Schnittwunden entstehen häufig durch das Eindringen von scharfen Gegenständen in die Haut. Im Normalfall sind sie mit Blutungen und Rötungen verbunden, aber in einigen Fällen verfärben sie sich auch blau. Diese Verfärbung kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, weshalb möglicherweise eine spezielle Behandlung erforderlich ist. Dieser Ratgeber zeigt auf, welche Ursachen hinter blau verfärbten Schnittwunden stecken und was man dagegen unternehmen kann.
Blau verfärbte Schnittwunde: Mögliche Ursachen im Überblick
Hier sind einige Gründe, warum sich eine Schnittwunde hin und wieder blau verfärbt:
- Entzündung
Der Körper reagiert gelegentlich auf Schnittwunden mit Entzündungen, welche die Durchblutung im Wundbereich fördern und folglich zu einer blauen Verfärbung führen.
- Vaskuläre Wunden
Manchmal beeinflussen Schnittverletzungen die nahe gelegenen Blutgefäße, was zu Blutungen unter der Haut führt. Dies verursacht eine blaue Verfärbung.
- Tiefe Schnittwunden
Tiefe Schnittverletzungen neigen dazu, blau zu verfärben, da sie eine stärkere Auswirkung auf die darunterliegenden Blutgefäße haben. Je tiefer der Schnitt, desto mehr steigt das Risiko einer blauen Verfärbung der Wunde.
- Hämatom (Bluterguss)
Die häufigste Ursache für eine blau verfärbte Schnittwunde ist ein Hämatom oder Bluterguss. Wenn kleine Blutgefäße im nahen Wundbereich verletzt werden, gelangt Blut in das umliegende Gewebe. Dies führt zu einer blauen Verfärbung der Haut, die oft von Schwellungen begleitet wird. Ein Bluterguss tritt einige Stunden bis Tage nach der Verletzung auf.
Die richtige Behandlung einer Schnittwunde
Die Behandlung ist abhängig von der Schwere der Verletzung. Hier sind einige Schritte, die man befolgen sollte:
- Wundreinigung: Die erste Maßnahme sollte immer die Reinigung sein, unabhängig davon, welche Farbe die Wunde hat. Hierfür sollte die Schnittwunde mit mildem Seifenwasser behutsam ausgespült werden, um Keime und Schmutz zu entfernen.
- Druckverband anlegen: Geht die blau verfärbte Schnittwunde mit starker Blutung oder Blutergüssen einher, empfiehlt es sich, einen Druckverband anzulegen. Dies stoppt die Blutung und unterstützt den Heilungsprozess.
- Erhöhen der Gliedmaße: Falls die Verletzung an einer Extremität auftritt, ist es hilfreich, die betroffene Stelle leicht zu erhöhen, um Schwellungen zu mindern.
- Wunde kühlen: Die Anwendung von Kälte trägt dazu bei, Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Dazu nimmt man einen Eisbeutel oder eine kalte Kompresse und platziert diese vorsichtig auf der blau verfärbten Stelle. Man sollte darauf achten, dass der Eisbeutel nicht direkt auf die Haut gelegt wird, um Erfrierungen zu vermeiden.
- Wunde im Auge behalten: Die Verletzung sollte genau beobachtet und auf mögliche Anzeichen einer Infektion wie Eiterbildung, anhaltende Schmerzen oder Rötung geachtet werden. Bei Verdacht auf eine Entzündung bitte umgehend einen Arzt aufsuchen!
- Medizinische Versorgung: In manchen Fällen sind Schnittwunden groß oder tief und erfordern eine medizinische Behandlung, wie zum Beispiel das Nähen der Wunde.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Es gibt Situationen, in denen man sofort einen Arzt konsultieren sollte:
- Wenn man Schwierigkeiten beim Empfinden oder Bewegen der betroffenen Körperstelle hat.
- Wenn die Schnittverletzung mit blauer Verfärbung tief ist und nicht aufhört zu bluten.
- Wenn man Symptome einer Infektion bemerkt.
- Wenn die Verletzung durch einen verschmutzten Gegenstand verursacht wurde und eine Tetanus-Impfung vonnöten ist.
Gefahrenquellen und präventive Maßnahmen von Schnittwunden
Wenn man unter Ablenkung oder Stress mit Messern hantiert, hat man sich im Handumdrehen in den Finger geschnitten. Auch Sicherheitsmaßnahmen sollten stets eingehalten werden, wie beispielsweise ein Klingenschutz bei Garten- oder Küchengeräten, um das Verletzungsrisiko zu minimieren. Wenn man barfuß läuft, ist die Gefahr ebenfalls groß, sich eine Schnittwunde zuzuziehen, besonders wenn Altglascontainer in der Nähe stehen. Das Aufheben von Porzellan oder zerbrochenem Glas mit bloßen Händen birgt auch erhebliche Risiken. Daher sollte man zur Vorbeugung in jedem Fall Garten- oder Arbeitshandschuhe tragen und Schuhe mit rutschfester Sohle anziehen.
Je öfter man scharfes Werkzeug benutzt, desto größer ist die Gefahr, sich eine Schnittwunde zuzufügen. Personen, die beruflich bedingt mit Klingen, Skalpellen, Messern oder ähnlich scharfen Instrumenten arbeiten, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Es ist grundsätzlich ratsam, stets ohne Ablenkung und konzentriert mit scharfen Gegenständen umzugehen. Bei Unsicherheiten ist es sinnvoll, das Werkzeug vorübergehend zur Seite zu legen. Manche Geräte sind mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Vor der Nutzung sollte man sich über diese informieren und während des Gebrauchs strikt befolgen.
Was tun, wenn die Schnittwunde blau verfärbt? Unser Fazit
Für eine blau verfärbte Schnittwunde kommen verschiedene Ursachen infrage, beispielsweise tiefe Schnitte oder Blutergüsse. Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der Verletzung und umfasst Maßnahmen wie Wundreinigung, das Anlegen eines Druckverbandes und Kühlen. Bei schwerwiegenden Verletzungen oder Unsicherheiten sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Wer Sicherheitsmaßnahmen beachtet und vorsichtig mit scharfen Gegenständen umgeht, minimiert das Risiko einer Schnittverletzung.
