Wird das Bein über längere Zeit mit einem Gipsverband oder einer Schiene fixiert, kann sich eine dramatische Venenthrombose herausbilden. Es wird empfohlen, dass Personen mit einem erhöhten Thromboserisiko antithrombotische Spritzen zur Vorbeugung verwenden.
Manchmal zwingt Sie eine Fraktur oder Operation an Ihrem Fuß, Knöchel oder Oberschenkel dazu, das verletzte Bein für eine gewisse Zeit nicht zu bewegen. Wenn es mehrere Tage oder Wochen in einem Gipsverband oder einer Schiene bleibt, fließt das Blut nicht so geschmeidig wie üblich durch die Venen als normalerweise. Dies erhöht das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) in den Beinen oder Beckenvenen. Ein Blutgerinnsel kann eine Vene blockieren und den Blutfluss blockieren. In diesem Fall spricht man von einer tiefer Venenthrombose.
Die Mehrzahl von tiefen Venenthrombosen verschwinden von selbst, ohne dass es bemerkt wird. Einige können jedoch Hautrötungen, Schwellungen und Schmerzen verursachen. Wenn ein Blutgerinnsel aus einer Vene platzt und über den Blutkreislauf in die Lunge kommt und eine Lungenembolie entsteht beziehungsweise dadurch verursacht wird, kann eine tiefe Venenthrombose gefährlich werden. Das passiert glücklicherweise selten.
Was passiert, wenn Sie Ihre Thrombosespritze vergessen?
Zunächst einmal gilt: Kein Grund zur Panik! Panik wird Ihre Genesung nur noch verschlimmern. Wenn Sie Ihre Thrombosespritze nur einen Tag vergessen haben, sollte es keine Probleme geben. Bei mehreren Tagen wird es schwieriger. Hier sollten Sie unbedingt Ihren Arzt konsultieren!
Es gilt:
Wenn eine Anwendung von der Spritze vergessen wurde, kann das Arzneimittel auch zu einem späteren Zeitpunkt injiziert werden. Zwischen zwei Injektionen sollte jedoch ein Abstand von mindestens 12 Stunden liegen. Auf keinen Fall dürfen 2 Injektionen hintereinander (bzw. die doppelte Dosis) gegeben werden.
Was muss beachtet werden, wenn die Behandlung unterbrochen oder vorzeitig beendet wird?
Wenn die Behandlung mit der Spritze unterbrochen odervorzeitig beendet wird, ist ein ausreichender Schutz vor Thrombosen nicht gewährleistet. Sprechen sie unbedingt mir ihrem Arzt.
Ebenfalls wichtig:
Entsorgung Ihrer Spritze nach Gebrauch Sie dürfen Ihre Spritzen direkt im Hausmüll entsorgen. Wenn Ihre Spritze nicht mit dem automatischem Sicherheitsverschluss ausgestattet ist, wird empfohlen, Ihre gebrauchten Spritzen in einem wiederverschliessbaren Behälter zu sammeln (z. B. Glas- oder Kunststoffflaschen, Kunststoffdose) und sie mit dem Hausmüll so zu entsorgen, dass sich niemand an der Nadelspitze verletzen kann. Zögern Sie bitte niemals, bei weiteren Fragen Ihren behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Weitere Tipps um die Thrombosespritze nicht zu vergessen
- Achten Sie immer wieder darauf, zu der gleichen Uhrzeit das Mittel zu spritzen! Somit wird sich Ihr Organismus daran gewöhnen und das Mittel kann besser wirken!
- Entsorgen Sie den Müll so, dass sich niemand an den Spritzen verletzten kann und dass Kinder sie nicht finden können!
- Achten Sie streng auf die Dosierung! Bei einer Überdosierung müssen Sie unbedingt Ihren zuständigen Arzt kontaktieren.
- Erinnern Sie sich immer wieder daran die Spritze nicht zu vergessen!
Möglichkeiten der Thromboseprophylaxe
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Thromboserisiko zu verringern. Das Wichtigste ist, so schnell wie möglich aufzustehen und herumzulaufen. Allerdings sollte das Gewicht nicht zu früh wieder auf das Bein gelegt werden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Eine andere Alternative sind Medikamente, die die Blutgerinnungsfähigkeit herabsetzen. Am häufigsten ist die Heparin-Gruppe von Medikamenten. Dazu gehört beispielsweise der Wirkstoff Enoxaparin. Heparin wird unter die Haut gespritzt. Diejenigen, die die Regenationszeit zu Hause verbringen, können ihre eigenen Mittel, die vom Arzt verschrieben wurden, zu Hause spritzen.
Studien, die mit der Vorbeugung von Medikamenten zu tun haben
Wissenschaftler der Cochrane-Collaboration haben erforscht, wie Heparin einer TVT bei Menschen mit Wadenschienen oder Gipsverbänden wirksam vorbeugen kann. In der Studie erhielt die Hälfte der Teilnehmer Heparinspritzen und die andere Hälfte Spritzen ohne Wirkstoffe (Placebo). Solange das Bein ruhiggestellt war, wurde die Behandlung fortgesetzt. Die Auswertung von etwa 1470 Personen in 6 Studien zeigte, dass antithrombotische Injektionen das Risiko einer tiefen Venenthrombose verringern können: Ohne die Thrombose-Spritzen bekamen 23 von 1000 Personen eine TVT, die zu Beschwerden führte. Mit Thrombosen-Behandlung bekamen 9 von 1000 Personen eine TVT mit Beschwerden.
Anders formuliert, bei 1.000 Menschen mit Gips- oder Schienenbeinen verhinderte die Behandlung mit Heparin bei 14 Menschen eine tiefe Venenthrombose. Eine kürzlich durchgeführte Analyse einer Gruppe britischer Wissenschaftler bestätigte diese Ergebnisse.
Mögliche Nebenwirkungen von Heparin
Eine mögliche Nebenwirkung der Heparin-Injektion sind Blutungen. An der Einstichstelle kommt es in der Regel nur zu einer geringen Blutung, wie zum Beispiel Prellungen. Schwere Blutungen, die eine Bluttransfusion benötigen, oder Blutungen aus lebenswichtigen Organen sind sehr selten.