrank zur Lagerung verwendet, so muss der Teig, soweit er zuvor schon in die gewünschte Form gebracht wurde, nicht einmal mehr aufgetaut werden.