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Sauerbraten zu sauer: Was kann man dagegen tun?

Sauerbraten zu sauer
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Bei einem eingelegten Sauerbraten handelt es sich um ein richtiges Festessen. Für die Zubereitung des süß-sauren Wunders müssen Sie mit einigen Stunden Arbeit und mit mehreren Tagen Ruhezeit rechnen. Aber wenn das Gericht dann dampfend auf dem Tisch steht, wissen Sie, dass der Sauerbraten jede Minute Ihrer Arbeitszeit wert war. Ein Sauerbraten wird mit Beilagen angerichtet, welche die köstliche Sauce des Bratens aufnehmen können.

Sauerbraten ist zu sauer geworden: Grundlegende Informationen

Aber was ist zu tun, wenn die Bratensauce zu sauer geworden ist? Man sagt: „Süß hilft gegen sauer“. Nehmen Sie etwas Preiselbeerkompott und kochen Sie es mit. Das Geheimnis eines guten Sauerbratens liegt aber in seiner Beize. Verwenden Sie einen milden Weißweinessig oder einen Rotweinessig, wenn die Marinade nicht zu sauer werden soll. Mit einer Mischung aus Apfelessig und einer Tasse trockenen Rotwein erzielen Sie aber einen besonders sauren Geschmack.

Ist der Sauerbraten für Ihren Geschmack zu sauer geraten, kann das Gericht mit einer leichten Zimt-Note versehen werden. Es gibt zudem die Möglichkeit Rosinen hinzufügen, um die Säure zu neutralisieren. Oder Sie geben ein Ingwer Stückchen und etwas Honig hinzu, falls die Sauce einen süßeren Touch erhalten soll.

Eine milde Marinade verhindert, dass der Sauerbraten zu sauer wird

Das beste Fleisch für den Sauerbraten ist für viele Köchinnen/Köche das Schaufelstück aus der Schulter. Dieses magere Bratenstück eignet sich besonders gut zum langsamen Schmoren. Es ist fein marmoriert und gut durchzogen. Der Sauerbraten wird langsam bei niedrigen Temperaturen gebraten. Dabei zerfallen das Fett und das Bindegewebe zu einer saftigen Gelatine und das Fleisch erhält seine butterweiche Konsistenz. Vorher wird das Fleisch noch drei bis vier Tage mariniert.

sauerbraten marinade
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Damit der Sauerbraten nicht zu sauer wird, bereiten Sie für 1,20 Kilogramm Fleisch eine Marinade aus 200 Gramm feingeschnittenem Wurzelwerk, 100 Gramm feinnudelig geschnittenen roten Zwiebeln, 1/8 Liter mildem Weißweinessig, 1/2 Liter Wasser, Pfefferkörnern und etwas Muskatnuss zu. Das Wurzelwerk aus der Marinade wird (nach zwei bis drei Tagen) mit einem Kaffeelöffel Zucker angeröstet, mit etwas Mehl gestaubt, durchgeröstet und wieder zur Marinade gegeben. Sobald das Fleisch fertig gedünstet ist, geben Sie noch 1/8 Liter Weißwein zur passierten Sauce und lassen alles gut verkochen. Ist der Sauerbraten zu sauer, geben Sie etwas geriebenen Lebkuchen dazu und lassen Sie die Sauce dann noch einmal aufkochen.

Den zu sauren Braten retten: Weitere Möglichkeiten

Ein Sauerbraten ist ein „urdeutsches“ Gericht von dem es mehrere Varianten gibt. So ist der „Rheinische Sauerbraten“ im Allgemeinen ohnehin etwas süßer als andere Versionen. Laut Rezept gehören neben Rosinen, Zuckersirup auch Aachener Printen zu den Zutaten. Ist der Sauerbraten zu sauer geraten können Sie neben Zucker und Rosinen auch etwas Mehl oder Speisestärke dazugeben, nachdem die Sauce mit etwas Wasser verdünnt wurde. Nach dem Binden sollte sie unbedingt noch zirka 20 Minuten ziehen. Auf diese Weise wird die Säure neutralisiert und der Sauerbraten kann mit Preiselbeeren, Kartoffeln oder Semmelknödeln serviert werden. Auch Rotkraut und Apfelkompott sollten als Beilagen nicht fehlen.

TIPP: Damit der Sauerbraten auf der Zunge zergeht, ist neben einer guten Rindfleischqualität auch das Beizen des Fleisches von drei bis vier Tagen in einem Gewürzsud unerlässlich. Dadurch kann der Essig in das Fleisch eindringen und der Sauerbraten erhält seinen typischen Geschmack. Außerdem zersetzen sich in der Marinade die Fleischfasern. Wenn Sie es nicht so sauer mögen, erhöhen Sie den Flüssigkeitsanteil in der Marinade und geben Sie entsprechend weniger Essig dazu.

Ist das Fleisch selbst zu sauer geworden, legen Sie es für ein paar Stunden in ein Milch/Natron Gemisch ein. Die Säure wird neutralisiert und der gute Fleischgeschmack bleibt trotzdem erhalten. Geben Sie eventuell noch etwas Tomatenmark in die Sauce, die Säure lässt sich damit neutralisieren.

braten sauce
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Die Sauce vom Sauerbraten ist extrem sauer: Was tun?

Nehmen Sie das Fleisch aus der Sauce und kochen Sie ein paar rohe Erdäpfel darin. Dadurch verschwindet ein Teil der Säure, denn Sie wird von den Kartoffeln aufgenommen. Danach müssen Sie die Sauce wieder mit Wasser oder einer guten Rinderbrühe auffüllen. Denn die Erdäpfel haben sich mit reichlich Flüssigkeit vollgesogen. Es gibt zudem die Möglichkeit die zu saure Sauce des Bratens mit Obers oder Crème fraîche auszubalancieren. Milchprodukte dürfen aber immer erst vor Ende des Garvorgangs bei niedrigen Temperaturen hinzugefügt werden. Andernfalls könnten sie „ausflocken“. Wollen Sie keine Milchprodukte verwenden können Sie dem Sauerbraten mit ein wenig Zucker, Honig oder etwas Orangensaft eine besondere Note verleihen.

Auch ein halber Teelöffel Natron (mitgekocht) kann die Säure mildern. Nicht zu viel verwenden, damit die Sauce nicht „seifig“ schmeckt. Mit Gewürzen wie Muskatblüte, Zimt, Ingwer oder Paprikapulver, schmeckt ein Sauerbraten auch gleich weniger sauer. Wird die Flüssigkeit in der Sauce mit Mehl oder Speisestärke gebunden, kann die vorhandene Säure leicht neutralisiert werden. Allerdings ist es wichtig, dass der Sauerbraten danach für mindestens 20 Minuten leicht köcheln kann. Andernfalls würde das Gericht nach Mehl schmecken.

Anzumerken gilt es außerdem, dass eine lange Kochzeit die Sauce reduziert, sodass Sie mit Wasser oder Rinderbrühe nach Wunsch gestreckt werden kann. Wenn Sie das Gericht am nächsten Tag erwärmen, so wird es in der Regel als weniger sauer wahrgenommen. Sie sehen, es gibt eine Menge Möglichkeiten um einen zu sauren Sauerbraten wieder eine harmonische Note zu verleihen.

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